JULIA EXTRA Band 0281
Marcos sie auf die Arme genommen, ins Bad getragen und sanft auf dem flauschigen Teppich vor der Wanne abgesetzt. Dann zeichnete er bedächtig mit beiden Händen die herausfordernde Kurve von ihrer schmalen Taille hinunter zu den weiblichen Hüften nach und streifte bei dieser Gelegenheit geschickt ihr Spitzenhöschen herunter. Dabei ließ er sie keine Sekunde aus den Augen.
„Bist du bereit?“
Ohne wirklich zu wissen, was er meinte, nickte Tamsin und fühlte sich in der nächsten Sekunde aufgehoben und sanft ins warme Wasser abgesenkt, auf dessen Oberfläche duftende Rosenblätter schwammen.
„Und jetzt lehn dich zurück, schließe die Augen und versuche, dich zu entspannen.“
Tamsin tat, wie ihr geheißen. Sie legte den Kopf in den Nacken, bis ihr klammes, nasses Haar ins warme Wasser sank, dann lehnte sie sich gegen den Wannenrand, den Marcos fürsorglich mit einem gefalteten weichen Handtuch abgepolstert hatte, und seufzte wohlig. Sie fühlte sich so entspannt, dass es ihr völlig egal war, wie viel nackte Haut er wohl zwischen den Rosenblättern hindurchschimmern sah.
Marcos kniete sich am Kopfende der Wanne auf den Boden und drückte einen Klacks Shampoo in eine Hand, verteilte es und massierte es sanft in Tamsins feuchtes Haar ein. Diesmal seufzte sie noch tiefer und gab sich ganz dem wohligen Gefühl hin, umsorgt zu werden.
„Komm hoch.“
Als sie brav folgte, spülte Marcos ihr langes Haar sorgfältig aus. Dann ließ sie es zu, dass er ihren Körper mit einem Naturschwamm und Lavendelseife massierte, bis ihre Haut ganz rosig war. Er begann bei den Schultern, dann streichelte er ihre empfindlichen Brüste, den flachen Bauch und glitt schließlich hinunter bis zu den Schenkeln. Ihre Füße hob er nacheinander aus dem Wasser, ebenso wie ihre Hände.
Die kunstvollen Hennaverzierungen, die sie als Aziz’ Braut aufgezeichnet bekommen hatte, waren inzwischen so verblasst, dass sie kaum noch zu sehen waren, und bald würden sie ganz verschwunden sein. Für Tamsin war es so, als ob sie lästige Handschellen abstreifen würde.
Wenn alles nach Plan verlief, würde sie morgen trotzdem Aziz’ Braut sein, aber die heutige Nacht gehörte ihr ganz allein. Noch war sie ihr eigener Herr und konnte ihre eigenen Entscheidungen treffen.
Wenn sie sich schon Aziz ausliefern musste, dann sollte er wenigstens nicht das Privileg haben, der erste Mann in ihrem Leben zu sein. Sie wollte Marcos.
Erstaunt öffnete Tamsin die Augen und spürte ihren Gedanken nach. Ja, ich will Marcos, gestand sie sich zum ersten Mal offen ein. So seltsam es war, aber bei ihm fühlte sie sich frei. Und begehrt. Und …
„Bist du bereit?“ Marcos hatte sich vom Boden erhoben und hielt ein ausgebreitetes Handtuch bereit.
„Ja“, gab Tamsin mit einem feinen Lächeln zurück und meinte es ehrlich.
Ja, sie war bereit – für eine Nacht voller Leidenschaft und Freiheit, bevor sie ihr Leben zerstörte, um ihre kleine Schwester zu retten.
Während Marcos sie in das riesige Badetuch hüllte und sanft frottierte, lehnte sie sich gegen seine breite Brust.
„Fühlst du dich jetzt besser?“, fragte er weich.
„Viel besser …“, flüsterte sie, drehte sich in seinen Armen herum und schaute auf seinen sinnlichen Mund.
Marcos räusperte sich. „Tamsin, hör zu, ich mache dir keinerlei Versprechungen. Für uns gibt es nur diese eine Nacht … vielleicht auch ein paar Wochen. Aber auf keinen Fall eine Beziehung mit Zukunftsplänen.“
„Gut.“ Nach der Heirat mit Aziz wollte sie ihn auf keinen Fall wiedersehen, das wäre viel zu schmerzlich.
Marcos hob eine dunkle Braue. „Gut?“
Wie sollte sie ihm das erklären? Sie lachte leise. „Marcos, hat dir schon mal jemand gesagt, dass du viel zu viel redest?“, fragte sie in neckendem Tonfall.
Er blinzelte verblüfft. „Nein, du bist die erste Frau, von der ich so etwas zu hören bekomme.“
Und du bist der erste Mann, mit dem ich gleich schlafen werde, ging es ihr durch den Kopf. Mit einer graziösen Bewegung dehnte und streckte sich Tamsin wie eine geschmeidige Katze, und als das Badetuch sich löste und zu Boden fiel, schob sie es ohne herunterzuschauen mit dem Fuß zur Seite.
Marcos lachte etwas atemlos auf, hob sie auf seine Arme, trug sie in sein Schlafzimmer hinüber, bettete sie in die weichen Kissen und küsste sie voller Leidenschaft und Begehren.
„ Qué belleza …“, raunte er heiser, und alles, was Tamsin in diesem Augenblick denken konnte, war, dass sie sich zum
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