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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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Abschiedsgeschenk gedacht? Fast war sie sich dessen jetzt sicher. Wie viel Mühe hatte sie sich damals gegeben, um ihn zu überraschen, doch dann war alles anders gelaufen. Es war zu einer dramatischen Auseinandersetzung zwischen ihnen gekommen und dann zum endgültigen Bruch. Aber hatte sie nicht auch vorher schon geahnt, dass es so enden würde?
    Und nun stellte sich heraus, dass diese Beziehung nicht ohne Folgen geblieben war. Jetzt würde sie irgendwie versuchen müssen, eine annehmbare Lösung zu finden. Ganz sicher hatte Xandros kein Kind zeugen wollen – und sie auch nicht –, aber es war nun einmal geschehen. Ihre Schwangerschaft war Realität. Und hatte er als Vater nicht auch ein Recht, davon zu erfahren?
    Natürlich. An ihrem eigenen Vater hatte Rebecca maßlos gehangen. Wäre es nicht schrecklich gewesen, wenn man ihr den Kontakt mit ihm verweigert hätte, weil er und ihre Mutter sich getrennt hatten?
    Doch zu beschließen, Xandros von ihrer Schwangerschaft zu unterrichten, war eine Sache, es tatsächlich zu tun, eine andere. Vor allem, da die ärztliche Untersuchung ergeben hatte, dass sie bereits im dritten Monat war und die Mitteilung keinen Tag mehr aufschieben durfte. Ein Brief erschien Rebecca zu unpersönlich, besonders, da es um menschliche Wesen ging. Mehrmals nahm sie den Telefonhörer zur Hand und legte ihn wieder auf. Wie konnte sie einem Mann wie Xandros etwas so Schwerwiegendes am Telefon enthüllen?
    Und da gab es noch mehr zu bedenken. In einem Ferngespräch konnte so viel ungesagt bleiben, selbst wenn die Verbindung gut war. Außerdem konnte es sein, dass Xandros sich weigerte, ihren Anruf entgegenzunehmen. Was dann? Etwas trieb Rebecca, zu ihm zu fliegen. Sie hätte selbst nicht erklären können, was sie damit bezweckte oder zu erreichen hoffte, sie wusste nur, dass sie ihn – seine Reaktion – sehen wollte, wenn sie es ihm sagte. Wollte sie herausfinden, wie er wirklich war, ganz gleich, wie grausam die Erkenntnis sein würde, und sich auf diese Weise von ihren Gefühlen für ihn ein für alle Mal befreien. Oder wollte sie einfach nur klare Verhältnisse schaffen, um genau zu wissen, woran sie war?
    Rebeccas Entschluss war gefasst. Mit neu erwachter Energie nahm sie die Dinge in Angriff, dann ging alles sehr schnell. Irgendwie beruhigte es sie, sich wieder mit etwas beschäftigen zu müssen. Die Vorbereitungen für die Reise zu Xandros lenkten sie von ihren Zukunftsängsten ab. Sie buchte einen Flug nach New York, fand über Internet ein Hotel und rief ihre Mutter in Australien an.
    „Am besten, du nimmst einen halb leeren Koffer mit“, riet diese ihr, nachdem eine schlechte Verbindung mit New South Wales zustande gekommen war. „In New York soll man zurzeit unglaublich günstig einkaufen können.“
    „Ja.“ Rebecca gab sich Mühe, normal zu reden, obwohl Einkaufen das Letzte war, das sie interessierte. Sicher wäre es praktisch gewesen, sich in New Yorker Geschäften gleich nach Babysachen umzusehen, doch da sie ihre Stellung bei Evolo verloren hatte und als Schwangere keinen Job mehr finden würde, musste sie jeden Penny umdrehen, weil sie für längere Zeit nicht mehr arbeiten können würde.
    Seit Jahren war Rebecca nicht mehr in den Staaten gewesen. Bei Evolo war sie hauptsächlich auf Kurzstreckenflügen eingesetzt worden. Normalerweise hätte sie den Flug über den Atlantik genossen, doch der Grund ihrer Reise ließ sie keinen Schlaf finden, sie konnte sich auch nicht auf die Filme konzentrieren, die den Fluggästen geboten wurden.
    Da ihr großzügiges Gehalt von Evolo wegfiel, hatte sie ein erschwingliches Zimmer in New York gebucht und musste sich nun mit dem kleinen, sauberen, aber seelenlosen Raum begnügen. In einer Vase standen Kunstblumen, und ein großer Fernseher beherrschte die beengte Unterkunft. Doch immerhin funktionierte die Dusche, und nachdem Rebecca sich frisch gemacht hatte, fühlte sie sich etwas besser.
    Ermattet streckte sie sich auf dem Bett aus und schloss einen Moment die Augen. Irgendwann erwachte sie und merkte, dass sie eine ganze Weile geschlafen haben musste. Das Neonlicht, das durch das kleine Fenster hereinfiel, und ein Blick auf ihre Armbanduhr verrieten ihr, dass mehrere Stunden vergangen waren.
    Es war kurz vor zweiundzwanzig Uhr!
    Ratlos überlegte Rebecca. Sie hatte vorgehabt, direkt zu Xandros in die Firma zu fahren und zu ihm vorzudringen, ohne ihm Zeit zu lassen, sie unter einem Vorwand abzuweisen. Doch jetzt erkannte sie, dass

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