JULIA EXTRA Band 0286
Doch da ist noch etwas, das wir besprechen müssen.“ Er machte eine kleine Pause. „Unser Zusammenwohnen.“
Den Bruchteil einer Sekunde blieb Mia das Herz stehen. „Ich bekomme mein eigenes Zimmer, oder?“
„Wenn du Wert darauf legst.“
Sie runzelte die Stirn. „Du bildest dir doch nicht ein, dass ich mit dir im selben Raum schlafe.“
„Und was sage ich Marita?“
„Wer ist Marita?“
„Meine Haushälterin. Sie kommt dreimal in der Woche und ist leider nicht sehr diskret. Wenn sie entdeckt, dass wir in zwei Betten schlafen, erfährt das bald ganz Sydney.“
Mia schluckte nervös. „Du … du kannst sie ja bezahlen, damit sie den Mund hält.“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, das ist mir zu riskant.“
„Dann entlasse sie. Wozu brauchst du eine Angestellte? Ich kann mich um den Haushalt kümmern.“
„Kommt nicht infrage. Marita hat drei kleine Kinder, und ich denke nicht daran, sie zu entlassen.“
„Was schlägst du dann vor?“, fragte sie gereizt. „Dass an den Tagen, an denen sie kommt, einer von uns auf dem Fußboden schläft?“
„Keine Ahnung, irgendetwas wird mir schon einfallen.“ Er schmunzelte. „Vielleicht überlegst du es dir ja noch.“
Ungläubig sah sie ihn an. „Soll das ein Witz sein?“
„Durchaus nicht. Die Entscheidung liegt natürlich bei dir. Ich will damit nur sagen, dass ich zur Verfügung stehe, falls du deine Meinung änderst.“
„Für wen hältst du mich? Bloß, weil ich bei dir wohne, heißt das noch lange nicht, dass ich auch mit dir schlafe.“
Er zuckte mit den Schultern und griff nach der Weinflasche, um nachzuschenken. „Ich kenne eine Menge Frauen, die solch eine Gelegenheit beim Schopf packen würden.“
„Das kann ich mir denken, aber ich gehöre nicht dazu.“
„Ich weiß nicht … Wenn wir uns küssen, habe ich immer den Eindruck, dass du nicht abgeneigt bist – ganz im Gegenteil.“
„Das gehört mit zu meiner Rolle.“
„In der Kuss-Szene in Theodores Stück warst du bei Weitem nicht so überzeugend.“
„Ich … Das waren die Nerven. Ich war völlig unvorbereitet, weil ich in letzter Minute einspringen musste.“
„Als ich dich das erste Mal geküsst habe, warst du auch nicht vorbereitet. Trotzdem hattest du kein Problem.“
Womit er recht hatte – doch das behielt sie für sich. Sein Ego war groß genug, und so begnügte sie sich mit einem eisigen Blick.
„Warum gibst du es nicht zu, Mia? Ich gefalle dir, auch wenn du mich nicht magst.“
Sie rollte mit den Augen. „Um mich in dein Bett zu bekommen, müsstest du dich schon gewaltig anstrengen. Bis jetzt ist das noch niemandem gelungen und …“ Sie verstummte, als sie erkannte, was sie eben verraten hatte.
Bryn zog die Augenbrauen hoch. „ Was ist bisher noch niemandem gelungen?“
Mia wandte das Gesicht ab; ihre Wangen glühten.
Er beugte sich über den Tisch und sagte ungläubig: „Du willst doch nicht etwa behaupten, dass du noch nie Sex hattest!“
Sie schwieg.
„Du bist … was? Vierundzwanzig? Und warst noch nie …“
„Würdest du bitte etwas leiser sprechen? Der ganze Saal kann dich hören!“, zischte sie.
Er lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. „Das ist ja nicht zu fassen – ausgerechnet eine Jungfrau musste ich mir aussuchen, um meine Frau zu spielen! Wenn ich das jemand erzähle …“
„Na und? Das entspricht doch genau der männlichen Mentalität.“ Zornig funkelte sie ihn an. „Ihr schlaft mit jeder, die euch gefällt, aber wenn es ums Heiraten und Kinderkriegen geht, dann werdet ihr plötzlich wählerisch und …“
„Jetzt weiß ich auch, warum du in dem Theaterstück so schlecht warst. Weil du keine Erfahrung in der Liebe hast.“
„Das ist Blödsinn! Ganz so ahnungslos bin ich auch wieder nicht.“
„Ich verstehe.“ Seine blauen Augen funkelten amüsiert. „Du bist wohl auf einsame Entdeckungsreise gegangen, um zu sehen, wie es funktioniert, wie?“
Mia errötete bis an die Haarwurzeln. „Das geht dich nichts an.“
Er lachte leise. „Deswegen brauchst du nicht rot zu werden. Es beweist, dass du nicht prüde bist.“
Sie hob das Kinn. „Nein, sondern wählerisch, das ist nicht das Gleiche.“
„Trotzdem … So, wie du aussiehst, kann es dir an Interessenten nicht gemangelt haben.“
Es war ein Kompliment, und es verfehlte nicht seine Wirkung, doch das brauchte er nicht zu wissen. „Natürlich nicht“, erwiderte sie lässig. „Ein Mauerblümchen war ich nie.“
„Aber mit keinem deiner Anbeter
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