Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
Vom Netzwerk:
infrage.
    Ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen, während er sie betrachtete. Sie ließ die Arme sinken und hob das Gesicht zum Himmel. Sanftes Mondlicht beschien ihre Züge, und der Wind presste das dünne Sommerkleid an ihren Körper. Sie war schmal, fast knabenhaft, und dennoch weckte der Anblick sein Verlangen.
    Ein Verlangen, dem er nicht nachgeben würde. Als einziger Sohn seines Vaters, einziger Erbe des Petrakides-Vermögens, trug er zu viel Verantwortung, als dass er sie leichtfertig abschütteln könnte, um sich mal eben eine Affäre zu gönnen.
    Und zu mehr als einer flüchtigen Beziehung wäre er niemals bereit.
    Ein harter Ausdruck trat in seine grauen Augen. Lukas glaubte, einen Seufzer gehört zu haben, aber vielleicht war es auch der Wind gewesen. Wahrscheinlich hatte er es sich nur eingebildet.
    Die junge Frau drehte abrupt den Kopf, und Lukas atmete scharf ein, wich zurück, tiefer in den Schatten. Hatte er ein Geräusch gemacht, und sie hatte es gehört?
    Ihr Blick richtete sich auf die Schiebetür ihres Zimmers. Nein, sie hatte Lukas nicht gesehen. Irgendjemand dort drinnen hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. Ein Mann?
    Ihre Schultern sanken herab, und sie eilte mit leicht gesenktem Kopf wieder hinein.
    Lukas rührte sich nicht, bis sie verschwunden war. Wieder fragte er sich, warum sie so traurig ausgesehen hatte.
    Die Glastür schloss sich mit einem leisen Klick. Lukas unterdrückte das wehmütige Gefühl, das ihn zu packen drohte, und kehrte in seine Räume zurück.

1. KAPITEL
    Rhiannon Davies, von allen nur Rhia genannt, blickte prüfend in den Spiegel, ehe sie sich der Kinderfrau zuwandte.
    „Also … es dauert nicht lange. In spätestens zwei Stunden bin ich wieder hier.“ Unsicher betrachtete sie die Kleine, die auf dem Fußboden saß und am Schlüsselbund kaute, während sie Rhia mit großen dunklen Augen ansah. „Sie wird bald müde sein und schlafen wollen.“
    Die stämmige Französin nickte nur und bückte sich, um Annabel hochzunehmen. Dabei hielt sie sie mit einer Selbstverständlichkeit sicher in den Armen, die Rhia sich noch nicht erworben hatte.
    „Ich glaube nicht, dass sie weinen wird.“ Wieder war ein knappes Nicken die einzige Antwort.
    Seit zwei Wochen befand Annabel sich in Rhias Obhut, und das Mädchen hatte so gut wie nie geschrien. Dabei war ihre Welt auf den Kopf gestellt worden, nachdem sie sich an ein neues Zuhause und eine neue Mutter gewöhnen musste. Und doch hatte Annabel die Veränderungen still über sich ergehen lassen. Rhia vermutete, dass das arme Würmchen unter Schock stand.
    Deshalb bist du ja hier, sagte sie sich fest und ignorierte den Stich, den ihr der Gedanke versetzte.
    Sie war nach Frankreich gereist, in dieses elegante Resort, zu Lukas Petrakides, um Annabel Halt und ein echtes Zuhause zu geben. Und die Liebe, die sie verdiente.
    Das Kind schob die winzige Faust in den Mund, und Rhia erinnerte sich wieder an den Moment, als sie Annabel zum ersten Mal gesehen hatte.
    Vorher hatte sie nie mit Babys zu tun gehabt. Bis eine blasse und aufgeregte Leanne ihr Annabel in die Arme gedrückt hatte. Nimm sie.
    Instinktiv hatte sie sie an sich gepresst, um sie nicht fallen zu lassen. Wahrscheinlich zu fest, denn Annabel war aufgewacht und fing aus Leibeskräften an zu brüllen.
    „Bis nachher, mein Schatz.“ Zögernd strich Rhia über die seidige Kinderwange. Annabel zuckte nicht mal mit der Wimper.
    Besser so, dachte sie, dann fällt es uns nicht so schwer, wenn wir uns wieder trennen müssen.
    Trotzdem musste sie plötzlich gegen Gefühle ankämpfen, die ihr die Kehle zuschnürten. Rhia nahm sich zusammen. Sie war entschlossen, Annabel eine Zukunft zu sichern, in der sie Geborgenheit erfahren und glücklich sein würde.
    Koste es, was es wolle.
    Wieder prüfte sie ihr Spiegelbild. Dunkle Locken, ein blasses Gesicht, von dem sich die Sommersprossen deutlich abhoben, ein schlichter aquamarinblauer Rock, passendes ärmelloses Top. Bescheiden, nichts Auffälliges.
    Mit einem unterdrückten Seufzer verließ sie das Zimmer.
    Helles Sonnenlicht empfing sie, und vom Meer her wehte eine frische Brise. Das neueste Petra Resort, errichtet inmitten unberührter Natur des Languedoc im Süden Frankreichs, präsentierte sich gepflegt und elegant. Rhia war abends angekommen, sodass sie erst jetzt die bauchigen Terrakottakübel mit blühender Bougainvillea und rankendem Wein, die klaren, mediterranen Farben bewundern konnte.
    Es hatte sie ein halbes Monatsgehalt

Weitere Kostenlose Bücher