JULIA EXTRA BAND 0274
der anderen überrollt wurde, schlug ihr Herz wie verrückt. In diesem Moment vertiefte sich in ihr das Gefühl der Schicksalhaftigkeit. Aus welchem Grund auch immer … es war ihr vorherbestimmt gewesen, Leandro Reyes zu begegnen … sogar wenn es nur für diese eine Nacht war.
In diesem Moment löste sich ein rauer Aufschrei aus seiner Kehle – ein überraschendes Geräusch, das im Raum widerhallte und für einen Moment den Klang des Regens übertönte. Isabella war fasziniert von diesem hemmungslosen Lustbeweis und genoss die Macht, die sie als Frau hatte. Auch das war eine Neuentdeckung für sie.
Während sie sich an Leandros klammerte, spürte sie ihr Herz fast so heftig in ihrer Brust hämmern, wie der Regen gegen die Fensterscheiben trommelte. Dann fuhr sie mit den Fingern durch sein dunkles Haar und kostete insgeheim das Gefühl aus, seinen muskulösen Körper auf ihrem zu spüren, von seinem Gewicht tief in die Matratze gedrückt zu werden. Der erotische Glanz seines schweißnassen Körpers benetzte sie, und die Luft war angefüllt mit dem sinnlichen Duft ihres Liebesspiels.
„Nichts liegt mir im Moment ferner als der Gedanke an Schlaf, nachdem mein Körper die Lust und Befriedigung der Vereinigung mit dir kennengelernt hat. Stattdessen werden wir uns lieben, dem Regen lauschen, uns wieder lieben, bis wir der Erschöpfung nahe sind, meine süße Isabella.“
Sein besitzergreifendes „meine“ erfüllte sie mit Freude. Und schon bald spürte Isabella die Begierde erneut in sich aufflammen. „Das will ich auch“, flüsterte sie ohne eine Spur von Zweifel oder Scham.
Isabella erwachte, als der Himmel in der Morgendämmerung hell zu werden und sich rosa zu färben begann und betrachtete den schlafenden Leandro neben sich. Obwohl sie irgendwann vom Schlaf übermannt wurden, würde sie diese lustvollen Stunden niemals vergessen. Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, als sie sich daran erinnerte, wie sie und ihr spanischer Liebhaber die Nacht verbracht hatten, und konnte nichts dagegen tun, dass ihre Lippen ein Lächeln formten. Sie war eine andere Frau als die, die sich allmählich im Laufe der Pilgerfahrt herausgebildet hatte. Sie hatte sich schon mutiger und stärker gefühlt, aber nun, nach dieser Nacht … fühlte sie sich auch verwegen. Und ihr Körper vibrierte voller neu gewonnener Vitalität, obwohl jeder ihrer Muskeln schmerzte.
In diesem Moment rührte Leandro sich, rieb sich mit der Hand über das unrasierte Kinn und schlug die Augen auf. Es war, als wenn man in einen See aus silbrigem Sternenlicht schauen würde … Isabellas Magen rutschte im freien Fall nach unten angesichts dieses direkten, fesselnden Blickes.
„ Buenos díaz.“
Bevor sie etwas erwidern konnte, zog Leandro sie an sich und nahm ihren Mund mit einem zutiefst befriedigenden, heißhungrigen Kuss in Besitz.
„Guten Morgen“, krächzte sie, und ihre kaffeebraunen Augen weiteten sich vor Überraschung und Wohlgefallen.
Träge betrachtete Leandro Isabellas Morgengesicht, dessen Schönheit durch den Schlafmangel in keiner Weise gemindert wurde, ihr langes dunkles Haar, das ihr über die nackten Schultern fiel und ihr zögerndes, verlegenes Lächeln. Zu seinem Erstaunen zog sich sein Magen vor Bedauern zusammen bei dem Gedanken, dass er sich heute von ihr würde verabschieden müssen. Diese Frau hatte ihm ein unvergessliches Vergnügen bereitet, sowohl mit ihrem Körper als auch mit ihrer Gesellschaft, und er war noch nicht bereit, beides aufzugeben. Leandro ertappte sich bei dem Wunsch, den ganzenTag mit ihr im Bett zu verbringen und die Außenwelt zu vergessen. Der Abschied war jedoch unvermeidlich – er musste dringend in sein Haus, um sich durch einige neue Manuskripte und Projektvorschläge zu arbeiten, bevor er nach Madrid zurückkehrte, um mit seinem nächsten Film zu beginnen, und sie wollte ihre Pilgerreise fortsetzen und würde dann vermutlich in ihre Heimat zurückkehren …
„Ich wünsche mir beinahe, jeden Morgen auf eine so befriedigende Weise geweckt zu werden, meine schöne Isabella.“ Da war es wieder … dieses besitzergreifende „meine“, das ihr so gefiel. Und dieser Besitzanspruch wurde so verführerisch mit heiserer Stimme geäußert, dass sie sich nicht beleidigt fühlte … ganz im Gegenteil. Isabella gestattete Leandro, sie noch enger an seine Brust zu ziehen und ihr ein paar vorwitzige Strähnen aus dem Gesicht zu streichen.
Sie musste heute mindestens dreißig Kilometer bewältigen,
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