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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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vorher kurz bei mir zu Hause vorbeifahren? Ich möchte mir ein frisches Hemd anziehen.“
    Bei ihm zu Hause … Ich werde sehen, wo und wie er lebt, und kann ihn mir in den kommenden Wochen und Monaten in sei ner Wohnung vorstellen …
    Die Idee war vermutlich gar nicht gut, aber äußerst verlockend. „Kein Problem“, sagte sie äußerlich gefasst, und schon startete er den kraftvollen Motor und sauste viel zu schnell vom Parkplatz.
    Sie musterte seine Hände auf dem Lenkrad – große, kräftige, maskuline Hände. Wie mochte es sich anfühlen, wenn sie jeden Zentimeter ihres Körpers berührten, ihre intimsten Zonen erforschten, zusammen mit Lippen und Zunge?
    „… Eltern besuchen kommst.“
    „Wie bitte?“ Gina war derart in ihre schockierend erotischen Fantasien verstrickt, dass sie lediglich den Schluss seiner Bemerkung wahrgenommen hatte. Sie errötete heftig – leider aufgrund ihres hellen Teints unübersehbar. „Ich habe gerade daran gedacht, wie nett heute alle waren“, behauptete sie spontan.
    „Natürlich waren sie nett. Du bist sehr beliebt.“
    Sie wollte nicht beliebt sein. Sie wollte eine superschlanke Sirene mit langen blonden Haaren und Schlafzimmerblick sein, die sein Herz im Sturm zu erobern vermochte.
    „Ich habe gesagt, dass wir in Kontakt bleiben und uns gelegentlich zum Lunch treffen sollten, wenn du deine Eltern besuchen kommst“, wiederholte er. „Du bist für mich eine gute Freundin, Gina. Ich hoffe, du weißt das.“
    Na großartig ! „Ich sehe in dir auch einen Freund.“ Sie lächelte strahlend. Wenn sie erst einmal in London war, vergaß er sicherlich schon nach wenigen Tagen, dass sie überhaupt existierte. Vielleicht erinnerte er sich sogar schon am nächsten Morgen beim Aufwachen nicht mehr an sie. Er war nicht der Typ, der freundschaftliche Beziehungen zu Frauen hatte. Er hatte einfach nur Frauen.
    Das graue Zwielicht war beinahe völlig den Schatten der Nacht gewichen, als Harry nach geraumer Zeit von der Landstraße abbog und durch ein offenes schmiedeeisernes Tor auf einen knirschenden Kiesweg fuhr. Es überraschte Gina, dass sein Haus so weit entfernt von der Firma und seinem Elternhaus lag.
    Die Auffahrt wand sich zwischen alten Nadelbäumen und dichten Büschen hindurch, die die Straße abschirmten, und führte dann zwischen großzügigen Rasenflächen hindurch zu einem Gebäude, das sie überraschte.
    Sie wusste nicht genau, was sie sich vorgestellt hatte. Vielleicht ein hochmodernes Haus mit nüchterner Fassade oder aber einen vornehmen Herrensitz aus der Jahrhundertwende. In Wirklichkeit war es ein malerisches Cottage. „Das ist dein Haus?“
    Er hielt auf dem hufeisenförmigen Weg vor dem Cottage an. „Gefällt es dir?“
    Wem hätte es nicht gefallen? Die weiß getünchten Wände des zweistöckigen Hauses, die traditionell längs unterteilten Fenster, das steile strohgedeckte Dach mit gotischen Mansardenfenstern – all das wirkte bezaubernd. Ein breiter Dachvorsprung schützte eine ringsherum laufende Veranda, die von uralten knorrigen Baumstümpfen getragen wurde und mit einer behaglichen Sitzgruppe für laue Sommerabende ausgestattet war. Sogar Rosen gediehen an einem Rankgerüst neben der altertümlichen Rundbogentür, und die Wände der Veranda waren von rotem und grünem Wein berankt.
    Alles in allem war es der Inbegriff eines unprätentiösen, aber feinen englischen Cottage, dass es Gina die Sprache verschlug. Es war die letzte, ja die allerletzte Behausung, die ihrer Meinung nach zu Harry passte, und eindeutig keine Junggesellenbude.
    Sie wusste nicht, ob er ihre Gedanken erriet oder von ihrem Gesicht ablas. Jedenfalls erklärte er: „Ich hatte in den Staaten ein supermodernes Haus mit viel Edelstahl, Glas und Blick aufs Meer.“ Er stieg aus, ging um den Wagen herum und öffnete galant die Beifahrertür. „Mir war nach einer Veränderung.“
    „Es ist wunderschön hier. Wie aus einem Märchen. Ich erwarte fast, dass jeden Moment Goldlöckchen und die drei Bären auftauchen.“
    Er zuckte die Schultern. „Es ist nur eine vorübergehende Bleibe. Ich stehe nicht darauf, Wurzeln zu schlagen.“
    „Bist du deswegen früher so viel gereist?“
    „Vermutlich.“
    „Dein Vater hofft doch, dass du irgendwann den Familienbetrieb übernimmst, oder?“
    „Das stand nie zur Debatte.“ Er öffnete die Haustür und ließ Gina in eine große quadratische Diele vorausgehen. Die uralten Bodenbretter waren liebevoll restauriert und gebeizt. Die weichen

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