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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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Waliser Vorort.
    Er hatte Macht und Einfluss, sie nichts.
    Doch, sie hatte Annabel. Der Gedanke machte ihr Mut.
    „Nein, wir sind uns noch nicht begegnet.“ Sie hielt seinem Blick stand. „Aber es gibt jemanden, den wir beide kennen, jemanden, der mir … und Ihnen wichtig ist.“
    Unwillkommene Bilder von Leanne und Lukas tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Beide nackt auf zerwühlten Laken, suchende Lippen, Hände, die streichelten, liebkosten, Seufzer, Flüstern, kehlige Laute. Der Mann vor ihr und ihre Freundin hatten einander begehrt, sich geliebt – und ein Kind gezeugt.
    Sie schüttelte den Kopf, wollte nicht darüber nachdenken. Leanne hatte ihr keine Einzelheiten genannt, und sie hatte sie auch nicht wissen wollen. Ein Wochenende der Leidenschaft, war alles, was sie sagte, ehe sie Rhia den Namen des Vaters nannte.
    Pass du für mich auf sie auf. Lass sie nicht im Stich.
    Schenk ihr Liebe.
    Genau darum ging es. Deshalb war sie hier. Annabel brauchte Liebe, echte Liebe. Die Liebe ihres Vaters.
    „Jemand, der uns beiden wichtig ist?“
    Sie nickte. „Ja. Wenn wir uns kurz allein unterhalten könnten, erkläre ich es Ihnen. Es wird sich für Sie … lohnen.“
    „Tatsächlich?“ Alarmiert beobachtete sie, wie er ihr über die Schulter sah, mit jemandem Blickkontakt aufnahm. Gleich würde etwas passieren, und es würde ihr gar nicht gefallen, das spürte sie.
    Lukas Petrakides nickte kurz und wandte sich ihr wieder zu. Mit eisigem Blick.
    Sie unterdrückte ein Erschauern.
    „Ich versuche nur, höflich zu sein“, begann sie, „und ich bitte Sie um ein paar Minuten Ihrer Zeit …“
    „Und ich weise Sie höflich darauf hin“, unterbrach er sie, „dass Sie fünf Sekunden haben, ehe mein Sicherheitsdienst Sie aus diesem Raum und vom Gelände des Resorts begleitet.“
    Schockiert starrte sie ihn an, traute ihren Ohren nicht.
    „Sie machen einen Fehler“, hörte sie sich mit zitternder Stimme sagen.
    „Der Ansicht bin ich nicht.“
    „Bitte … ich verlange doch nichts von Ihnen, jedenfalls nichts, wozu Sie nicht bereit wären …“ Verzweifelt griff sie nach seiner Hand, aber er schüttelte sie ab wie ein lästiges Insekt.
    „Natürlich nicht, weil ich zu nichts bereit bin. Guten Tag, Miss Davies.“
    Bevor sie antworten konnte, legte sich ihr eine kräftige Hand auf die Schulter. „Hier entlang, Miss.“
    Er wirft mich raus! Hilflosigkeit, Wut, Demütigung waren wie ein Schlag in die Magengrube, als der Mann vom Sicherheitsdienst sie vom Barhocker zog. Rhia streckte die Hand aus, um sich am Tresen abzustützen, weil sie Angst hatte, hinzufallen.
    Lukas Petrakides beobachtete sie kühl.
    In dem Moment hasste sie ihn von ganzem Herzen.
    „Das können Sie nicht machen“, flüsterte sie zornig.
    Er blieb gelassen. „Da kennen Sie mich aber schlecht.“
    „Ich will Sie auch nicht kennen! Ich will mit Ihnen reden!“
    Der baumlange Kerl zerrte sie mit sich, und ihr blieb nichts anderes übrig, als durch die Menge zu stolpern, verfolgt von boshaftem Getuschel und hämischen Blicken.
    Lukas sah mit verschränkten Armen zu.
    Plötzlich war ihr alles egal.
    „Sie haben ein Kind!“, rief sie. Das entsetzte Geflüster der Gäste und Lukas, der ihr ungläubig nachstarrte, waren das Letzte, was sie wahrnahm, bevor sich die Saaltüren hinter ihr schlossen.

2. KAPITEL
    Sie haben ein Kind.
    Lukas achtete nicht auf die neugierigen Blicke. Jemand sprach ihn an, aber er zuckte nur mit den Schultern, zwang sich, höflich zu antworten.
    Sie haben ein Kind.
    Das war absurd. Unmöglich. Die Frau hatte gelogen.
    Sie war nur eine von vielen, die versucht hatten, ihn zu erpressen, um sich auf seine Kosten zu bereichern. Er kannte die Sorte, hübsche, clevere Diebinnen, die erst flirteten und dann ihr wahres Gesicht zeigten.
    Deshalb verstand er nicht, warum er enttäuscht war.
    Gestern Abend am Strand, da hatte er eine Verbindung zwischen ihnen wahrgenommen, und als sie beim Empfang auftauchte, ihm in die Augen sah und ihn anlächelte, hatte er das Gleiche gespürt. Ihr reizendes Lächeln würde er so schnell nicht wieder vergessen – scheu, und doch voller Versprechen.
    Was für eine Täuschung. Sein Gefühl war nichts als Lust gewesen, ein körperliches Begehren, mehr nicht.
    Es geschah ihm recht, dass er enttäuscht war. Schließlich wusste er genau, dass Begehren Schwäche bedeutete, Verlangen gefährlich war.
    Er hatte Pflichten, Verantwortung zu tragen, und das allein zählte.
    Nichts sonst.
    Seine

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