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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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einen erschöpften Schlaf gefallen war. Jetzt beschloss Carissa, dass sie sich von der ungelösten Frage nicht den besten Morgen verderben lassen würde, den sie seit Langem erlebte.
    Durchs Schlafzimmerfenster sah sie den Fluss, der im strahlenden Sonnenschein glitzerte. Vögel machten Sturzflüge über dem Wasser. Sie konnte es nicht erwarten, nach draußen zu gehen und die liebliche Luft einzuatmen.
    Als sie geduscht und angezogen auf die Terrasse kam, war Eduard schon dort. Ein Servierwagen war draußen aufgebaut worden. Dass das Frühstück gebracht worden war, hatte Carissa nicht gehört.
    Eduard wirkte entspannt, aber sein Blick war wachsam, als würde er auf ihre Antwort warten. Tja, sie würde sie ihm noch nicht geben. Hauptsächlich weil sie sich über ihre Entscheidung noch nicht im Klaren war.
    Sollte sie ihrem Verstand oder ihrem Herzen folgen? Ich brauche mehr Zeit, dachte sie verzweifelt. Sie konnte nicht mehr logisch denken, während sie Eduard betrachtete. Mit übereinandergeschlagenen Beinen, den einen Arm auf der Brüstung, saß er auf der Bank. In seiner selbstbewussten Haltung sah er genauso aus, wie sie sich immer einen Prinzen auf seinem Schlossbalkon vorgestellt hatte.
    Auch der Rahmen passte zu ihrem Traumbild. Carissa konnte keine Verkehrsgeräusche oder Stimmen hören, nur das Murmeln des Flusses und die Rufe der Vögel. Und das Ganze vor dem Hintergrund des dichten Walds und eines unglaublich blauen Himmels.
    Carissa hob das Gesicht in die Sonne und atmete tief durch. Wenn sie doch nur diesen Moment ewig fortdauern lassen und alles so bewahren könnte, wie es gerade jetzt war. Eine törichte Hoffnung.
    Alles veränderte sich ständig. Für sie. Für Eduard auch. Carissa legte die Hände auf den Bauch und entschuldigte sich im Geiste. Die Zeit anzuhalten würde bedeuten, dem Baby das Wachstum und das Leben zu verweigern, und das wollte sie um keinen Preis.
    Eduard stand auf und schenkte ihr Orangensaft ein. Als er ihr das Glas gab, sagte er: „Ich hätte dir ja das Frühstück ans Bett gebracht, aber ich war nicht sicher, wie du dich heute fühlst.“
    Damit deutete er taktvoll an, dass er wusste, wie schlecht ihr jeden Morgen gewesen war. „Mir geht es prima. Und der Tag ist viel zu schön, um im Bett zu bleiben.“Verwöhnt zu werden wäre allerdings nett gewesen, dachte Carissa. Sie stellte sich vor, wie Eduard mit einem Tablett in ihr Zimmer kam.
    Gemütlicher und häuslicher, als mir guttut, schalt sie sich und verdrängte den Gedanken schnell.
    „Es ist ein heizbarer Servierwagen, deswegen können wir dann essen, wenn du so weit bist.“
    „Anton denkt wirklich an alles.“ Sie fragte sich, was er wohl von ihrem gemeinsamen Aufenthalt hier hielt. Wahrscheinlich war er zu diskret, um eine Bemerkung darüber zu machen. Und warum war es ihr peinlich? Eduard und sie hatten getrennte Schlafzimmer gehabt.
    Wie schön sie heute Morgen aussieht, dachte Eduard, der sie beobachtete. Am gestrigen Abend allein in sein Zimmer zu gehen war ihm furchtbar schwergefallen. Und jetzt tat ihm bei ihrem Anblick alles weh vor Verlangen.
    Er nahm es ihr nicht übel, dass sie auf seinen Heiratsantrag wütend reagiert hatten. Sie glaubte, dass er sich nur für das Baby interessierte. In gewissem Sinne hatte sie recht. Wenn sie nicht schwanger wäre, hätte er ihr den Antrag nicht gemacht. Was nicht bedeutete, dass er es nicht gern getan hätte. Nur wäre es unfair gewesen, sie zu bitten, seine Frau zu werden und auf ein eigenes Kind zu verzichten.
    Wenn Carissa Ja sagte, würde es einen ziemlichen Aufruhr geben. Selbst im liberalen Carramer wurden an Mitglieder der Fürstenfamilie höhere Maßstäbe angelegt als an Normalsterbliche. Seine Verlobung mit einer schwangeren Ausländerin würde Gerede verursachen. Das kümmerte ihn nicht. Nach kurzer Zeit würde der Klatsch aufhören, und Carissa würde als seine Ehefrau an seiner Seite sein.
    Die Vorstellung, dass sie ablehnen könnte, beunruhigte Eduard. Er wollte sie in seinem Leben haben. Auf dem Landsitz hatte sich gezeigt, dass sie ein gutes Team waren.
    Es ließ sich nicht leugnen, dass ihn die Aussicht begeisterte, bei der Geburt dabei und Carissas Kind ein Vater zu sein. Aber es war der Gedanke, Carissa zu besitzen, der seine Fantasie beflügelte.
    Carissa würde das Wort „besitzen“ nicht mögen. Sie ausfüllen? Sie befriedigen? Über Alternativen nachzudenken genügte, um ihn zu erregen. Wie auch immer er es nannte, Eduard wusste, dass sein Leben

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