JULIA EXTRA BAND 0274
verschlug es ihr schlicht und einfach den Atem.
„Tut mir leid, dass ich deinen Vater und dich eben unterbrochen habe“, fuhr er fort. „Ich nahm an, du bist in deinem Zimmer, aber dann hörte ich Stimmen auf dem Flur und …“ Er verstummte, als sie ihn weiterhin wie hypnotisiert anstarrte. Dann legte er das Hemd in seinen Händen aufs Bett und kam auf sie zu. „Warum sagst du nichts?“, fragte er rau.
Was sollte sie sagen? Außer „Nimm mich in die Arme, küss mich, liebe mich“ fiel ihr nichts ein. Wenn sie die Hand ein wenig ausstreckte, konnte sie ihn berühren.
Sie tat es nicht. Stattdessen wandte sie den Kopf und sah zur Seite. Aber da stand das Bett, weich und einladend. Groß genug für zwei.
„Meg?“
Sie schluckte und zwang sich, seinen Blick zu erwidern.
Seine Augen waren dunkel wie der Nachthimmel, sanft und lockend wie eine Liebkosung. Und sie verweilten jetzt auf ihren Lippen.
Ein leises Stöhnen drang aus ihrer Kehle. Ihr war, als schmelze etwas tief in ihrem Inneren, und sie hob Jed das Gesicht entgegen, als er sie in die Arme nahm und an sich zog.
Sie küssten sich, lange und leidenschaftlich. Wie zwei Verdurstende, denen man endlich zu trinken gab, ohne den Durst, der sie verzehrte, stillen zu können.
Jeds Haut über den harten Muskeln war weich wie Samt. Und heiß – wie das Feuer, das in Meg brannte. Sie spürte seine Lippen an ihrer Kehle, seine Hände streichelten ihr Haar, ihren Nacken, ihre Schultern. Sie klammerte sich an ihn, umihm noch näher zu sein.
Nach einer Ewigkeit gab er ihren Mund frei und sah ihr in die Augen. „Wie, um alles in der Welt …“ Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. „… soll ich jetzt hinuntergehen und mich zu deiner Familie an den Tisch setzen?“ Er küsste sie auf den Mund. „Alles, was ich will …“ Kuss. „… bist du …“ Noch ein Kuss. „… jedes kleinste Stückchen.“ Und noch einer – diesmal unterbrach er sich nicht mehr.
Oh, wie sie ihn haben wollte! Sosehr sie sich auch dagegen wehrte, ihre Leidenschaft war stärker als ihr Wille. Ebenso stark wie seine für sie.
Als sie sich schließlich voneinander lösten, waren sie beide außer Atem. „Was soll ich bloß mit dir anfangen, Meg Hamilton?“, murmelte er.
Mit geschlossenen Augen lehnte sie an seiner Brust und atmete sein köstliches männliches Aroma. Wie warm seine Haut war, wie perfekt die Linien seines Körpers waren!
„Anfangen?“, wiederholte sie verträumt. „Was meinst du?“
„Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist … Bei jeder Gelegenheit küsse ich dich …“
Eine kleine Falte erschien auf ihrer Stirn. „Habe ich mich beschwert?“
„Nein, nur …“ Er schob sie ein wenig von sich und sah ihr in die Augen. „Ich bin ein Vagabund, Meg, ich halte es nirgends lange aus. Manchmal weiß ich von einer Woche auf die andere nicht, wo ich als Nächstes sein werde, in New York oder Paris oder Vancouver. Du lebst in England, hast einen Beruf, einen Sohn … Ich will dir nicht wehtun, du bist schon genug enttäuscht worden …“
Er meint Scotts Vater, dachte Meg. Und will mir zu verstehen geben, dass auch Jerrod Cole nicht an etwas Dauerhaftem interessiert ist. Damit ich mir keine Illusionen mache …
Nun, die Warnung hätte er sich sparen können. Wofür hielt er sie? Für eine Frau auf der Suche nach einem Mann – und einen Ersatzvater für ihren Sohn? Wenn seine Arroganz nicht so verletzend wäre, würde sie laut lachen.
Die Leidenschaft, die er in ihr geweckt hatte, verwandelte sich in eisige Wut. Sie trat einen Schritt zurück und funkelte ihn zornig an. „Was bildest du dir eigentlich ein, Jed! Dieses kleine … Intermezzo hat nichts zu bedeuten, mir liegtgenauso wenig an einer festen Beziehung wie dir. Mir gefällt mein Leben, so wie es ist, und ich habe nicht vor, etwas daran zu ändern. Niemals!“, stieß sie heftig hervor.
„Meg …“
„Das heißt aber nicht, dass ich mich wie eine alte Jungfer verhalten muss. Wie du so treffend gesagt hast, bin ich eine erwachsene Frau.“ Spöttisch lachte sie, als er die Stirn runzelte. „Schockiert dich das etwa? Tja, so bin ich eben.“ Sie wandte sich ab, um in ihr Zimmer zu gehen, blieb dann aber noch einmal stehen. „Jetzt weißt du, wie ich denke, etwas anderes kommt für mich nicht infrage. Die Entscheidung liegt bei dir.“
Dieselben Worte, die er heute früh im Cottage zu ihr gesagt hatte. Wie lange war das her? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor.
Jed musterte sie schweigend, die
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