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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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anzutrinken.
    „Heute Abend ist nicht viel zu sehen. Es ist schon zu dunkel.“
    Sie hatte Harry nicht kommen hören und zuckte heftig zusammen, als er dicht hinter sie trat. Zum Glück war ihr Glas leer. Andernfalls hätte sie sich das Kleid ruiniert.
    Locker legte er ihr die Hände auf die Taille und drehte sie ein wenig nach links. „Hinter dem großen Kastanienbaum da drüben liegen ein Swimmingpool und ein Tennisplatz. Bist du sportlich?“
    Sie wusste nicht mehr, was sie war, seit er sie berührte. Mit einiger Mühe ordnete sie ihre Gedanken und erwiderte: „Ich schwimme ganz gern.“ Sie erwähnte nicht, dass sie seit Jahren nicht mehr Tennis spielte, weil ihre vollen Brüste trotz bestem Sport-BH dabei unangenehm heftig hüpften.
    „Du musst im Sommer zum Baden vorbeikommen, wenn du gerade mal in dieser Gegend bist.“
    Auf gar keinen Fall! „Gern. Das wäre großartig.“
    „Wenn du so weit bist, können wir aufbrechen.“
    Er ließ sie los, und sie verspürte gleichzeitig Erleichterung und Enttäuschung. Dass sie sich zu ihm umdrehte, half ihr ganz und gar nicht, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Er hatte offensichtlich schnell geduscht, denn sein schwarzes Haar war feucht und ein wenig zerzaust.
    Verschwunden war das makellos vornehme Erscheinungsbild, das ihn bei der Arbeit kennzeichnete. Ein schwarzes Hemd mit offenem Kragen und eine ebenfalls schwarze Jeans trugen zu einer beachtlichen Verwandlung bei. In den Designer-Anzügen, gestärkten Hemden und Krawatten, die er im Büro bevorzugte, sah er unwiderstehlich elegant aus.
    Jetzt wirkt er dagegen wie eine lebendige Sexmaschine mit genügend Magnetismus, um die Erde aus dem Orbit zu werfen.
    Es wunderte Gina, wie gut es ihr gelang, eine unglaublich heftige Welle der Liebe und Lust so effektiv zu unterdrücken, dass er nichts davon merkte. Sie reichte ihm das leere Glas und ging zur Couch, um Handtasche und Jacke zu holen. Über die Schulter sagte sie gelassen: „Die Einladung ist sehr lieb von dir. Ich hätte mich sonst zu Hause mit Schinkentoast begnügen müssen.“
    „Es ist mir ein Vergnügen.“
    Ganz meinerseits, dachte sie mit einem Anflug von trockenem Humor – wenn er es nur zulässt. Bei ihren früheren Freunden hatte es sie nie besonders gereizt, aufs Ganze zu gehen, und sie war schon fast zu dem Schluss gekommen, dass irgendetwas nicht mit ihr stimmte. Harrys Auftauchen in ihrem Leben hatte diese Theorie zunichtegemacht. Schon ein Gedanke an ihn reichte aus, um eine peinlich heftige Erregung auszulösen.
    Wenn er jemals mit mir schläft …
    Er nahm ihr die Jacke ab und half ihr mit einem Lächeln hinein.
    Ein Glück, dass er meine Gedanken nicht erraten kann!, dachte sie, während sie tief Luft holte und aus dem Raum eilte.

2. KAPITEL
    Warum gehe ich heute mit ihr aus? Das war doch gar nicht ge plant! Ich wollte mich rein freundschaftlich, schnell und end gültig von ihr verabschieden …
    Harry setzte sich ans Steuer und warf Gina einen flüchtigen Blick zu. Er war von Natur aus ein sehr rational veranlagter Mensch. Manche ehemalige Freundinnen bezeichneten ihn sogar als kaltherzig, weil für ihn keine dauerhafte Beziehung infrage kam – was er grundsätzlich von vornherein klarstellte.
    Er hatte sehr klare Vorstellungen von seinem Leben. Seit Anna war Unabhängigkeit das Schlüsselwort. Er wollte seine eigenen Ziele verfolgen, ohne hindernde Verantwortlichkeiten, ohne Rücksicht auf andere nehmen zu müssen. Gegen angenehme Gesellschaft und guten Sex mit gleich gesinnten Frauen war natürlich nichts einzuwenden. Doch alles, was an Bedingungen geknüpft war und Opfer erforderte, war tabu.
    Er hatte das Studium zum Diplom-Betriebswirt mit „sehr gut“ abgeschlossen und Erfahrungen in verschiedenen Firmen gesammelt, bevor er in den Staaten bis an die Spitze eines bedeutenden Konzerns aufgestiegen war. Das zu erreichen hatte einen Zwanzigstundentag mit hartem Arbeitseinsatz erfordert. Doch nach Anna war ihm alles recht, was ihn so hundemüde machte, dass er beim Zubettgehen nicht mehr zum Nachdenken kam.
    „Ist es weit?“
    Ginas leise Stimme schreckte ihn aus seinen Gedanken auf. „Nur ein paar Meilen.“ Er bog von der Auffahrt auf die von Bäumen gesäumte Landstraße ein. „Es ist übrigens nur ein ganz kleines Lokal, aber das Essen ist ausgezeichnet. Roberto versteht es, aus dem einfachsten Gericht etwas ganz Besonderes zu zaubern. Früher habe ich zum Beispiel einen warmen Salat mit gegrillten Paprikaschoten für eine

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