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JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
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liebte. Es erstaunte sie, dass er es überhaupt für nötig befunden hatte, sie, Harriet, zu fragen, ob sie heimlich in ihn verliebt war! Wie sollte das möglich sein, wenn …? Wenn was? Wenn sie befürchten musste, dass sie sich schon längst in Matt verliebt hatte?
    Matt! Ganz automatisch hob sie den Kopf und schaute in Richtung des Gangs, der zu seinem Büro führte. Sofort verkrampfte sie sich und wurde ganz rot, als sie sah, dass er sie beobachtete.
    Ben war ein gut aussehender junger Mann, aber er war auch genau das – ein junger Mann! In keiner Weise konnte er sich mit der maskulinen Ausstrahlung eines Matthew Cole messen, der nur so vor Männlichkeit und Sexappeal strotzte, dass es keiner Frau, die auch nur einen Blick auf ihn warf, entgehen konnte. Natürlich bemühte sich Harriet trotzdem um die Ehrenrettung ihres Geschlechts, indem sie so tat, als bemerke sie Matts Charisma tatsächlich nicht. Dabei war sie sich seiner Anziehungskraft überdeutlich bewusst – und das jede Minute! Doch manchmal, an bestimmten Tagen – so wie heute – ging irgendetwas schief, und ihr Schutzschild funktionierte nicht richtig. Dann reichte schon allein Matts Anblick, um eine Kettenreaktion in ihrem Körper auszulösen: Schmetterlinge im Bauch und butterweiche Knie. Doch diese physische Schwäche war keinesfalls so gefährlich wie die auf emotionaler Ebene.
    Denn die reine Wahrheit bestand darin, dass Matt all das verkörperte, was Harriet sich immer von einem Mann erträumt hatte. Er war ihr Ritter in schimmernder Rüstung, der Märchenprinz aus ihrer Kindheit, der Held ihrer sinnlichen Fantasien. Er erfüllte sie mit fieberhafter Sehnsucht, und was noch gefährlicher war, er erzeugte unmögliche Tagträume in ihr, in denen sie ein weißes Brautkleid, einen Altar und mindestens vier kleine Matts oder Matildas vor sich sah, die sie Mummy nannten!
    Dabei würde genau das nie und nimmer geschehen! Matt mochte sie ja nicht einmal, ganz zu schweigen davon, dass er sie natürlich nicht liebte. Manchmal, wenn er sie so anschaute wie beispielsweise jetzt gerade, dann erstarrte sie ob der kalten Wut, die sie in seinen stahlgrauen Augen sah, und sie war sich vollkommen sicher, dass er sie, Harriet, sogar ablehnte.
    Das Herz mochte ihr angesichts dieser ausweglosen Situation ja sinken, doch sie war deshalb nicht bereit, sich in der nächsten Ecke zu verkriechen. Trotzig hob Harriet das Kinn und begegnete seinem eisigen Blick.
    Warum nur wünschte sie sich in diesem Moment, mit den Fingern durch sein volles, dunkles Haar zu streichen? Weshalb sehnte sie sich danach, dass er sie in seine Arme zog und sein Mund die harte Linie verlor und ganz weich und sinnlich wurde, während er sie stürmisch küsste?
    „Harriet, würdest du bitte in mein Büro kommen? Ich muss mit dir reden.“
    Die kalten, unpersönlichen Worte rissen sie aus ihrer Fantasie heraus.
    „Du meinst, jetzt sofort?“, entgegnete sie. Es wäre besser, wenn sie in ihrem aufgewühlten Zustand Distanz hielt und ihrem Chef nicht auch noch näher kam. Sie hatte schließlich auch ihren Stolz – derselbe Stolz, der sie davon abgehalten hatte, ihrer ersten großen Liebe namens Jim nachzugeben, der damals von ihr verlangt hatte, mit ihm zu schlafen – und ganz sicher hatte sie nicht vor, der langen Liste von Matts abgelegten Eroberungen hinzugefügt zu werden.
    „Ja, ich meine jetzt sofort!“, versetzte er knapp, woraufhin Ben ihr einen leichten Schubs gab.
    „Wir sehen uns dann heute Abend“, sagte er.
    Matt war bereits in den Korridor verschwunden, während Harriet ihm hastig folgte und sich dabei den Kopf darüber zerbrach, was er wohl von ihr wollte.
    Bislang hatte es noch keine offenen Konflikte zwischen ihnen gegeben. Wie auch, wo er doch nicht nur ihr direkter Chef, sondern auch der Eigentümer der Agentur war? Allerdings hatten zahlreiche, sehr subtile indirekte Auseinandersetzungen stattgefunden.
    Es lag nicht so sehr an Matts Feindseligkeit, die ihren Trotz und Widerspruchsgeist herausforderte, sondern an dem inneren Wissen, dass sie ihm gegenüber äußerst verletzlich war. Eine Verletzlichkeit, die sie hinter einem Schutzpanzer, den sie um ihr Herz errichtet hatte, zu verbergen suchte.
    Nach einem ersten katastrophalen Ausflug in die romantische Liebe war Harriet allen weiteren emotionalen Verwicklungen aus dem Weg gegangen, und so sollte es auch bleiben, bis sie die Dreißig hinter sich gelassen hatte und bereit war, eine Familie zu gründen. Doch dann war

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