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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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sicher ihre eigene Mutter besuchen, sobald der Urlaub vorbei ist.“
    Es kränkte Hester, dass er sie offensichtlich nicht seiner Mutter vorstellen wollte. „Und wenn ihr dann wieder zurück seid, müssen wir dich schon auf das kommende Schuljahr vorbereiten“, sagte sie zu ihrem Schützling.
    Lowris Gesicht wurde traurig. „Dann wirst du bestimmt die Haushälterin von jemand anderem.“
    Hester wich Connahs Blick aus. „Ich habe schon eine andere Stelle in Aussicht, ja.“
    „Wo ist dein nächster Arbeitsplatz“, wollte er wissen.
    „Yorkshire.“
    Jetzt wurde Lowri noch betrübter. „Ist das zu weit, um an deinen freien Tagen nach Hause zu kommen?“
    „Ich fürchte, ja“, antwortete Hester mit ehrlichem Bedauern.
    Dann hellte sich Lowris Miene plötzlich auf. „Aber falls du in den Ferien deine Eltern besuchst, könntest du doch auch bei mir vorbeischauen?“
    Zu Hesters Überraschung schaltete Connah sich eilig ein. „Lowri wird die Ferien voraussichtlich bei ihrer Großmutter sein. Aber wann immer es dich nach Wales verschlagen sollte, bist du herzlich eingeladen, sie dort zu besuchen.“
    Hester dankte ihm höflich und hielt sein Angebot eher für den Versuch, seine Tochter etwas zu trösten. „Ich räume eben das Geschirr weg, dann können wir einkaufen gehen, Lowri.“
    „Gib Grandma einen Kuss von mir“, rief das Mädchen seinem Vater über die Schulter zu und stürzte aus dem Raum.
    Nachdem sie fort war, legte Connah nachdenklich seinen Kopf zur Seite. „Sie scheint dich sehr zu mögen, Hester.“
    „Das beruht auf Gegenseitigkeit“, versicherte sie ihm. „Es ist der härteste Aspekt meiner Arbeit, sich von den Kindern zu trennen, die einem ans Herz gewachsen sind.“
    Schweigend betrachtete er sie eine Weile. „Hast du mal daran gedacht, eigene Kinder zu bekommen?“
    Erschrocken drehte sie sich zu ihm um. „Theoretisch schon.“
    Seine Augen blitzten. „Dann nehme ich an, dir ist noch kein geeigneter Kandidat über den Weg gelaufen, den du als potenziellen Vater betrachten würdest?“
    Sie schob ihr Kinn vor. „Das ist eine ziemlich gefühlskalte Formulierung.“
    „Ach so. Du findest also, du solltest dich zuerst in den Vater deiner Kinder verlieben?“
    „Es müsste schon jemand sein, der mir viel bedeutet, ja“, räumte sie ein. „Und ich ihm. Das bietet den Kindern eine gewisse Sicherheit, dafür solltest gerade du Verständnis haben. Du bist doch selbst ein ausgesprochen liebevoller Vater.“
    Connah wurde ernst. „Es ist leicht, seine Kinder zu lieben. Aber ich muss Lowri beide Elternteile ersetzen, was mir manchmal ziemlich schwerfällt. Kann ich in deinen Augen mit den Vätern konkurrieren, die du während deiner Arbeit getroffen hast?“
    „Absolut.“ Irgendetwas an Connahs momentaner Stimmung beunruhigte sie.
    „Du hast mich nie nach ihrer Mutter gefragt“, fuhr er fort und starrte ins Leere. „Als sie starb, fühlte ich mich, als würde ein Teil von mir mit ihr sterben. So wollte ich mich nie wieder fühlen …“
    Geschockt sah sie ihn an, und sein intimes Bekenntnis trübte die Hoffnung in Hester, er könnte sich vielleicht irgendwann ernsthaft für sie interessieren.
    Er sah auf seine Uhr und räusperte sich. „Ich muss los. Hester, da ich dich schon zu diesen Ferien überrede, nimm dir wenigstens etwas von dem Geld, und kaufe ein paar Sachen für dich selbst!“
    „Danke, aber nein. Ich habe bereits alles, was ich brauche“, gab sie zurück.
    „Was für ein unabhängiges Wesen du doch bist.“ Er grinste breit. „Wir sehen uns heute Abend.“

    Nach etwa zwei Stunden im Einkaufszentrum überließ Hester Sam und Lowri vorübergehend die Tüten, um sich in der Apotheke Sonnencreme zu kaufen. Anschließend wollten sie in einem Restaurant in der Nähe mittagessen.
    Als sie die Apotheke wieder verließ, stieß sie mit einem Mann zusammen.
    „Habe ich Ihnen wehgetan?“, erkundigte er sich.
    „Überhaupt nicht“, versicherte sie schnell und hob die Tüte auf, die ihr heruntergefallen war.
    „Darf ich Ihnen einen Kaffee spendieren als kleine Entschuldigung?“
    „Nein danke. Ich werde erwartet.“
    „Natürlich werden Sie das“, erwiderte er geknickt, verbeugte sich kurz und verschwand.
    Mit schmalen Augen sah Hester ihm nach. Am liebsten hätte sie sich auf die Einladung eingelassen, um mehr über diesen Fremden herauszufinden, denn sie war ziemlich sicher, dass genau dieser Mann sie schon in Albany Square nach dem Weg gefragt hatte. Andererseits

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