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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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in sein Herz?
    Wer waren die Menschen, von denen er gesprochen hatte? Welches Chaos? Sie bezweifelte stark, dass er auf ihre Fragen antworten würde. Und doch begriff sie auf einmal, warum er Verantwortung so viel höher einschätzte als sie selbst.
    Annabel fing an zu weinen, wahrscheinlich hatte sie Hunger und brauchte ein Mittagsschläfchen. In Gedanken versunken eilte Rhia ins Haus.

    Um sieben hatte sie Annabel gebadet und gefüttert und legte sie in ihr neues Bett, ein Gitterbettchen aus massivem Pinienholz mit hellrosa Bettwäsche. Rhia ahnte, dass eine sachkundige Assistentin Kleidung und Spielzeug für sie ausgesucht hatte. Lukas hatte die Bestellung nur zu bestätigen brauchen und damit seine Pflicht getan.
    Dennoch war es ihm ein Anliegen gewesen …
    Sie streifte die weiße Bluse über und schlüpfte in die meerblaue Hose. Der seidige Stoff umschmeichelte ihre Haut, und der Schnitt betonte ihre schmale Gestalt an genau den richtigen Stellen. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr, dass die Haare wie immer wild und ungezähmt ihr Gesicht umrahmten, aber ihre Augen leuchteten, und die Wangen waren leicht gerötet.
    Lukas wartete am Fuß der Treppe auf sie und lächelte, als er sah, was sie anhatte. Ihr Herz fing an zu stolpern, und sie musste sich am Geländer festhalten, damit ihre Füße nicht auch aus dem Tritt gerieten.
    Im nächsten Moment veränderte sich sein Lächeln, war nur noch eine höfliche Geste. „Die Sachen stehen dir“, sagte er.
    „Wer von deinen Mitarbeiterinnen sie auch immer ausgesucht hat, verfügt über einen ausgezeichneten Geschmack.“
    „Wie kommst du darauf, dass ich jemanden beauftragt habe?“
    Damit hatte sie nicht gerechnet. „Ich dachte …“
    Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht habe ich im Internet alles selbst ausgesucht und anliefern lassen.“
    Wollte er sie auf den Arm nehmen? Rhia wurde rot. Die Vorstellung, dass Lukas sich überlegte, was ihr gefallen hatte, womit sie gut aussehen, welche Größe ihr passen würde, hatte etwas verwirrend Intimes. Der Gedanke berührte sie, als hätte Lukas selbst sie angefasst.
    Er beobachtete sie, und in seinen dunklen Augen glaubte sie zu lesen, dass er wusste, was in ihr vorging. Doch er sagte nichts, nahm sie am Ellbogen und geleitete sie ins Esszimmer.
    Sein Vater stand aufrecht neben seinem Stuhl. Rhia lächelte ihm zu, aber er wandte den Blick ab.
    Das Essen war wieder hervorragend, doch Rhia hatte Mühe, es sich schmecken zu lassen. Theo sagte kaum etwas, sodass Lukas für Unterhaltung am Tisch sorgte. Er sprach über die Inseln, über Athen, seine Geschäfte und beantwortete gelassen ihre Fragen dazu.
    Sie waren fast fertig, als sein Handy klingelte. „Entschuldige bitte.“ Er klappte es auf. „Hallo?“ Sein Gesicht verdüsterte sich, und er stand auf, redete dabei in schnellem Griechisch. Schließlich bedeckte er das Mikrofon mit der Hand. „Das kann länger dauern, tut mir leid. Ich bin bald wieder da.“
    Mit ausgreifenden Schritten verließ er den Raum.
    „Das wird Christos sein“, sagte Theo.
    „Vielleicht kommen wir dann endlich weiter.“
    Die Augen des alten Mannes blitzten, aber er sprach mit Mühe. „Vielleicht.“
    Rhia hatte keinen Appetit mehr, und irgendwann deckte Adeia den Tisch ab, brachte die kleinen dickwandigen Tassen mit dem schwarzen Kaffee.
    Lukas war immer noch nicht zurück.
    Als sie die Stille und die prüfenden Blicke von Theo kaum noch aushielt, öffnete sich die Tür.
    „Rhia, kann ich mit dir sprechen? Wir gehen in mein Arbeitszimmer.“
    „Du kannst es hier sagen“, brachte Theo ärgerlich hervor. „Ist er der Vater?“
    „Entschuldige uns bitte, Papa, ich möchte erst mit ihr reden.“
    Der dunkel getäfelte Raum war voller Bücherregale, die bis unter die Decke reichten. Das einzige Fenster gab den Blick frei auf eine felsige Landzunge.
    „War das Christos?“, brach Rhia das Schweigen.
    Lukas schob die Hände in die Hosentaschen. „Ja, und er hat alles zugegeben. Die Begegnung mit Leanne, dass er meinen Namen benutzt hat, das Wochenende auf Naxos. Seine Geschichte deckt sich genau mit deiner, allerdings war er sicher, dass sie verhütet hatten, aber Fehler passieren nun mal.“
    „Annabel ist kein Fehler!“
    „Für dich nicht, aber für Christos bestimmt. Er ist heilfroh, dass ich sie adoptieren will.“ Seine Miene verriet, wie sehr er seinen Neffen verachtete. „Ich möchte das Adoptionsverfahren so schnell wie möglich in die Wege leiten, und da du Annabels

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