Julia Extra Band 0294
Ehre gekränkt. „Warum wehrst du dich gegen alles, was ich dir vorschlage, agapi ? Ich finde, du könntest wenigstens ein bisschen dankbar sein.“
„So?“ Was erwartete er noch von ihr? Sie hatte ihm gestattet, die Namen der Babys auszusuchen, auf ihrem Sofa zu schlafen, und jetzt ließ sie zu, dass er praktisch ihr ganzes Leben auf den Kopf stellte.
Sie beobachtete Xandros, der in engen Jeans und dunklem Kaschmirpullover am Fensterbrett lehnte. Sein schwarzes Haar war strubbelig, er war unrasiert, und seine dunklen Augen funkelten. Er wirkte so entspannt und sexy, und trotz ihrer guten Vorsätze fühlte sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Aber war es normal, dass eine Frau, die erst kürzlich entbunden hatte, Verlangen verspürte? Oder empfand sie so, weil sie ihn immer noch liebte und in seinen Armen so viel Lust kennengelernt hatte, dass es für sie keinen anderen Mann mehr geben konnte?
Unwillkürlich dachte Rebecca daran, wie seine nackte Haut sich an ihrer angefühlt hatte …
Er ist doch nur hier, weil er sich dazu gezwungen sieht, meldete sich die Stimme der Vernunft. Nur wegen der Babys ist er gekommen. Der Gedanke schmerzte, und sie wollte Xandros ebenfalls wehtun, ihm zeigen, dass sie nicht wie eine Hündin dankbar für jeden Bissen war, den er ihr zuwarf.
„Und mein Mangel an Dankbarkeit stört dich, Xandros? Möchtest du, dass ich mich dir sklavisch zu Füßen werfe?“
Ihr aufsässiger Ton verriet ihm, dass er gesiegt hatte. Endlich! Darauf hatte er gewartet. Dass sie aufhörten, sich auf höfliche Spiegelfechtereien zu beschränken. Jetzt hatte er grünes Licht, das zu tun, was er sich am meisten wünschte.
Langsam ging er auf Rebecca zu, ihre blauen Augen wurden ganz dunkel, selbstvergessen öffnete sie die Lippen. „Was glaubst du, was ich möchte, agapi mou ?“, fragte er sinnlich.
Sie konnte nichts mehr denken. Er stand so nah vor ihr, dass sie seine Körperwärme spürte, alles in ihr sehnte sich nach ihm. Zu spät erkannte sie, dass sie im Begriff war, erneut schwach zu werden. Xandros wusste, welche Macht er über sie besaß. Und wünschte sie sich nicht genau das? War das nicht das erste Anzeichen, dass er sie immer noch begehrenswert fand? „Xandros?“, flüsterte sie. „W-as soll das?“
„Ach Rebecca. Es ist Zeitverschwendung, das zu fragen. Du kennst die Antwort.“ Sanft, sehr behutsam zog er sie an sich.
„Nicht …“
„Nicht was, agapi ? Ich soll nicht tun, um was dein Blick mich anfleht, auch wenn du es eigentlich nicht wolltest?“
Xandros’ Beobachtungsgabe war fast so beunruhigend wie seine Nähe. Sein warmer Atem streifte ihren Nacken, und Rebecca erschauerte. Er hatte ja recht: Sie begehrte ihn verzweifelt. Er hielt sie fest umfangen, es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, seit er sie so berührt hatte.
„Xandros …“
„Was?“
„Hör auf.“
„Aber du willst doch gar nicht, dass ich aufhöre.“ Sanft ließ er den Daumen über ihren Nacken gleiten, spürte, wie sie unter den Berührungen erbebte. „Mhm. Du riechst verführerisch und fühlst dich so wunderbar an.“
„Ich rieche nach Babymilch.“
„Das weiß ich. Es ist wunderbar. Du bist wunderbar.“
Wirklich? Rebeccas Herz begann zu jagen. Xandros tat so, als würde es ihm nichts ausmachen, dass sie ihre gertenschlanke Figur noch nicht wiederhatte. Es schien ihn auch nicht zu kümmern, dass sie sich die Haare zwei Tage nicht gewaschen hatte. Schockierend intim streichelte er ihren Bauch, sie sehnte sich danach, dass er die Finger tiefer gleiten ließ und ihr Lust bereitete, wie er es so oft getan hatte. „Xandros!“, wisperte sie erregt.
„Magst du das?“
„Das weißt du doch.“
Zufrieden lachte er. „Dann lass uns aufhören, Fragen zu stellen, und küss mich.“ Er hob ihr Gesicht und blickte ihr zärtlich in die Augen, dann bedeckte er ihre Lippen mit seinen. Sie schmeckten nach Kaffee, und sie roch nach Baby, doch nie hatte er eine Frau so begehrt.
„Rebecca“, stöhnte er an ihrem Mund. „Ach Rebecca!“
„Xandros …“ Sie klammerte sich an seine breiten Schultern, spürte, wie ihr Körper reagierte.
Es war der innigste Kuss, an den sie sich erinnern konnte, aber vielleicht lag das daran, dass Xandros sie so lange nicht mehr geküsst hatte. Oder weil sie die Geburt ihrer Kinder besiegeln wollte. Erwartungsvoll seufzend bot sie ihm die Lippen und verlor sich in dem Kuss.
Doch Xandros hielt sich zurück, er ließ den Mund nur sanft erkundend über ihren
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