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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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erfolgreicher als beim ersten Wurf. „Da sank er hin“, sagte sie halblaut.
    Ja, sie war viel ehrgeiziger als früher! Ethan erklärte ihr nochmals die richtige Wurftechnik, wobei er sich neben Claire stellte und ihren Arm führte. Der Wind fuhr durch ihr Haar, eine Strähne kitzelte seine Wange. Und ihr Parfüm! An das erinnerte er sich von früher.
    Er erinnerte sich, wie sie es hinter die Ohren getupft hatte. Auf die Handgelenke. Zwischen die Brüste …
    Nein, daran dachte er jetzt besser nicht! Rasch trat er einen Schritt beiseite.
    „So, jetzt versuch es noch mal“, forderte Ethan sie auf.
    Diesmal machte sie es so, wie er es ihr gezeigt hatte, und es klappte! Drei Mal hüpfte der Stein übers Wasser, bevor er unterging.
    „Hast du das gesehen, Ethan? Ich hab’s geschafft. Jawohl!“ Sie drehte sich im Kreis und stieß die Fäuste triumphierend in die Luft.
    Dabei sah sie so glücklich aus, so zufrieden mit sich. Und so hinreißend schön, dass es Ethan völlig aus dem Konzept brachte.
    „Reines Anfängerglück“, behauptete er neckend.
    Nun sah sie ihn bedeutungsvoll an und nahm den nächsten Stein. Der schaffte es nur zwei Mal, aber immerhin.
    „Was sagst du nun, Seaver?“ Claire stemmte die Hände in die Hüften.
    „Du hast schon immer schnell gelernt.“
    „Und du warst schon immer ein guter Lehrer.“ Plötzlich blickte sie verlegen zur Seite.
    Ethan fragte sich, ob sie gerade auch an die Hochzeitsnacht gedacht hatte, in der sie sich als eifrige und gelehrige Schülerin erwiesen hatte.
    „Wir sollten jetzt weitergehen“, sagte er schnell.
    Claire schob die Hände in die Jackentaschen und nickte. Sie gingen eine Weile recht schnell, um nicht zu frieren. Der Wind war inzwischen frisch geworden.
    „Was hast du denn jetzt mit deinem Leben vor, nachdem du deinem Vater gekündigt hast?“, erkundigte Ethan sich schließlich.
    „Das frage ich mich auch.“ Sie kickte ein Stück Treibholz über den Sand. „Und ich habe noch keine Antwort gefunden.“
    „Nur gut, dass du nichts zu überstürzen brauchst. Eigentlich müsstest du überhaupt nicht mehr arbeiten, Claire.“
    „Richtig, aber nur zum Teil. Ohne Monatslohn müsste ich weder hungern noch frieren, aber ich wäre nicht sehr glücklich. Es kommt also darauf an, was man als Grundbedürfnis definiert.“
    „Lass hören“, bat er sie interessiert.
    Sie blieb stehen und blickte ihn forschend an. „Ich möchte mich als Teil eines größeren Ganzen fühlen, an etwas teilhaben, was einen richtigen Wert hat. Ich möchte irgendwie … von Nutzen sein.“
    Das zu hören überraschte Ethan angenehm. Die Antwort gefiel ihm wirklich. „Hast du schon mal daran gedacht, dich weiterhin für die Wohlfahrt einzusetzen?“
    „Du meinst, eine eigene Stiftung gründen, um Menschen in Krisensituationen zu helfen? Menschen wie den Straßenkindern?“
    „Ja, genau. Du hast genug Geld, und du hast die richtigen Beziehungen und Verbindungen. Du könntest echt viel Gutes bewirken.“
    Sie ging jetzt weiter, und er blieb neben ihr.
    „Ich habe noch nicht an eine Vollzeitbeschäftigung im Bereich der Wohltätigkeit gedacht, aber du hast recht, Ethan. Da werden immer Geld und Helfer gebraucht.“
    Er nickte. „Als es Mom und uns Kindern damals so schlecht ging, haben uns einige nette Menschen auch privat geholfen, weil staatliche Unterstützung immer nur in einem bestimmten Rahmen gilt. Manchmal braucht es zusätzliches Geld, um die Löcher zu stopfen. Ich habe fest vor, mich später in dem Bereich zu engagieren, nur kann ich es momentan leider noch nicht.“
    Claire lächelte beglückt. „Danke, Ethan.“
    „Wofür denn?“
    „Dass du mich und meine Anliegen ernst nimmst. Du bist übrigens einer von wenigen Menschen, die das tun“, fügte sie bedeutungsvoll hinzu.
    „Ach, Claire!“ Er schluckte trocken, weil er nicht wusste, wie er auf das Kompliment reagieren sollte. Dann nahm er ihre Hand. „Komm mit, ich möchte dir etwas zeigen.“
    Sie vermutete, er würde das Wrack meinen, das im seichten Wasser vor sich hin rostete, aber dem gönnte er nur einen kurzen Blick und bog dann zum Inneren der Insel ab.
    „Hier entlang.“
    „Was willst du mir denn zeigen?“ Sie war wirklich neugierig, und sie wunderte sich, warum von seiner Hand so viel Wärme ausstrahlte.
    „Du wirst schon sehen.“
    Der Weg war nicht weit, also musste sie sich nicht allzu lang gedulden, bis sie zu der entsprechenden Stelle kamen.
    „Das ist ja herrlich! Wie eine Kathedrale“,

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