JULIA EXTRA BAND 0274
zu ihm hinüber. „Die starren uns alle an, Jack.“
„Ich weiß.“
„Sind wir in eine geschlossene Gesellschaft hineingeplatzt?“
„So ist es.“
Während er sprach, wandte Jack den Blick nicht von seinem Vater. Jeder Muskel seines Körpers war zum Zerreißen gespannt. Vor zwölf Jahren hatte dieser Mann ihn des Hauses verwiesen. Die junge Frau an Roberts Seite sah Jack ängstlich an. Dann lief sie auf ihn zu.
„Jack, du bist gekommen. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet.“
„Emma?“ Ihre Stimme erkannte er zwar, doch diese zierliche feminine Schönheit hatte nichts mit dem launischen pausbäckigen Teenager aus seiner Erinnerung gemein. „Du bist erwachsen geworden.“
„Genau wie du. Ihr kommt genau rechtzeitig zum Anstoßen.“Sie reichte Maddie und ihm eine Champagnerflöte.
„Frohe Weihnachten allerseits.“ Sein Onkel John fuhr fort, als wäre nichts geschehen. „Trinken wir auf ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Weihnachtsfest. Auf die Familie.“ Er hob sein Glas.
Zustimmendes Murmeln erklang von allen Seiten, und Gläser klirrten. Ohne zu trinken, stellte Jack sein Glas auf einem Tisch ab.
Emma runzelte die Stirn, lächelte ihm aber zu. „Willkommen zu Hause, Jack.“
„Das hier ist nicht mein Zuhause.“
Sobald er Emmas Mann kennengelernt hätte, würden er und Maddie umgehend in den nächsten Flieger steigen. Er sah seine Assistentin an, die neben ihm stand, schön wie immer. Dass sie hier war, verlieh ihm die Kraft, diesen Besuch durchzustehen. Ihr blondes Haar schimmerte, und sie sah sich mit ihren großen blauen Augen um. Sie war die einzige schöne Frau, die er zu sehr respektierte, um etwas mit ihr anzufangen. Abgesehen davon war sie anders als die anderen Frauen, und ihr Arbeitsverhältnis war ihm heilig.
Emma ignorierte seine Bemerkung und wandte sich an Maddie. „Und wer sind Sie?“
„Madison Ford, aber Sie können mich Maddie nennen. Ich bin Jacks Assistentin.“ Damit streckte sie Emma herzlich die Hand entgegen.
„Freut mich. Und Sie begleiten Jack sogar Weihnachten?“
„Nicht freiwillig. Ich hatte eigentlich andere Pläne.“
„Nachdem du angerufen hast, habe ich den Besuch hier mit einer Geschäftsreise verbunden“, wandte sich Jack an seine Schwester. „Wo ist dein Mann?“
Emma sah sich um und strahlte dann den gut aussehenden Mann an, der sich ihnen näherte. „Seine Hoheit Sebastian Marchand-Dumontier von Meridia. Darf ich dir Jack Valentine vorstellen, meinen Bruder?“
Die beiden Männer schüttelten sich die Hände, und Jack bemerkte Sebastians festen Händedruck. Am Händedruck erkennst du den Charakter eines Menschen.
Unwillkürlich kamen ihm die Worte seines Vaters in den Sinn, und Jack wusste, dass es ein Fehler gewesen war herzukommen. Dann sah er, wie der Prinz Maddie die Hand küsste.
„Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen, Hoheit.“
„Sebastian reicht vollkommen“, entgegnete Emmas Mann unkompliziert.
Maddie sah Emma an. „Und welchen Titel tragen Sie? Sind Sie Königin? Oder Kronprinzessin? Ich kenne mich mit Königshäusern nicht aus.“
„Nennen Sie mich einfach Emma. Und duzen Sie mich bitte.“ Sie zwinkerte Maddie zu.
„Gern. Erzähl mir doch vom königlichen Schmuck. Ich habe gehört, es soll in Meridia ein ganz fantastisches Collier geben. Bei diesem Thema könnte ich fast meine geplatzten Weihnachtspläne vergessen.“
Lachend lehnte sich Emma an ihren Mann. „Ich fürchte, das Collier kann ich dir nicht vorführen. Es liegt im Safe des Schlosses. Aber komm uns doch mal besuchen, Maddie. Ich habe das Gefühl, wir beide werden uns ganz ausgezeichnet verstehen.“
„Ich glaube nicht, dass ich sie entbehren kann“, schaltete sich Jack ein.
„Ich finde die Idee großartig“, widersprach Maddie. „Und mein verehrter Boss wird dann eben ausnahmsweise eine Zeit lang ohne mich auskommen müssen.“
„Jack.“
Als er sich umsah, erblickte er seinen Halbbruder Max. Freude erhellte Jacks Gesicht, und die beiden Brüder umarmten sich.
Emma räusperte sich. „Du und Max, ihr habt sicher eine Menge zu besprechen.“
„Wie lange bleibt ihr in London?“, fragte Maddie.
„Ein paar Wochen.“ Emma sah Jack an. „Und ihr? Willst du Mum besuchen?“
„Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.“
„Du solltest sie treffen.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. „Du siehst nicht sehr glücklich aus, Jack.“
Bei dieser beiläufigen Bemerkung machte sich wieder
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