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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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betroffen auf halbem Weg inne. „Siehst du mich wirklich so?“
    „So präsentierst du dich mir.“
    „Das glaube ich nicht.“
    Mit einem Schulterzucken empfahl sie: „Dann solltest du dir mal selbst zuhören.“
    „Das brauche ich nicht. Ich weiß sehr gut, was ich bin und wie ich denke.“ Mit einem verärgerten Blick knurrte er: „Ich bin kein skrupelloser Sexprotz.“
    „Dann ist es ja gut“, murmelte sie.
    Er wusste nicht, ob er sie schütteln oder küssen sollte. „Wir kennen uns jetzt seit einem Jahr, haben uns Tag für Tag bei der Arbeit gesehen, miteinander geredet und gelacht und uns über unser Leben ausgetauscht. Trotzdem kannst du ehrlich sagen, dass du mich so siehst?“
    „Ich will dich bestimmt nicht verärgern.“ Gina zögerte und senkte den Blick, bevor sie leise sagte: „Ich denke, dass dieser ‚Austausch‘ zumindest bis heute nur sehr einseitig war. Ich will ja niemanden zwingen, mir Geheimnisse anzuvertrauen, aber du hast eigentlich gar nichts von dir preisgegeben. Und bevor du auf mich losgehst, denk mal darüber nach.“
    Sprachlos und verblüfft sank er auf einen Hocker.
    „Du bist sehr verschlossen. Nachdem du mir von Anna erzählt hast, kann ich verstehen, warum du dich auf niemanden ernsthaft einlassen willst, aber …“ Sie räusperte sich. „Für dich ist Sex nichts weiter als eine Art Sport.“
    „Die Frauen, mit denen ich ins Bett gehe, wissen Bescheid.“
    „Ja, das hast du mir bereits erklärt.“
    Beide schwiegen.
    Harry wurde bewusst, wie angestrengt er sich bemühte, entspannt und unbekümmert zu wirken. Unvermittelt legte er diese Maske ab und gestand leise ein: „Mir gefällt nicht, wie du mich siehst.“
    „Es tut mir leid. Ich hätte das alles nicht sagen dürfen. Es ist dein Leben, und ich habe kein Recht, es zu kritisieren.“
    Dachte sie gerade an jenen Mann, durch den ihr eigenes Leben so verpfuscht war? Diese Vermutung vertrieb seine Verärgerung und erweckte den Wunsch, sie zu trösten. „Du stehst mir wahrscheinlich näher als jeder andere auf der Welt. Also hast du natürlich auch das Recht, mir die Meinung zu sagen.“ Er beobachtete, wie sich ihr Gesicht vor Kummer verzog, und spürte wachsenden Zorn auf den großen Unbekannten, der ihr das Herz gebrochen hatte. „Du bist viel zu gut für ihn, weißt du das?“
    Verwirrt, mit großen Augen blickte Gina ihn an. „Wie bitte?“
    „Du wirst einen anderen kennenlernen und all das hinter dir lassen wie einen bösen Traum.“
    Sie seufzte, schüttelte den Kopf und wisperte: „Darauf baue ich lieber nicht. Du hast ja auch keine andere Frau kennengelernt, die dir etwas bedeutet.“ Sie trank die Milch aus und stand auf. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten der Müdigkeit. „Zeigst du mir bitte mein Zimmer?“
    Verlangen strömte durch seine Adern. Er begehrte sie – heftiger als jede andere Frau zuvor. Vermutlich lag es daran, dass er sich ihr gegenüber schon so lange zurückhielt. Aber nein, ginge es nur darum, hätte er etwas unternommen.
    Ich begehre sie nicht nur, sondern …
    Nein, er wollte diesen Gedanken nicht weiterspinnen und redete sich ein, dass er sie einfach gern mochte und als gute Freundin schätzte .
    Und mit Freunden geht man nicht ins Bett.
    Er zwang sich zu lächeln und stand auf. „Natürlich.“
    Während er ihr den Vortritt auf der Treppe ließ, heftete er den Blick auf ihren hübsch gerundeten Po. Dabei verstrickte er sich derart in erotischen Fantasien, dass ein gewisser Körperteil ihm sichtlich Probleme bereitete.
    Sie betraten das Gästezimmer. Gina blickte sich um. „Es ist sehr hübsch.“ Sie drehte sich zu Harry um. „Also dann, gute Nacht.“
    Er kämpfte gegen die Erregung an und murmelte rau: „Gute Nacht. Handtücher und Waschzeug findest du nebenan im Badezimmer. Ich klopfe zwanzig Minuten vor dem Frühstück bei dir an, wenn es dir recht ist.“
    „Danke. Ich bin dir auch dankbar, dass du mir ein Bett für die Nacht bietest, auch wenn es vorhin nicht so geklungen hat.“
    „Warum solltest du mir dankbar sein? Du tust mir doch einen Gefallen, nicht umgekehrt“, entgegnete er. Andererseits tat er ihr sogar einen riesigen Gefallen, indem er sie von ihrem schuftigen Geliebten fernhielt, doch das hätte sie wohl kaum eingesehen. Er beobachtete, wie sie sich die Nase rieb. Es war eine typische Geste der Unsicherheit. Ihm fiel auf, dass er sehr viele kleine Dinge von ihr wusste.
    „Na ja, wie auch immer …“
    Ganz unverhohlen wartete sie darauf, dass er

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