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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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begehre. Aber da es nun mal so ist, gebe ich es zu. Ich will dich, und ich werde dich bekommen.“
    „Sei dir da nicht so sicher.“
    „Du willst mich auch, obwohl du auf so etwas Absurdes wie die Liebe wartest.“
    „Und du hast keine Ahnung, was Liebe ist!“
    „O doch, das weiß ich. Und genau deshalb werde ich dich nie lieben, dich nicht und keine andere. Wir beide können etwas Besseres haben als Liebe, Rhia, nämlich Vertrauen, gegenseitige Anziehung, Verlangen. Etwas Echtes, auf dem sich aufbauen lässt. Wir brauchen keine Liebe. Sie macht einen Narren aus dir, einen Schwächling.“
    Schweigend legte sie den Kopf auf die angezogenen Knie. Was er sagte, könnte vielleicht eine Weile gut gehen, aber was würde in fünf Jahren sein, in zehn? Wenn ihm bewusst wurde, dass er sich nur wegen eines Kindes an sie gebunden hatte? Ein fremdes Kind, nicht mal sein eigenes.
    Sie wollte mehr für Annabel, mehr für sich selbst.
    „Wer hat dich zum Narren gemacht?“, fragte sie in die lastende Stille.
    Sein Gesicht verdüsterte sich. „Lass uns zurückfahren.“
    Am Anleger half Lukas ihr von Bord. Steif gingen sie den Weg hinauf zur Villa.
    „Ich muss zu meinem Vater“, sagte Lukas knapp, als sie das Haus betraten. „Wir sehen uns beim Abendessen.“
    „Ich esse in meinem Zimmer. Es war ein langer Tag.“
    „O ja.“ Er lächelte spöttisch und tippte mit dem Zeigefinger an ihr Kinn. „Du kannst nicht vor mir weglaufen, Rhia. Denk dran, ich werde dich bekommen.“
    „Mal sehen.“ Abrupt wandte sie sich ab und eilte zu Annabel und Adeia in die Küche.

    Gedankenverloren stand Lukas am Türrahmen und beobachtete seinen Vater im Schlaf.
    Er war noch immer wütend, und gleichzeitig bedauerte er, wie der Segelausflug geendet hatte. Du hast es völlig falsch angefangen, sagte er sich. Sicher hätte sie anders reagiert, wenn er den verliebten Trottel gespielt hätte. Ursprünglich hatte er vorgehabt, romantische Bedingungen zu schaffen, Rhia zu verführen. Doch sein Ehrgefühl hatte ihn schließlich davon abgehalten, ihr etwas vorzuspielen.
    Stattdessen nannte er die Dinge beim Namen und machte die Ehe mit ihr an gemeinsamer Verantwortung fest. Kein Wunder, dass Rhia ihn zurückgewiesen hatte. Allerdings hatte er nicht erwartet, dass ihre Antwort ihm einen Stich versetzen würde. Schön, sein Stolz war getroffen, aber da war noch etwas. Etwas, das tiefer ging.
    Das gefiel ihm gar nicht. Er wollte nicht, dass Rhia ihm wichtig wurde. Es war eine Schwäche, die er nie wieder erleben wollte.
    Lukas verdrängte die Geister der Vergangenheit, die sich mit hämischem Lachen über ihn hermachten, und konzentrierte sich auf die Gegenwart. Sein Vater hatte die Augen aufgeschlagen und betrachtete ihn prüfend.
    „Du siehst unglücklich aus.“
    „Eher verärgert, aber mach dir keine Gedanken. Wie geht es dir, Papa?“ Er betrat das Zimmer.
    „Den Umständen entsprechend.“ Theo hatte immer noch Mühe, zu sprechen. „Wir haben gewusst, dass es dazu kommen würde.“
    Lukas nickte.
    Sein Vater lächelte müde. „Du hast sie gefragt, ob sie dich heiraten will“, stellte er fest, „und sie hat abgelehnt.“
    „Ja. Ich hatte es dir ja gesagt.“
    „Vielleicht hätte ich dir sagen sollen, wie man um eine Frau wirbt.“ Er hatte sich aufgerichtet und sank nun in die Kissen zurück. „Ein Mann sollte nicht so tun, als wollte er seiner Zukünftigen ein Geschäft vorschlagen, Lukas.“
    „Unterm Strich ist es das.“
    „Nein, so willst du es haben. Warum kannst du nicht zugeben, dass sie dir etwas bedeutet?“
    „Ich kenne sie erst eine Woche, Papa“, erwiderte er ungeduldig. „Keine Ahnung, warum du auf einmal Gefallen daran findest, das Leben wie ein Märchen darzustellen. Für mich gibt es klare Fakten, und das weiß Rhia auch.“
    „Mich wundert nicht, dass sie dich zurückgewiesen hat.“
    Wieder verspürte Lukas diesen Stich und ärgerte sich darüber. „Eigentlich hatte ich nichts anderes erwartet.“ Damit drehte er sich um und verließ das Zimmer.

8. KAPITEL
    „Wir haben ein Problem.“
    Rhia saß mit Annabel auf dem sonnenüberfluteten Fußboden in ihrem Zimmer. Trotz der Wärme und obwohl das Kind fröhlich gluckste, als es Lukas sah, fröstelte es sie plötzlich.
    „Wie meinst du das?“ Sie stand auf, um wenigstens auf Augenhöhe mit ihm zu sein.
    Lukas stand vor ihr, in dunkler Hose und einem frischen weißen Hemd, das am Kragen offen stand. Anscheinend hatte er gerade erst geduscht, sein Haar war

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