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JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
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seinen Augen kaum, als sie ihm in den Weg trat und den Ausgang versperrte.
    „Du kannst mich nicht einfach so stehenlassen, als wäre ich einer deiner Lakaien!“
    Er wollte ihr gerade versichern, wie sehr sie sich täuschte, als er sah, wie sie eine Hand hob und über die hässliche Narbe auf ihrer Wange strich. Wieder einmal fragte er sich, wer einer Frau so etwas antat. Irgendjemand hatte es jedenfalls getan, denn das war kein unglücklicher Unfall. Ellie hatte jemanden derart in Wut versetzt, dass er sie wie ein wildes Tier attackiert hatte. Was hatte dieser Jemand ihr noch angetan? „Ich lasse dich nicht stehen“, entgegnete er harsch. „Setz dich!“
    „Rede nicht in diesem Ton mit mir!“
    „Also gut, bitte setz dich.“
    Er brauchte Abstand von ihr, weshalb er sich neben eine große Vase mit Blumen stellte. Besser, deren Duft einzuatmen als Ellies wesentlich verführerischeres Parfum. Mit einem kleinen Lächeln registrierte er, dass er nach dem Duft von Maschinenöl und Seife allmählich süchtig wurde.
    Als er sich zu ihr umdrehte, erkannte er, dass sie immer noch unschlüssig dastand. Offensichtlich war sie hin und her gerissen zwischen dem Wunsch zu fliehen und einem letzten Versuch, zu rebellieren. Er musste ihren Mut bewundern. „Wenn du dich auf das Sofa setzt, findest du auf dem Tisch davor einen Knopf. Solltest du dich irgendwann unwohl fühlen, kannst du ihn drücken, und es wird sofort jemand kommen.“
    Ihre Augen weiteten sich ungläubig. Er spürte ihre Furcht. Wer hatte ihr nur solche Angst eingejagt? Urplötzlich durchströmten ihn Gefühle, die er nicht kannte – ein übermächtiger Beschützerinstinkt zum Beispiel. Gott sei Dank hielt ihn der gesunde Menschenverstand davon ab, seine Gefühle zu verraten.
    Schließlich hörte er sich an, was sie zu sagen hatte, und er war schockiert, als er von den Ereignissen des Tages erfuhr. Einschüchterung war nie ein Teil seines Plans gewesen. Es hatte nichts Ehrenhaftes, einer verletzlichen jungen Frau seine Macht zu demonstrieren, und seine Männer hätten niemals ihr Boot gefährden dürfen. Sie hatten ihm zwar Bericht erstattet, dabei aber offensichtlich einen Großteil der Wahrheit weggelassen. Ellie und ihre Passagiere zu gefährden, war unverzeihlich. Er würde Konsequenzen ziehen. Das sagte er ihr auch.
    Doch die Ankunft des Botschafters war etwas, was er nicht hatte vorhersehen können. Er bedauerte die Art und Weise, wie sie ihren Anlegeplatz verloren hatte, aber Botschafter – genauso wie Monarchen – erwarteten, dass Normalsterbliche ihnen Platz machten, und in diesem Fall war nun mal Ellie im Weg gewesen.
    Auch das erklärte er ihr. Allerdings behagte es ihm gar nicht, Entschuldigungen für seinen übereifrigen Agenten vorzubringen. Schnell erinnerte er sie daran, dass ihr der neue Anlegeplatz das ganze Jahr über für eine Minimalpacht zur Verfügung stehen würde, und dann fügte er noch hinzu: „Du solltest gleich von Anfang an in der Lage sein, einen anständigen Profit zu erzielen …“
    „Profit?“, brauste sie auf. „Ist das wirklich alles, woran du denkst?“
    Nun, irgendjemand musste es tun, dachte er trocken, behielt seine Gedanken aber lieber für sich. „Natürlich nicht die ganze Zeit, aber du solltest ganz sicher über Profit nachdenken, wenn dein Geschäft ein langfristiger Erfolg sein soll.“
    „Ich denke durchaus daran. Ich bin ja kein völliger Schwachkopf!“
    Alexander ging zum Sofa hinüber und setzte sich neben sie. Sie zuckte nicht zurück, was schon einmal ein guter Anfang war. Irgendwann war ihm klar geworden, dass sie stets damit rechnete, ein Mann könne gewalttätig werden, und deshalb achtete er sorgfältig darauf, ihr nicht zu nahezutreten. „Das habe ich auch nie behauptet.“
    „Nun ja …“ Ellie rückte ein Stück von ihm ab.
    Auch wenn ihr Blick noch so furchtlos wirken sollte – ihr kleines Herz zitterte vor Angst. Wer, verdammt noch mal, hatte ihr diese Narbe zugefügt? Er wollte sie danach fragen, doch das war nicht unbedingt der beste Weg bei Ellie, soviel hatte er bereits gelernt. Das Gefühl, von ihr zurückgewiesen zu werden, behagte ihm ganz und gar nicht. Er war es nicht gewöhnt. „Falls du Hilfe mit einem Business-Plan brauchst …“
    „Dann wende ich mich an einen Fachmann“, entgegnete sie sarkastisch.
    Was tat er denn da? Wollte er ihr etwa seine Erfahrung als Geschäftsmann anbieten? Wieder fiel sein Blick auf ihre Narbe. Er wusste, dass eine Frau vor Gewalt

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