JULIA EXTRA Band 0286
Augen. „Ich möchte mit dir schlafen. Wenn du die Wahrheit wissen willst, ich habe allmählich das Gefühl, ich kann vor Verlangen nicht mehr atmen.“
Diese Tatsache machte ihn offenbar nicht besonders glücklich, was sie durchaus verstand. Es war einfach überwältigend, sich so sehr nach einem Menschen zu verzehren – sogar für einen Mann wie Miguel.
„Und ich sehne mich ebenso nach dir.“
Er nickte. „Wir geben uns keine Versprechen für die Zukunft.“
„Natürlich nicht.“ Schließlich kannten sie einander erst seit zwei Tagen. Und ganz gleich, wie intensiv die Anziehungskraft war oder wie richtig sich die Gesellschaft des anderen anfühlte, noch hielt auch Amber es für zu früh, um über langfristige Verpflichtungen zu sprechen.
Obwohl sie sich in diesen Mann verliebt hatte, fand sie es leichter, sich ihm körperlich hinzugeben, als ihm ihre Gefühle zu enthüllen. Das alles war einfach zu unglaublich. Liebe auf den ersten Blick gab es doch nur im Märchen. Und trotzdem hatte sie schon im ersten Augenblick etwas gefühlt, das nicht mit Verlangen zusammenhing.
Zum Versprechen eines lebenslangen gemeinsamen Glücks war sie allerdings ebenso wenig bereit wie er. Vielleicht sogar noch weniger. Ihre Karriere machte gerade einen großen Satz nach vorn. Jetzt war die ungünstigste Zeit, um eine Pause einzulegen und persönlichen Wünschen nachzugeben. Und wer wusste schon, wie es weiterging?
Miguels Miene verriet Erleichterung, dicht gefolgt von leidenschaftlichem Begehren. „Du erweist mir die große Ehre, dein erster Liebhaber sein zu dürfen.“
Die Fahrt zu seinem Apartment dauerte eine Ewigkeit – zumindest kam es Amber so vor. Als sie ankamen, war die Haushälterin bereits gegangen.
„Ich habe sie vom Wagen aus angerufen und gebeten, sich um einige Dinge zu kümmern, bevor sie Feierabend macht“, erklärte Miguel.
Dann streckte er die Hand aus und sagte: „Komm.“
6. KAPITEL
Nach einer Sekunde des Zögerns nahm sie seine Hand und ließ sich von ihm ins Schlafzimmer führen. Neben dem Bett stand ein Kühler mit einer Champagnerflasche und daneben zwei Gläser.
Die Vorhänge waren zugezogen. Die wenigen Sonnenstrahlen, die noch hineindrangen, wirkten ebenso romantisch wie Kerzenlicht.
Lange standen sie einander gegenüber und sahen sich einfach nur an. Seit sie sich das erste Mal gesehen hatten, war ihr Verlangen stetig gewachsen.
Gedankenfetzen wie: Was wird gleich passieren? und: Warum bin ich hier? wirbelten durch Ambers Kopf, während ihre Erregung unter seinen heißen Blicken weiter anstieg.
Ihr Herzschlag beschleunigte sich, sie spürte, wie das Blut durch ihre Adern strömte, hörte den eigenen keuchenden Atem. Die Luft wurde ihr vor Aufregung knapp. Ein fast elektrisches Prickeln ließ ihre Nervenenden vibrieren und erfüllte jede Faser ihres Körpers mit Leben.
Das war das richtige Wort: Leben. In Miguels Nähe fühlte sie sich lebendig. Farben leuchteten stärker, die Luft roch frischer, Gerüche intensiver. Deshalb konnte sie seinen Duft von dem aller anderen Menschen unterscheiden.
Miguel weckte unzählige, völlig unbekannte Emotionen in ihr. Emotionen, die sie gar nicht hatte empfinden wollen. Jetzt fragte sie sich verwundert, wie sie jemals hatte glauben können, ihr Leben ohne sie zu verbringen.
Dieses Gefühl war fantastisch. Wunderbar.
Zärtlich zog Miguel sie an sich, nur die Augen verrieten sein wahres Verlangen. Der Hunger in seinen grauen Augen war ebenso stark wie ihrer. Möglicherweise sogar stärker. Immerhin wusste er bereits, wie gut Sex sein konnte.
Oder nicht?
Schließlich hatte er behauptet, mit ihr sei alles anders. Vielleicht wurde es auch für ihn wundervoll und einzigartig. Amber hoffte es sehr, wusste aber auch, dass sie es nicht erwarten durfte. Diese Wünsche erfüllten sich nur in den Märchen, in denen die Prinzen ebenso unschuldig waren wie die Jungfrauen.
„Ich möchte es für dich perfekt machen, cielo. “ Seine Lippen waren kaum einen Zentimeter von ihren entfernt. Ein kurzes Stöhnen entrang sich seiner Kehle, dann küsste er sie.
Ihre Knie drohten nachzugeben, und sie sank gegen ihn. Problemlos fing er sie auf, legte einen Arm um ihre Taille und presste Amber gegen sich. Alles an ihm war so hart und stark, dass sie sich völlig sicher fühlte. Während sie mit den Händen über seine muskulöse Brust strich, erwiderte sie stürmisch seinen Kuss.
Durch das Hemd spürte sie seine harten Muskeln. Er stöhnte auf, als sie sie
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