Julia Extra Band 0294
hinter sich. Wie er Förmlichkeiten hasste! In solchen Situationen kam er sich lächerlich vor. Er versuchte, die Schuhe zu ignorieren, die aufgereiht beim Telefon standen, dorthin gehörten sie einfach nicht. Forschend blickte er Rebecca in die blauen Augen. „Kein Kuss?“, fragte er locker.
Sie umarmte ihn und war so nervös, dass sie bebte, doch sobald Xandros sie küsste, war alle Unsicherheit verflogen. Wie konnte es anders sein? Die zärtliche Berührung seiner Lippen und der Kontakt mit seinem muskulösen Körper erregten sie, und sie erwiderte den Kuss verlangend.
Er stöhnte auf und küsste sie leidenschaftlicher, ließ die Hände erkundend über ihren Körper gleiten, und wieder überraschte es ihn, wie stark er sie begehrte. Er wollte sie jetzt, auf der Stelle. In diesem Moment hätte sie alles von ihm haben können. „Ach Rebecca“, flüsterte er. „Was machst du nur mit mir?“
„X-andros“, brachte sie matt hervor, als er ihren Po liebkoste und sie an seine harte Männlichkeit presste.
„ Ne, agapi mou ? Was möchtest du? Das hier? Ach ja, das magst du, nicht wahr? Und das? Mhm? Das auch?“
Er streichelte ihren flachen Bauch, bedeckte ihren Hals mit Küssen, die sie lustvoll erschauern ließen. Sie wusste, was er wollte – das Gleiche wie sie –, doch heute Abend sollte es anders werden. Diesmal wollte sie mehr für ihn sein als nur ein Sexobjekt.
Ihre Wangen glühten, das Herz schlug ihr bis zum Hals, doch sie entzog sich Xandros sanft, aber bestimmt. „Dafür ist später Zeit … ich möchte dir kein verbranntes Abendessen vorsetzen.“
Xandros reagierte nicht. Wie eine typische Hausfrau führte Rebecca sich auf! Merkte sie nicht, wie spießig sie in diesem Moment wirkte? Wie oft hatten Frauen mit ihrem Ehrgeiz bei ihm alles verspielt? „Nein. Es wäre ja fürchterlich, wenn mein Abendessen verbrennen würde“, erwiderte er gespielt ernst.
Leicht unbehaglich lächelte Rebecca. „Komm mit.“
Xandros betrat das Wohnzimmer mit der Essecke auf einer Seite, eine Tür führte in die beengte Küche. Sie war kleiner als sein begehbarer Schrank in New York. Irgendwann einmal hatte er Rebecca auf dem komischen Sofa geliebt, während sein Chauffeur draußen wartete. Doch heute erwartete ihn ein anderes Szenario. Es war nicht zu übersehen, dass Rebecca sich viel Mühe gemacht hatte.
Überall brannten Kerzen. Eine Vase mit Blumen stand mitten auf dem kleinen festlich gedeckten Tisch, auf dem die Bestecke, das Porzellan und die Gläser kaum Platz fanden. Ein Hauch von Silberpolitur hing noch in der Luft, der vom Essensgeruch aus der Küche überlagert wurde.
„Riecht köstlich“, log Xandros.
„Wirklich? Ich hoffe, du hast Hunger.“
Jetzt hätte er ihr wohl gestehen müssen, dass er in der Maschine schon etwas gegessen hatte. „Wie wär’s, wenn wir erst einmal einen Schluck trinken?“
„Ach ja, natürlich. Entschuldige, ich hätte dir etwas anbieten sollen. Möchtest du Wein?“
„Ja, gern“, erwiderte er ruhig. „Komm, lass mich das machen.“ Er nahm ihr die Flasche ab und begann, sie zu entkorken.
Die Gläser gaben einen fein klingenden Ton von sich, als Rebecca sie mit zitternden Fingern vom Tisch nahm. Wie töricht sie sich verhielt! Xandros war ihr Geliebter, und sie bewirtete ihn zum ersten Mal, aber das war doch kein Grund, so nervös sein.
Er schenkte ihnen ein und nahm ihr ein Glas ab. „Auf was trinken wir?“
„Auf uns“, hätte sie am liebsten gesagt. Doch nur eine Närrin würde so einen unpassenden Trinkspruch vorschlagen. „Trinken wir aufs Glücklichsein.“
Unmerklich zuckte er zusammen, trank jedoch einen Schluck und stellte sein Glas ab. Dann griff er in seine Tasche, zog ein kleines Päckchen hervor und reichte es Rebecca.
Erstaunt blickte sie darauf, dann zu Xandros. War das … „Was ist das?“
„Mach es auf, und sieh nach.“
Ein Geschenk ? Es sah aus wie ein Schmucketui. Vorsichtig stellte auch sie ihr Glas ab und entfernte die Verpackung. Das Kästchen enthielt Ohrringe, große ovale Bernsteine, schlicht und sehr hell, in Platin gefasst. Einen Moment lang blickte Rebecca starr darauf. Auf so etwas war sie nicht gefasst.
„Probiere sie an“, sagte Xandros.
Sie schimmerten an ihren Ohren, schienen mit der Farbe ihres Haares zu wetteifern. „Ach Xandros, sie sind wunderschön“, brachte sie etwas atemlos hervor. „Aber warum hast du mir Ohrringe gekauft?“
Als Erinnerung an mich . „Darf ein Mann einer Frau keine Geschenke
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