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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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helfen.
    „Ich möchte ihn sehen“, erklärte er schroff.
    Clare wandte sich ihm zu und sah ihn mit leeren Augen an. „Warum?“
    Mehr sagte sie nicht, aber das reichte, um ihm einen Stich zu versetzen.
    Mit eiskalt beherrschter Miene blickte er sie an. „Weil er mein Sohn ist“, verkündete er. Und noch bevor sie etwas darauf erwidern konnte, ging er wieder ins Haus.
    Er fand die ältere Dame in dem kleinen, eintönigen Wohnzimmer. Es wirkte genauso altmodisch wie sie selbst. Sie saß in einem Lehnstuhl, und im Fernsehen lief ein Zeichentrickfilm. Auf ihrem Schoß saß an sie gekuschelt sein Sohn. Dessen ganze Aufmerksamkeit dem Bildschirm galt.
    Als Xander hereinkam, sah ihn die Frau an. Sie mochte alt sein, aber sie hatte scharfe Augen. Eine Weile lang betrachtete sie ihn, dann glitt ihr Blick an ihm vorbei. Xander konnte fühlen, dass Clare hinter ihm stand. Der Junge beachtete ihn nicht.
    Wieder spürte Xander den Schmerz in sich. Er wusste nicht einmal, wie sein Sohn hieß!
    „Sag mir, wie er heißt.“
    Zwar hatte er mit leiser Stimme gesprochen. Aber er klang sehr bestimmt, als würde er keinen Widerspruch dulden. Die alte Frau war es denn auch, die ihm antwortete.
    „Er heißt Joey. Joey, Schatz, sag Hallo“, forderte sie den Jungen liebevoll auf.
    Widerwillig drehte der Kleine kurz seinen Kopf zu ihnen. „Hallo“, sagte er abwesend und widmete sich sofort wieder dem Zeichentrickfilm.
    Er muss über drei sein, dachte Xander. Ich habe einen dreijährigen Sohn und hatte keine Ahnung davon …
    Als ihn erneut eine Welle der Wut zu überkommen drohte, unterdrückte er sie, so gut er konnte. Die ältere Dame sah ihn unverändert an. War ihr bewusst, wer er war? Er nahm es an, denn er hatte seinen Sohn sofort erkannt. Es würde auch für sie nicht schwer sein, Joeys Züge in seinen zu entdecken und zu schlussfolgern, dass er Joeys Vater war.
    Xanders Kehle war wie zugeschnürt, und er musste tief einatmen, um ruhig zu bleiben. Gerade wollte er etwas sagen, als ihm die alte Dame zuvorkam.
    „Clare, meine Liebe, Joey hat sicher Hunger, wenn die Sendung aus ist. Ich würde ihm an deiner Stelle schnell etwas zu essen machen. Toast mit Eiern passt eigentlich immer.“
    Sie sprach fröhlich und ruhig, als würde sie nicht gerade miterleben, wie ein Vater seinen drei Jahre alten Sohn entdeckte.
    Aber sie hatte recht, erkannte Xander. Unter allen Umständen galt es, Joey – seinen Sohn – zu schützen. Es würde nicht helfen, wenn man Xanders Stimme den Ärger anhörte. Abrupt setzte er sich auf das abgewetzte Sofa gegenüber von seinem Sohn. Er sagte kein Wort, beobachtete nur, wie Joey andächtig das Geschehen im Fernsehen verfolgte und hin und wieder fröhlich lachte.
    Mein Sohn!
    Der Sturm der Gefühle brauste noch einmal in Xander auf. Nur um Joeys willen beherrschte er sich und blieb ruhig sitzen, so schwer es ihm auch fiel.
    Clare setzte den Topf auf, um Eier zu kochen, holte Brot hervor und steckte es in den Toaster. Anschließend goss sie Milch in Joeys Becher. Sein Plastiktellerchen, das mit hübschen Welpenmotiven bedruckt war, stellte sie auf ein Tablett und schälte einen Apfel als Nachtisch. Sie arbeitete mechanisch und wie unter Schock.
    Denn nachdenken durfte sie auf keinen Fall. Es galt einfach, Joeys Essen vorzubereiten. Mit zitternden Händen stellte sie den Becher auf das Tablett, um alles nach nebenan zu tragen und auf dem Tisch auszubreiten. Doch dann blieb sie unentschlossen mit dem Tablett im Zimmer stehen und betrachtete ihren Sohn, der sich mit dem Abspann des Films wieder der realen Welt widmete.
    „Ich habe Hunger“, verkündete er. Dann entdeckte er den Mann, der ihn aufmerksam beobachtete. „Hallo“, sagte Joey. Interessiert musterte er den Fremden. Ihm schien erst jetzt wirklich bewusst zu sein, dass außer seiner Mutter und Vi noch jemand im Haus war.
    Xander sah zu seinem Kind hinüber. Er spürte, wie die Gefühle ihn übermannten. Unbekannte, jedoch um so intensivere Gefühle. Einen kurzen Moment lang konnte er keinen klaren Gedanken fassen. Was wusste er denn schon von Kindern? Seine eigene Kindheit war für ihn so weit weg, dass er nie darüber nachgedacht hatte. Seine Eltern waren beide schon tot gewesen. Er hatte keinerlei Erinnerungen an sie. Und überhaupt erinnerte er sich nicht gerne an seine Kindheit, die er bei seinem strengen Onkel verbracht hatte.
    Kalt durchfuhr es ihn. Wenn er heute nicht gekommen wäre, um nach der Frau zu suchen, die vor vier Jahren

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