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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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gemacht“, lobte Jan ihn lächelnd. „Man spürt, wie viel Ihnen dieses Resort bedeutet. Bestimmt werden Sie es einmal mit Ihrer eigenen Familie besuchen?“
    Stumm sah Julian hinunter auf seine Pläne und schüttelte kaum merklich den Kopf. Er sah furchtbar verloren aus.
    „Julian?“, hakte Jan nach.
    „Es tut mir leid“, stammelte Julian. „Wo war ich stehen geblieben?“
    Man merkte ihm an, dass er den Faden verlor. Es stand in die Gesichter der Anwesenden geschrieben – Anspannung und Triumph vibrierten gleichermaßen im Raum.
    „Es ist wohl an der Zeit, dass ich zum Zug komme“, sagte Geoffrey einschmeichelnd.
    „In Ordnung“, stimmte Jan zu. Er klang merkwürdig zufrieden. „Danke, Julian. Wir haben genug gesehen.“
    Susan verließ das Arbeitszimmer wie durch einen Nebel. Sie begriff noch immer nicht, was gerade passiert war. Er hatte seine Präsentation verrissen – aber warum?
    Ratlos spazierte Susan durch den Garten, um etwas Klarheit in ihr Gefühlsleben zu bringen. Gedankenverloren bahnte sie sich ihren Weg durch duftende Hibiskushecken, Orchideen und Lilien.
    Nach einer Weile hörte sie Schritte auf dem Kiesweg. Susan blickte auf und sah Hilda auf sich zukommen.
    „Ach du meine Güte“, rief Hilda voller Mitgefühl. „Sie haben geweint.“
    „Nein, ich …“ Zu spät bemerkte sie die Tränen auf ihrem eigenen Gesicht. „Entschuldigen Sie, ich wollte nicht …“
    Hilda setzte sich neben sie und legte ihr auf mütterliche Weise einen Arm um die Schulter. Sie roch nach Lavendel und Sonnenschein, und Susan hatte alle Mühe, sich von dieser Geste nicht aus der Fassung bringen zu lassen.
    „Ist es Julian? Die ersten Monate einer Ehe können furchtbar schwierig sein.“
    „Ja“, stimmte Susan halbherzig zu. „Das stimmt wohl.“
    „Es war eine recht wilde Romanze, wenn man Julians Worten Glauben schenken darf?“
    Für einen Moment schloss Susan die Augen. „Ja, er hat mich im Sturm erobert.“
    Hilda strahlte. „Das ist natürlich verständlich. Er ist ein gut aussehender Mann und ausgesprochen charismatisch.“
    „Tja.“ Susan fiel nichts mehr ein.
    „Jan ist zutiefst beeindruckt von ihm und von seiner Hingabe für die Arbeit“, plauderte Hilda weiter. „Als Julian erzählte, dass er verheiratet ist, hat Jan sich unheimlich darüber gefreut. Um die Wahrheit zu sagen …“ Sie senkte die Stimme zu einem Flüstern. „Jan hatte von Beginn an Julian für diesen Auftrag im Visier. Uns ist allerdings äußerst wichtig, dass unser Architekt die Werte lebt und versteht, die wir in diesem Projekt realisiert sehen wollen. Es ist etwas ganz Besonderes für uns.“
    Susan nickte. „Ja, natürlich.“
    „Jan kennt Julians Ruf“, fuhr Hilda fort und setzte hastig hinzu: „Was seine Fähigkeiten als Architekt angeht, meine ich. Brillant, aber skrupellos. Eiskalt.“
    Wieder nickte Susan.
    „Er hatte natürlich seine Zweifel. Vor diesem Wochenende befürchtete Jan schon, Julian würde sich irgendwelche Tricks einfallen lassen. Mr. Stears hat so etwas Merkwürdiges angedeutet und sich darüber gewundert, wie schnell Julian geheiratet hätte. Aber nachdem wir Sie beide nun zusammen gesehen haben …“ Sie strahlte voller Überzeugung. „Ganz offensichtlich verehrt er Sie! Man sieht es ihm deutlich an. Und heute bei der Präsentation hat ihn allein der Gedanke an eigene Kinder völlig aus dem Konzept gebracht. Jan war insgeheim begeistert, da bin ich sicher. Auch wenn die anderen beiden Architekten den Vortrag für gescheitert hielten.“
    Es überraschte Susan nicht, dass Julian seine Gastgeber derart leicht um den Finger wickelte. Immerhin bekam sie dieses Talent von ihm ständig am eigenen Leib zu spüren.
    „Liebe schafft alles, was?“, seufzte Hilda. „Sie vermag selbst das härteste Herz zu erweichen.“
    Übelkeit stieg in Susan hoch, und hinter ihren Augenlidern brannten heiße Tränen. Dieses gesamte Wochenende war eine unerträgliche emotionale Überforderung, der sie sich nicht länger gewachsen fühlte.
    Zur selben Zeit quälte sie der Gedanke, in ihr vereinsamtes Leben zurückkehren zu müssen – in ein Leben ohne Julian.
    Eilig verabschiedete sich Susan von Hilda und gab vor, ein Nickerchen machen zu wollen. Doch oben in ihrem Zimmer bekam Susan kein Auge zu, so gern sie sich auch ausgeruht hätte.
    Es tat ihr in der Seele weh, wie sehr sie sich die aufrichtige Liebe eines Partners wünschte. Nur war Julian nicht der Mann, der sie ihr geben konnte. Wenn sie sich doch

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