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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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in die Augen wie die Tatsache, dass auch er tief berührt war vom Schicksal der hilflosen Tiere.
    Mrs. Rothman schenkte Tee nach und servierte selbst gebackenen Mohnkuchen; das Kaminfeuer knisterte und flackerte; die Welpen schliefen, und die große Standuhr in der Ecke tickte munter vor sich hin. Es war behaglich und warm, und Gina wünschte, der Augenblick möge niemals enden.
    Doch bald stand Harry auf und legte die Kleine zurück zu ihren Schwestern.„Nun gut. Wir haben Sie lange genug belästigt. Wenn Sie mir die Adresse des Tierheims und eine Dose Futter für heute Nacht geben, dann machen wir uns auf den Weg.“
    Viel zu schnell war dieser Moment der Ruhe und Vertrautheit zu Ende.

4. KAPITEL
    Harry hegte eine ganze Reihe neuartiger Gefühle, die ihm allesamt ungelegen kamen.
    Der ganze Abend war ein gewaltiger Fehler, dachte er missmutig, während er nach dem Abschied von den Rothmans mit Gina zum Auto ging. Er trug den Karton mit den Welpen und sie eine Tüte mit mehreren Dosen Hundefutter.
    Und der Fund dieser Babys setzt allem die Krone auf!
    Gina Leighton war hübsch und reizvoll, intelligent und verletzlich. Eine Frau wie sie passte einfach nicht in sein Leben. Eine Beziehung mit jemandem wie ihr bedeutete Bindung, Verantwortung, Probleme. Mit alldem hatte er endgültig abgeschlossen.
    Kaum saß sie mit dem Karton auf dem Schoß im Auto, da krabbelten die Welpen jaulend und kläffend herum. „Ich glaube, sie suchen ihre Mum. Sie sind anscheinend ganz durcheinander.“
    Das konnte er nachempfinden. Noch an diesem Morgen war ihm das Leben so gradlinig erschienen. Bis zum Schluss hatte er fest daran geglaubt, dass der Abschied von Gina – falls sie sich wider Erwarten doch nicht im letzten Moment zum Bleiben entschied – zwar herzlich, aber kurz und schmerzlos ausfallen würde. Warum also hatte er sie zum Dinner eingeladen?
    Harry unterdrückte ein Seufzen und startete den Motor. In diesem Moment benutzte ein Hündchen seine Schwestern als Sprungbrett und kletterte über den Rand des Kartons.
    Gina stieß einen spitzen Schrei aus und packte hastig das wagemutige Tier. „Entschuldige. Sie hat mich erschreckt. Ich dachte, sie fällt runter.“
    „Ganz schöne flink, die Krümel.“ Harry schmunzelte. Verlassen mochten sie zwar sein, Feiglinge waren sie nicht.
    „Wie willst du denn den ganzen Weg von meiner Wohnung nach Hause fahren, ohne dass sie aus dem Karton krabbeln und das Auto unsicher machen?“, gab sie zu bedenken. „Ist es nicht besser, sie zuerst bei dir zu Hause abzusetzen und mich dann erst nach Hause zu bringen? Oder ich rufe mir einfach ein Taxi.“
    Ihr Vorschlag erstaunte ihn. Keine der Frauen, mit denen er in den letzten Jahren ausgegangen war, hätte sich um seine Situation geschert – oder um die Tiere. Ihre Sorge hätte zu allererst der Kleidung und dann den Fingernägeln gegolten. „Das ist gar keine schlechte Idee. Wir können sie schnell im Heizungsraum unterbringen, bevor wir weiterfahren. Da drinnen ist es immer warm, weil sich der Boiler dort befindet. Und ich habe Bretter in der Garage. Daraus kann ich ihnen ein Gehege zimmern. Dann haben sie mehr Auslauf als in dem Karton, ohne dass sie auf Wanderschaft gehen können.“
    „Das finde ich gut. Aber beeil dich lieber. Die Große hier ist entschlossen auszubrechen. Sie hat anscheinend Führungsqualitäten.“
    Er lächelte. „Eine ist immer dabei.“
    „Sind sie nicht putzig? Und sie riechen so gut wie Babys!“
    „Es war nicht so herrlich, bevor Mrs. Rothman sie gesäubert hat“, entgegnete Harry nüchtern.
    Sie kicherte belustigt.
    Einerseits wunderte es ihn, dass dieser an sich unschuldige Laut sehr aufreizend auf ihn wirkte. Andererseits fühlte er sich schon seit Langem zu ihr hingezogen. Die weichen üppigen Rundungen, die zarte Haut, die dichten seidigen Locken, die im Sonnenschein in unzähligen Rottönen schimmerten …
    In Gedanken versunken lenkte er das Auto über die Landstraße. Dass zumeist ihr bloßer Anblick reichte, um ihn zu erregen – wie es manchmal gleich am frühen Morgen beim Betreten des Büros geschehen war –, ärgerte und beunruhigte ihn, und manchmal wirkte es geradezu beängstigend.
    Wie schon so oft wünschte er, Gina wäre eine kecke abgebrühte Person, damit er sich auf eine flüchtige Affäre mit ihr einlassen konnte – sofern auch sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Er runzelte die Stirn. Er wusste einfach nicht, woran er bei ihr war. Zumindest nach außen hin gab sie sich ihm

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