JULIA EXTRA BAND 0274
Jack das kleine europäische Königreich.
„Jack, ich möchte, dass du ihn kennenlernst.“
„Sieh mal, Emma …“
„Ich habe dich noch nie um etwas gebeten“, unterbrach sieihn energisch. „Aber das hier ist mir wirklich wichtig. Und ich denke, du bist es mir schuldig. Komm nach Hause, Jack, nur über Weihnachten. Wir feiern, wo wir jedes Jahr feiern. Ich erwarte dich.“
Damit legte sie auf. Jack atmete tief durch. Seine kleine Schwester hatte einen König geheiratet?
Und er hatte es nicht mitbekommen.
Was war ihm sonst noch alles entgangen? Emma hatte ihn wirklich noch nie um etwas gebeten. Bis jetzt.
„Jack, du bist verrückt geworden.“ Seine Assistentin Maddie Ford trat in sein Büro, ohne von dem Angebot aufzusehen, das er ihr auf den Schreibtisch gelegt hatte. „Du kannst nicht ernsthaft in diese Firma investieren wollen. Das ist verrückt, viel zu riskant. Aber es ist wieder einmal typisch für dich.“
Sie sprach weiter, doch er hörte seiner blonden, blauäugigen und außerordentlich klugen Maddie kaum zu. Der vernünftigen, bodenständigen Maddie, die das Herz immer auf der Zunge trug. In den zwei Jahren, die sie nun zusammenarbeiteten, hatte er gelernt, sich auf ihren gesunden Menschenverstand zu verlassen, und so war sie mehr als eine Assistentin für ihn geworden. Er vertraute ihr blind.
Abgesehen davon war sie die einzige schöne Frau, mit der er sich nie eingelassen hatte. Und so sollte es auch bleiben, denn seine Beziehungen, sofern sie diesen Namen überhaupt verdienten, dauerten für gewöhnlich kaum länger als ein paar Tage. Aber Jack konnte es sich nicht leisten, Maddie wegen einer Affäre zu verlieren. Sie war seine rechte Hand und für Entscheidungen unentbehrlich. Dass er stets auf ihren Rat gehört hatte, war zum Schlüssel seines Erfolges geworden. Und nun sagte ihm die Intuition, dass er sie an seiner Seite brauchte, wenn er Emma und ihrem Mann gegenübertreten wollte.
Als Maddie verstummte, fragte er sie also: „Was hältst du von Weihnachten in London?“
1. KAPITEL
London – Heiligabend
„Offenbar haben auch Millionäre Probleme.“
Maddie Ford wartete auf eine Reaktion des reichen Junggesellen, und Jack Valentine enttäuschte sie nicht.
Er funkelte sie wütend an. „Was soll das denn heißen?“
„Tut mir leid. Habe ich das laut gesagt?“, fragte sie unschuldig.
„Das weißt du ganz genau. Kehrst du jetzt die Blondine raus? Das zieht bei mir nicht“, bemerkte er gereizt.
Diese Stimmung sah ihm gar nicht ähnlich. Maddie kannte ihn eigentlich nur entspannt. Und selbst wenn er sich aufregte, konnte er immer noch über sich selbst lachen. Das Geschäft, für das er sie unbedingt mit nach London nehmen wollte, musste wirklich wichtig sein. Sonst wäre er nicht so angespannt.
Langsam machte sie sich Sorgen. Jack Valentine war reich, gut aussehend, charismatisch und galt als New Yorks begehrtester Junggeselle. Und er hatte diesen unwiderstehlichen britischen Akzent. Mit dem schwarzen Haar, den unverschämt blauen Augen und seinem anziehenden Bad-Boy-Image verkörperte er genau den Typ Mann, auf den sie leider schon zweimal hereingefallen war.
Zu Beginn ihrer Zusammenarbeit hatte ihr Herz manchmal höher geschlagen, wenn sie ihn angesehen hatte, doch sie erkannte schnell, dass er kein Mann war, der sich mit einer einzigen Frau zufriedengab. Also erleichterte es sie, dass er ihr nie Avancen gemacht hatte. Vermutlich war sie nicht sein Typ. Das war ein Segen, denn Maddie liebte ihren Job.
In den letzten zwei Jahren hatten sie gut miteinander gearbeitet. Mit ihrem Sinn fürs Praktische glich Maddie seine Neigung zu übereilten Entschlüssen perfekt aus, was sie zu einem überaus erfolgreichen Team machte. Gemacht hatte.Bis er ihre Weihnachtspläne durchkreuzte. So sauer war Maddie selten gewesen.
Doch sein Verhalten verwunderte sie. Seit ihrer Abreise aus New York hatte Jack keinen einzigen Scherz gemacht. Deshalb bekam Maddie beinahe ein schlechtes Gewissen, weil sie ihm in ihrer schlechten Laune so zugesetzt hatte. Vielleicht sollte sie ihn selbst ein wenig necken. Dann ließ seine Anspannung möglicherweise nach.
„Wenn du damit meinen derzeitigen Zustand völliger Verwirrung meinst, kann ich dir nur versichern, dass ich meine Sinne gut beisammen habe“, knüpfte sie an seine Bemerkung über Blondinen an. „Es ist Weihnachten, und ich muss das Fest auf dem falschen Kontinent verbringen. Ich hoffe, du hast einen guten Grund, warum dieses Geschäft
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