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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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weinen.
    „Beruhigen Sie sich erst mal.“ Lukas trat zu ihr und nahm ihr die Kleine ab. Rhia ließ ihn gewähren, verfolgte aber mit Argusaugen, ob er sie auch richtig hielt.
    Erstaunlich sanft lächelte er Annabel an und wurde damit belohnt, dass das Weinen verstummte. Sie betrachtete ihn mit großen Augen und verzog dann das Mündchen zu einem niedlichen Grinsen.
    Rhia hob die Flasche auf, legte sie ins Waschbecken und machte sich daran, eine neue zu füllen.
    Sie wusste nicht, wie es weitergehen würde, und eigentlich wollte sie es auch nicht wissen. Aber eins war sicher: Die nächsten Tage würden über Annabels Leben entscheiden … und über ihr eigenes.

    Stunden später schlief Annabel tief und fest. Am nachtschwarzen Himmel glitzerten Sterne, reflektiert vom Meer, sodass es aussah, als wäre das Wasser von Diamanten übersät. Rhia marschierte unruhig im Wohnraum der Suite auf und ab. Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie solchen Luxus gesehen. Seidene Bettwäsche, ein Bad, in dem man tanzen konnte, der Whirlpool groß genug für zwei, die Küchenzeile mit matt glänzenden Edelstahlgeräten ausgestattet und allem, was Rhia brauchte, um Annabels Essen zuzubereiten.
    Sie sah noch einmal nach der Kleinen und schlüpfte dann hinaus auf den Balkon, der sich über die gesamte Länge der Suite erstreckte und einen herrlichen Blick auf das Meer bot.
    Rhia sank in einen Stuhl, zog die Knie an und stützte das Kinn darauf. Vom Garten der Anlage drang schwacher Partylärm herauf, und sie fragte sich, ob Lukas wohl dort war und feierte. Sie hatte ihn nicht mehr gesehen, seit sie in diese Suite umgezogen war.
    Erschöpft schloss sie die Augen. Nichts hatte geklappt, wie sie es sich vorgestellt hatte. Mehr noch, sie hätte nie erwartet, dass es ihr so schwerfallen würde, Annabel herzugeben. Warum? Weil sie gehofft hatte, dass Annabels Familie sie lieben und umsorgen würde, wie jedes Kind es verdiente?
    Und nicht aus einem Pflichtgefühl heraus wie Lukas Petrakides?
    Er würde sie versorgen, aber nicht lieben.
    Nicht so wie ich.
    Sie schüttelte den Kopf, presste die Handflächen auf die Augen, aber die Tränen ließen sich nicht aufhalten. Sie rannen ihr über die Wangen, und sie wischte sie wütend weg.
    „Ich dachte, Sie haben vielleicht Hunger.“
    Rhia zuckte zusammen und sah auf. In Gedanken versunken hatte sie nicht gehört, dass Lukas den Balkon betreten hatte.
    Der Blick, mit dem er sie musterte, erinnerte sie an die ersten Momente beim Empfang, als sie auf ihn zugegangen war. Da hatte sie noch geglaubt, dass er ein warmherziger, mitfühlender Mann war.
    Inzwischen konnte sie nicht mehr sicher sein.
    Verantwortungsbewusstsein, Anstand … alles gute Eigenschaften, aber sie garantierten keine Liebe.
    Das wusste sie aus eigener Erfahrung.
    Er stellte einen Teller auf den Glastisch vor ihr, beugte sich vor und umfasste ihr Kinn. „Sie haben geweint.“
    „Stimmt nicht.“
    Lukas strich mit dem Daumen über ihre Wange, dort, wo die Tränen Spuren hinterlassen hatten. „Nein?“, fragte er sanft, und wieder löste sich eine, tropfte auf seine Hand.
    Rhia riss den Kopf zur Seite und rieb sich die Augen. „Ich weine nicht.“
    Nachdenklich betrachtete er sie einen Moment. „Sie sollten etwas essen. Mit Hungern kommen Sie auch nicht weiter.“
    „Danke.“ Sie zog den Teller zu sich.
    „Das ist eine Spezialität des Languedoc“, erklärte er. „Rindfleisch mit schwarzen Oliven und Knoblauch, in Rotwein gegart.“
    „Köstlich.“ Das Fleisch zerging auf der Zunge.
    Er setzte sich auf den Stuhl gegenüber. „Wie lange hatten Sie diese Leanne nicht mehr gesehen?“
    „Zehn Jahre, bis sie unverhofft vor meiner Tür stand und mich bat, für Annabel zu sorgen.“
    „Was für eine Zumutung.“
    „Wenn Sie so wollen, sind alle Kinder eine Zumutung. Sie bedeuten Unannehmlichkeiten, Einschränkungen“, sagte sie und spielte mit ihrer Gabel. „Das heißt aber nicht, dass sie es nicht wert sind.“
    „Wirklich?“
    Der zynische Unterton gefiel ihr nicht. „Was schlagen Sie vor?“, zwang sie sich zu fragen. „Falls Christos der Vater ist, meine ich. Falls Annabel Ihnen lästig ist.“
    „Glauben Sie, ich will sie loswerden, so wie Sie?“ Das klang ärgerlich. „Ich werde meine Pflicht tun, Rhia. Für Annabel.“
    „Ich wollte sie nicht loswerden.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Nennen Sie es, wie Sie wollen.“
    „Mir ging es darum, Ihnen das Sorgerecht zu überlassen. Ein Kind sollte bei seiner

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