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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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gutem Grund, wie sich herausgestellt hat, dachte sie.
    „Er hat mich immer wieder eingeladen, bis ich schließlich Ja gesagt habe. Ich bin dann einige Monate mit ihm gegangen. Mark war sogar bereit, mit mir nach Carramer zu ziehen. Nach dem Tod meines Vaters habe ich mich so verloren gefühlt, dass ich bei Mark Trost gesucht habe.“
    „Für den er nur allzu gern gesorgt hat“, meinte Eduard spöttisch.
    Obwohl ihre Nerven zum Zerreißen gespannt waren, brachte Carissa ein Lächeln zustande. Vermutlich hatte er Mark anhand ihrer Schilderung nach wenigen Sekunden durchschaut, während sie Monate dafür benötigt hatte.
    „Ich habe so sehr jemanden gebraucht“, fuhr Carissa fort. „An Verhütung habe ich überhaupt nicht gedacht. Und als ich festgestellt habe, dass ich schwanger bin, war ich glücklich. Weil ich geglaubt habe, dass sich Mark ebenso sehr über das Baby freut wie ich.“
    Eduard kam zu ihr, blieb aber einen halben Meter von ihr entfernt stehen. Schon geht es los mit der Zurückweisung, dachte sie schmerzerfüllt.
    „Daraus reime ich mir zusammen, dass Mark Lucas dich im Stich gelassen hat.“
    „So kann man es auch nennen.“ Carissa lachte hohl. „Er hat mir Geld angeboten, um ‚das Problem zu lösen‘, wie er es ausgedrückt hat.“
    Mit beiden Händen packte Eduard den Rand des Wunschbrunnens. So fest, dass sich Mörtel löste und in die Tiefe stürzte. „Bist du sicher, dass er dir das Geld nicht für die Arztkosten angeboten hat?“
    „Als Mark vor ein paar Tagen angerufen hat, wollte er mich davon überzeugen, dass er es so gemeint hatte. Aber ich weiß, dass es nicht wahr ist.“
    „Vielleicht hat er noch einmal über alles nachgedacht?“
    „Keiner kann aus seiner Haut heraus.“ Ihr zitterte die Stimme, und Carissa bemerkte, dass Eduard sie besorgt musterte. „Keine Angst, ich werde nicht zusammenbrechen“, versicherte sie ihm. „Ich will dieses Baby um jeden Preis haben. Und ich werde nicht zulassen, dass Mark alles kaputtmacht.“
    „Glaubst du, er könnte es versuchen?“
    „Er hat angekündigt, mir nach Carramer zu folgen. Ich habe ihm erklärt, dass es keinen Zweck hat und ich ihn nicht wiedersehen will. Seinen plötzlichen Sinneswandel habe ich wahrscheinlich dir zu verdanken.“
    „Und wie soll ich sein Verhalten beeinflusst haben? Ich bin Mark Lucas noch nie begegnet!“, stieß Eduard hervor.
    Carissa konnte ihm nicht verdenken, dass er wütend war. „Du hast mich falsch verstanden. Ich habe nur gemeint, Mark hat es sich anders überlegt, nachdem er von meinem Bruder erfahren hat, dass ich bei einem Mitglied der Fürstenfamilie wohne. Nach Jeffs Ansicht ist Marks Firma in einer schwierigen Lage. Vermutlich hofft er, dass ich dich überreden kann, in eines seiner Geschäfte zu investieren.“
    „Weder Skrupel noch Ehrgefühl. Das muss ja wirklich ein toller Typ sein.“ Eduard lächelte ironisch.
    „Nur zu, sag mir, dass mein Männergeschmack sehr zu wünschen übrig lässt.“ Ihr Ton machte deutlich, dass sie sich schon völlig darüber im Klaren war.
    „Du kannst nicht alle Männer nach dem Benehmen eines einzigen beurteilen.“
    „Kann ich nicht? Du hast die Neuigkeit auch nicht gerade gut aufgenommen.“ Carissa fügte nicht hinzu, dass ihre größte Angst gewesen war, von ihm zurückgewiesen zu werden. Sein Widerstreben, ihr zu nahe zu kommen, hatte ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt.
    „Ich bin wie vor den Kopf geschlagen. Dass mit dir etwas nicht stimmt, konnte ein Blinder sehen. Aber auf den wahren Grund wäre ich niemals gekommen.“
    „Mit mir stimmt alles!“, brauste Carissa auf und wusste, dass ihre Wut von Enttäuschung angestachelt wurde. „Ich bekomme ein Baby, mehr nicht. Aber es sollte mich nicht überraschen, dass du mich deswegen auch ablehnst.“
    Blitzschnell war Eduard bei ihr und zog sie fest an sich. „Kommt dir das wie Ablehnung vor?“
    „Nein“, flüsterte Carissa heiser. Eher hatte sie den Eindruck, dass er sie küssen wollte.
    Er wusste, dass er sie küssen würde, seit er ihre ängstliche Miene gesehen hatte. Seit ihm klar geworden war, wie wichtig es ihr war, was er von ihr hielt. Noch immer hatte er Schwierigkeiten, ihre Neuigkeit zu verarbeiten. Konnte sich Carissa überhaupt vorstellen, wie beunruhigt er wegen ihrer Blässe und morgendlichen Übelkeit gewesen war?
    Ständig war er mögliche Ursachen durchgegangen, aber niemals die richtige. Und er hatte sich die ganze Zeit große Sorgen um Carissa gemacht. Was

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