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JULIA EXTRA BAND 0274

JULIA EXTRA BAND 0274

Titel: JULIA EXTRA BAND 0274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Maggie Cox , Teresa Southwick , Elizabeth Harbison
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gab dem Dirigenten ein Zeichen, woraufhin die Musik erneut einsetzte. Sicher führte der Prinz seine Begleiterin auf die Tanzfläche, und sie eröffneten den Ball.
    Während der nächsten Stunde tanzten sie ununterbrochen, zusammen oder mit anderen Partnern. Lily verlor ihre Scheu und genoss jeden Moment, vor allem wenn sie mit Conrad über das Parkett glitt. Während das Orchester eine kurze Pause einlegte, erblickte sie Sean, einen ihrer Arbeitskollegen. Am Rand der Tanzfläche stehend, gab er Lily mit einer Geste zu verstehen, dass er sie sprechen musste. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, ging es um etwas Ernstes. Lily runzelte die Stirn.
    Beunruhigt ging sie auf ihn zu. Dass jemand aus dem Montclair hier war, konnte nichts Gutes bedeuten.
    „Was machen Sie hier, Sean? Ist etwas passiert?“
    „Sie müssen mitkommen“, flüsterte er aufgeregt. „Es geht um Gerard.“
    Sie erschrak. Sie durfte Gerard nicht im Stich lassen. Suchend sah sie sich nach Conrad um und entdeckte ihn am anderen Ende des Saals, wo er sich mit einer älteren Dame unterhielt. Wenn Lily sich beeilte, konnte sie zurück sein, bevor man sie vermisste.
    „Um was geht es? Sind Sie sicher, dass es nicht warten kann?“
    Bedauernd schüttelte er den Kopf und ergriff ihre Hand. „Nein, es ist wirklich sehr dringend.“
    Sie verließen den Saal und gelangten über die breite Marmortreppe zu einem Korridor mit mehreren Türen.
    „Sean, was soll das? Warum sagen Sie mir nicht, was passiert ist?“
    Er sah sich nach beiden Seiten um, bevor er die Tür zu einem kleinen dunklen Raum öffnete und Lily hineinschob.
    „ Sean! Was fällt Ihnen ein?“
    Die Tür fiel ins Schloss. „Tut mir leid, Lily, aber ich befolge nur Anweisungen. Ein Gast will es so, ich habe keine Wahl.“ Sie hörte, wie er den Schlüssel umdrehte.
    „Welcher Gast? Machen Sie sofort auf!“
    „Ich kann nicht.“
    „Warum nicht?“
    „Die Prinzessin hat es befohlen. Sie … sie hat mich gut bezahlt. Ich habe eine Familie und drei Kinder.“
    „Wenn Sie nicht sofort aufmachen, sind Sie morgen Ihren Job los.“
    „Bitte verstehen Sie mich, Lily, es ging nicht anders. Mit Ihnen hat das nichts zu tun.“
    Fieberhaft tastete sie nach einem Lichtschalter, fand aber keinen. „Sean, hören Sie! Wenn Sie mich jetzt rauslassen, können wir …“ Sie hörte, wie sich seine Schritte entfernten, und wusste, dass es zwecklos war.
    Ratlos verharrte sie einen Moment. Bei ihrem Gefängnis schien es sich um einen Abstellraum zu handeln, zumindest war es kein Verlies. Irgendeine Möglichkeit musste es gebenhinauszukommen!
    Nach und nach gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Schließlich entdeckte Lily über der Tür eine Art Oberlicht, das sich öffnen ließ.
    Was sie brauchte, war eine Leiter oder etwas Ähnliches, um hinaufzuklettern. Sie sah sich um und erkannte die Umrisse einer Kiste, die hoch genug zu sein schien. Entschlossen schob Lily sie unter das Fenster. Ungefährlich würde es nicht sein, aber auch nicht unmöglich. Klettern war schon immer ihre Stärke gewesen, schon als kleines Mädchen im Waisenhaus. Sie erinnerte sich noch gut an Schwester Gladys, die ihretwegen oft Ängste ausgestanden hatte.
    Das Kleid gerafft, versuchte Lily, auf die Kiste zu steigen. Dann überlegte sie es sich anders. Trotz aller Vorsicht würde sie Mrs. Dorbrooks Valentino-Modell mit Sicherheit einreißen, und das durfte sie nicht. Kurz entschlossen streifte sie den kostbaren Stoff ab und legte ihn sich über die Schulter. Konzentriert erklomm Lily die Kiste. Wenn sie jetzt jemand sehen würde! Es wäre ein gefundenes Fressen für jeden Fotografen oder Reporter im Saal.
    Immerhin, sie schaffte es: Nach ein paar Sekunden stand sie auf der Kiste.
    Gerade schob sie das Fenster hoch, als sie plötzlich aus den Lautsprechern im Ballsaal eine Stimme sagen hörte: „Meine Damen und Herren: Kronprinz Conrad von Belorien!“ Im nächsten Moment erklang tosender Applaus.
    Lily zögerte. Sie durfte ihn nicht bloßstellen. Was, wenn jemand seine Begleiterin, nur mit einem Spitzenhöschen und Sandaletten bekleidet, auf dem Gang ertappte?
    Vorsichtig steckte sie den Kopf durch das Fenster und sah sich um: Niemand war zu sehen. So schnell wie möglich zwängte sie sich durch die Öffnung und ließ sich auf den dicken Teppichboden fallen, wo sie in Windeseile in das Kleid schlüpfte. Das war noch einmal gut gegangen.
    Nicht ganz: Als sie sich umdrehte, stand Drucille vor ihr.
    „Wie sportlich! Ich

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