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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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das ist meine professionelle Diagnose, und ich befürchte, es besteht nicht die geringste Aussicht auf Heilung.“
    Leider war Charlie völlig immun für seinen hintergründigen Humor. „Da irren Sie sich aber gewaltig“, entgegnete sie brüsk. „Ich bin schon vor langer Zeit von meiner … Verblendung würden Sie es wohl nennen, geheilt worden. Und zwar durch eine echte Rosskur. Jetzt bin ich geschieden und alleinerziehende Mutter. Da bleibt wenig Sinn für Romantik, das können Sie mir glauben!“
    Marco hob die Hände in spielerischer Abwehr. „Hey, ich habe doch nur einen Scherz gemacht.“
    „Nein, das haben Sie nicht. Sie waren unsensibel und herablassend“, belehrte sie ihn steif. „Ja, ich liebe Rosen, honigsüße Worte und Mondschein … aber ich bin nicht so naiv und dumm, mich nur deswegen in jemanden zu verlieben. Wenn ich noch mal nach einem Heiratskandidaten Ausschau halten sollte, dann mit sehr viel mehr Sinn für Realismus, das können Sie mir glauben!“
    „Tatsächlich?“ Marco betrachtete seine aufgebrachte Assistentin mit ganz neuen Augen. Sein ehrlich interessierter Ton brachte Charlie auf den Boden zurück, und sie spürte, wie sie errötete. Was hatte sie nur dazu getrieben, sich ihrem Boss gegenüber derartig auszulassen?
    Wahrscheinlich war es immer noch Sarahs unglückliche Bemerkung, die ihr in den Knochen steckte. Oder der Gedanke, dass Marco sie für eine weltfremde Träumerin hielt, die man nicht ernst nehmen konnte.
    „Natürlich wünsche ich mir in erster Linie etwas Solides, Dauerhaftes“, fuhr sie betont gelassen fort. „Tut mir leid, Sie in Ihrer Einschätzung enttäuschen zu müssen. Aber ich mache nie denselben Fehler zweimal. Ich habe meine Lektion gelernt.“
    „Dann würden Sie inzwischen also auch eine ernsthafte Partnerschaft in Betracht ziehen, wenn die äußeren Gegebenheiten eher auf Vernunft als auf Liebe beruhten?“, vergewisserte Marco sich.
    „Was für äußere Gegebenheiten?“, fragte Charlie mit gerunzelter Stirn.
    „Heirat als eine Art geschäftlicher Vertrag. Man legt vorher fest, was man einbringt, und was man zu erwarten hat.“ Marco sah, wie sich die Röte auf Charlies Wangen vertiefte und lächelte. „Sehen Sie … das klingt Ihnen dann doch zu klinisch, wahrscheinlich sogar geschmacklos.“
    „Nein! Wenn ich mit den Gegebenheiten einverstanden wäre, könnte ich mir eine derartige Beziehung durchaus vorstellen“, behauptete Charlie, entschlossen, sich den eben gewonnenen Boden nicht wieder entziehen zu lassen. Sie war keine Träumerin! Sie stand mit beiden Beinen im Leben, bewies sie das nicht bereits seit Jahren?
    „Ich glaube Ihnen nicht. Sie sind viel zu weich und emotional, um mit einem derartigen Arrangement glücklich zu werden.“
    „Ach, und worauf stützen Sie dieses Vorurteil?“, empörte sich Charlie. „Allein auf den Umstand, dass ich ab und zu romantische Musik höre?“
    „Nein, sondern darauf, was Sie mir über sich selbst und Ihre Eltern erzählt haben … über deren Heirat … und über Ihr gestriges Date.“
    „Sie wissen gar nichts über mich“, entschied Charlie. „Aber denken Sie doch, was Sie wollen! Lassen Sie uns den Unsinn vergessen und zurück an die Arbeit gehen.“ Sie streckte die Hand nach dem Türgriff aus, aber Marco fing sie auf halbem Weg ein. Dabei kam er ihr so nah, dass sie seinen Atem an ihrer Wange spürte.
    „Also, wonach suchen Sie genau in Ihrer nächsten Partnerschaft?“
    Seine direkte Frage erschütterte Charlie mindestens so sehr wie seine beunruhigende Nähe. Wie hypnotisiert starrte sie auf Marcos Hand, die ihre Finger warm und fest umschlossen hielt.
    „Darüber habe ich noch nicht im Einzelnen nachgedacht“, murmelte sie. „Ich … ich meinte das Ganze eher hypothetisch.“
    Marco lachte und ließ sie los. „Versuchen Sie nie, ernsthaft zu pokern, Charlie“, riet er ihr mit einem Augenzwinkern. „Sie würden verlieren.“
    Das war zu viel! „Okay, wenn Sie es unbedingt wissen wollen … in erster Linie lege ich Wert auf Kameradschaft!“, stieß sie wild hervor.
    „Kameradschaft?“ Machte sie sich jetzt über ihn lustig, oder war das ihr Ernst? Charlie begegnete standhaft dem Zweifel in seinen dunklen Augen.
    „Was ist? Klingt Ihnen das zu praktisch?“
    „Wir reden hier nicht über mich, sondern darüber, was Sie sich wünschen.“
    Im Moment wünschte Charlie sich nur, er würde sie nicht so … beunruhigend intensiv anschauen. Natürlich würde ihr Kameradschaft

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