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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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als ein Wachmann? Er verdiente im Monat nicht mehr, als ich in einer Woche für Zigarren ausgebe, Kindchen.“
    „Und inzwischen ist er Boss seiner eigenen, angesehenen und expandierenden Firma.“ Sie meinte, ihren Vater am anderen Ende leise fluchen zu hören.
    „Du hast ihn doch nur geheiratet, um mich zu ärgern“, behauptete er.
    „Nein, sondern um von dir endlich wegzukommen.“ So krass hatte sie es eigentlich nicht sagen wollen, obwohl es die reine Wahrheit war.
    „Ist das ein besserer Grund?“, fragte er sarkastisch.
    „Nein, natürlich nicht. Aber der Unterschied ist unwesentlich. Als Tatsache bleibt bestehen, dass ich Ethan benutzt habe. Dafür habe ich ihn um Entschuldigung gebeten, und er ist mir sozusagen auf halbem Weg entgegengekommen.“
    „Wenn das so ist, komm wieder nach Hause!“
    „Ja, in einigen Tagen“,versicherte sie ihrem Vater.„So, richte Mom bitte schöne Grüße von mir aus.“ Bevor Claire sich verabschieden konnte, gab ihr Vater ihr noch einen etwas zweifelhaften Rat.
    „Pass gut auf dich auf, Claire.“
    „Was soll das denn heißen?“
    „Du hast Seaver in der Vergangenheit benutzt, vielleicht will er jetzt dich benutzen.“
    „Worüber redest du da?“
    „Na ja, ich habe gehört, dass er die Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten seiner Firma ausdehnen möchte, um mit den wirklich großen Fischen in der Branche mitziehen zu können. Dafür benötigt er ein hübsches Sümmchen an verfügbarem Kapital.“
    „Du hast davon gehört?“, hakte sie nach. Das klang nicht gut, vielmehr klang es danach, dass ihr Vater sich weiter in ihr Leben einmischte. „Wann denn?“
    „Vorige Woche. Ich habe Erkundigungen eingezogen“, gab er offen zu. „Ich fand es vernünftig, informiert zu sein.“
    „Hier geht es nicht um dich, Dad!“
    „Du bist meine Tochter, deshalb geht es mich durchaus etwas an. Außerdem bist du, dank mir und deinem Großvater, eine der reichsten Frauen Amerikas.“
    „Willst du sagen, Dad, dass ein Mann wie Ethan sich nur für mich interessieren könnte, weil ich ein guter Fang bin?“
    Statt zu antworten, fragte ihr Vater unverblümt: „Fühlst du dich noch immer zu ihm hingezogen?“
    Eine gute Frage! Wenn sie an den stürmischen Kuss dachte oder den Blick in Ethans Augen gestern Abend …
    Trotzdem erwiderte sie: „Momentan bin ich an einer Romanze nicht interessiert, und Ethan auch nicht.“
    „Eine so reiche Frau wie du muss auf sich aufpassen und eine kluge Verbindung eingehen“, beharrte ihr Vater.
    Was für eine gefühlskalte Bezeichnung für eine Ehe, dachte Claire.
    „Ich kann dir versichern, Dad, weder mein Herz noch mein Portemonnaie sind in Gefahr.“
    Endlich konnte sie sich verabschieden und auflegen, wobei sie sich fragte, ob das eine nicht doch etwas gefährdeter war als das andere.
    Es war ein herrlicher Tag, mit strahlendem Sonnenschein und für November relativ mild.
    Da der Fährverkehr bereits eingestellt war, hatte Ethan ein Boot gechartert, das sie nach South Manitou Island bringen würde. Auf dem Weg zur Anlegestelle erzählte er Claire die Geschichte der Insel.
    Einer Legende der Indianer zufolge war sie vom großen Geist Manitou an der Stelle geschaffen worden, wo zwei Bärenjunge beim Versuch, einem verheerenden Waldbrand zu entkommen, ertrunken waren.
    „Das ist eine traurige Geschichte“, meinte Claire. „Aber viel poetischer als die Erklärung mit den zurückweichenden Gletschern und dem urzeitlichen Klimawandel.“
    „Ist dir Fantasie lieber als Fakten?“
    „In dem vorliegenden Fall schon“, gestand sie. „Wer lebt denn jetzt auf der Insel?“
    „Niemand dauerhaft. Außer einigen Ferien- und Jagdhütten gibt es nur verlassene Farmen … und Friedhöfe.“
    „Also quasi Geisterinseln“, meinte Claire, leicht schaudernd. „Du kennst die Gegend wirklich gut. Offensichtlich magst du sie, sonst hättest du dir kein Ferienhaus in Glen Arbor gebaut. Verbringst du viel Zeit hier?“
    „So viel wie möglich.“ Er sah ihr forschend in die Augen. „Das scheint dich zu überraschen. Warum?“
    „Na ja, bei deinem Job dachte ich, dass du immer bis spät in die Nacht arbeitest, und keinesfalls nur vierzig Stunden pro Woche. Mein Vater lebt praktisch in seinem Büro.“
    „Man muss kein Workaholic sein, um Erfolg zu haben. Ich versuche, regelmäßig Ferien zu machen, was leider nicht immer geht. Wozu verdient man denn Geld, wenn man sich nicht die Zeit nimmt, es zu genießen?“
    „Fährst du manchmal auch noch

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