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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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gewesen?
    Immerhin hatte er ihr minutiös berichtet, wie er vorgehen wollte, und sie hatte es anschließend zugelassen.
    In Jeans und Wollpullover folgte sie dem Duft von frischem Kaffee nach unten. Julian stand in der Küche am Herd und schlug Eier in die Pfanne.
    „Ich war gerade kurz im Dorf, weil ich dachte, wir sollten wenigstens ein ordentliches Frühstück haben“, erklärte er.
    „Danke, das sieht köstlich aus“, erwiderte sie lahm und setzte sich an den gedeckten Tisch.
    „In der Kanne dort ist Kaffee. Schenk dir ruhig ein, ich bin gleich so weit.“
    Mit bebenden Händen goss sie Kaffee in ihre Tasse und verbrühte sich dabei den Daumen. „Aua!“ Schnell pustete sie sich auf die Hand, und gleichzeitig schossen ihr heiße Tränen in die Augen. Der Daumen tat gar nicht weh, dafür aber ihr Herz …
    Julian drehte sich zu ihr um und betrachtete sie besorgt.
    „Entschuldige“, murmelte sie. „Ich bin so etwas hier nicht gewöhnt.“
    „Das weiß ich doch, Susan“, sagte er sanft. „Du hast … wenig Erfahrung. Woher solltest du wissen, wie man sich am Morgen danach verhält?“
    „Ist es denn immer so wie jetzt?“, fragte sie säuerlich.
    „Wie denn sonst? Du darfst nicht vergessen, ich bin auch kein Experte. Meine Frauen bleiben doch nie über Nacht, erinnerst du dich?“
    Außer mir, jubelte sie kurz im Stillen. Aber was hatte das schon zu bedeuten?
    „In einer halben Stunde müssen wir zurück nach Edinburgh“, sprach er weiter. „Und vergiss nicht, heute Abend müssen wir vor Jan ein glückliches Paar spielen.“
    Wie könnte sie das wohl vergessen? Wie in Trance folgte Susan Julian wenig später in sein Auto und starrte während der Fahrt stumm auf die Straße. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit fasste sie sich ein Herz.
    „Also, nach dem heutigen Abend … Wenn du den Vertrag in der Tasche hast, war es das dann?“
    Seine Fingerknöchel traten weiß hervor, als er das Lenkrad fester umklammerte. „Ja“, antwortete er nach einer Weile. „Das war’s dann.“
    „Julian“, fuhr sie tapfer fort. „Hat dir die letzte Nacht eigentlich etwas bedeutet?“ Sie hielt den Atem an.
    Inzwischen waren sie vor ihrem Haus angekommen, und er parkte halb auf dem Bürgersteig. „Ehrlich gesagt, ich habe keine Antwort darauf.“
    Irritiert biss sie sich auf die Unterlippe. „Was meinst du damit? Wenn das nur ein One-Night-Stand war, kannst du es mir ruhig sagen. Ich werde nicht …“
    „Verletzt sein? Das bist du doch jetzt schon, Susan. Ich sehe es in deinen Augen.“ Er schüttelte ratlos den Kopf. „Ich habe dir bereits erklärt, was ich für ein Mensch bin. Es gibt keine Beziehung für uns.“
    Wieder traten ihr Tränen in die Augen. „Letzte Nacht …“
    „Die letzte Nacht war toll, Susan, aber mehr kann zwischen uns nicht sein. Ich habe dir nichts zu geben.“Verzweifelt rang er nach den richtigen Worten. „Nach heute Abend werde ich nichts mehr von dir verlangen. Ich zahle dir ein dreifaches Jahresgehalt, und dann kannst du dir ein neues Leben einrichten. Finde jemanden, den du liebst, der es verdient. Und ich werde dich gehen lassen.“
    „Aber wenn ich …“
    Doch Julian ließ sie gar nicht ausreden. „Es gibt kein: Aber wenn!“ Er seufzte. „Komm bitte um sechs zu meiner Wohnung. Jan hat sich für sieben Uhr angekündigt, aber es ist überzeugender, wenn du dich bei mir umziehst.“
    Fassungslos starrte Susan ihn an, doch Julian wich ihrem Blick aus. Das war es dann also! Es gab nichts weiter zu sagen.
    „Wir sehen uns nachher“, verabschiedete sie sich mit erstickter Stimme und stieg aus dem Wagen.
    Den Rest des Tages sammelte sie all ihre Kraft, um den kommenden Abend irgendwie zu überstehen. Jetzt hieß es: nach vorn blicken und nicht zurück. Leichter gesagt als getan, aber zum Glück stellte sich allmählich wieder Susans schützende emotionale Taubheit ein.
    Eilig führte Julian Susan durch sein Penthouse und zeigte ihr alle luxuriösen Einzelheiten. Sie hatte sogar ihre Lieblingskaffeetasse und ein paar Übernachtungssachen mitgebracht, damit ihre Beziehungsfarce echter wirkte. Wenn dies das Ende sein sollte, wollte sie wenigstens einen perfekten und einigermaßen würdevollen Abgang inszenieren.
    Wie eine Theaterbühne für ein Drama hergerichtet wurde, so baute Susan ihre ganz persönliche Kulisse auf, als sie ihre Privatgegenstände im Bad und im Schlafzimmer verteilte. Danach schlüpfte sie in ihr Kostüm für diesen letzten Schauspielabend: ein schlichtes,

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