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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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Vorstellung, dass du gleich nebenan bist.“
    „Das tut mir leid“, murmelte sie.
    „Ich mag dich.“
    Die Atmosphäre knisterte förmlich vor Elektrizität.
    Sie brachte keinen Ton heraus, hielt den Blick auf den Welpen geheftet und streichelte automatisch das seidige Fell.
    „Ich möchte nicht, dass du Yorkshire verlässt. Das ist mir heute bewusst geworden.“
    Sie nahm all ihren Mut zusammen und blickte ihm ins Gesicht. Der Liebeskummer, den sie seinetwegen schon seit geraumer Zeit durchlitt, hatte sie zu der unausweichlichen Schlussfolgerung geführt, dass sie fortgehen musste. Daran hatte sich nichts geändert. Sein plötzliches Interesse war lediglich sexueller Natur, beruhte nur auf dem Reiz des Neuen, der früher oder später nachließ. Wenn sie früher ging, behielt sie zumindest ihre Selbstachtung. „Ich bin nicht für One-Night-Stands zu haben“, sagte sie tonlos.
    „Ich rede auch nicht von One-Night-Stands.“
    „Oh doch.“ Sie befeuchtete sich die Lippen. „Vielleicht geht es dir um eine ganze Reihe davon, aber das ist alles, was eine Beziehung für dich bedeutet. Du hast mir selbst gesagt, dass du nicht mehr zu bieten hast.“
    Zorn blitzte in seinen Augen auf. „Zugegeben, ich will nicht gleich eine Familie gründen, aber das heißt noch lange nicht, dass ich so gefühllos bin, wie du mich hinstellst. Ich würde dir gern zeigen, dass du nach dem Typen Spaß haben und glücklich sein kannst.“
    „Wie edel von dir!“ Auch Gina war plötzlich wütend. „Nein danke, darauf kann ich verzichten.“
    „Du hast mir gar nicht richtig zugehört.“
    „Oh doch! Aus Mitleid willst du dich dazu durchringen, ein paarmal mit mir ins Bett zu gehen.“
    „Ich weiß überhaupt nicht, was in dich gefahren ist!“
    „In mich ? Wenn ich nur auf Sex aus wäre – den könnte ich überall kriegen. So verzweifelt bin ich nicht. Für mich müssen Herz und der Geist ebenso dabei sein wie der Körper.“
    „Das weiß ich. Aber wir kommen meiner Meinung nach sehr gut miteinander aus, und ich glaube nicht, dass du mich total abstoßend findest.“ Unsicher hakte Harry nach: „Oder doch?“
    Schroff erklärte sie: „Ich bin sicher, dass neunundneunzig von hundert Frauen dein Angebot annehmen würden, aber ich bin die Hundertste. Lassen wir es einfach dabei bewenden, okay?“
    „Willst du dir von dem Mann das ganze Leben ruinieren lassen? Willst du seinetwegen wirklich dein Zuhause und deine Freunde und alles aufgeben, was dir vertraut ist? Und sag mir nicht, dass du aus freien Stücken gehst. Wir wissen beide, dass du das nicht tust. Du läufst einfach weg. Meinst du nicht, dass das feige ist?“
    „Und was ist mit dir?“ Ihre Augen blitzten. „Das ist doch echt scheinheilig! Du hast dich von Anna zu einer Person machen lassen, die du nie sein wolltest. Wenn es um dich geht, philosophierst du ganz großspurig, wie das Schicksal uns verändert und formt. Wenn es aber um mich geht, lasse ich mir angeblich das Leben ruinieren! Dabei wird genau andersrum ein Schuh daraus. Du bist selbstsüchtig und oberflächlich geworden und hast einer Frau nichts weiter zu bieten als deine Gesellschaft im Bett. Das wäre mir nicht genug.“
    Stille folgte.
    Nach einer Weile murrte er: „Ich nehme an, das ist ein Nein.“
    Gina forschte in seinem Gesicht, doch es war zu einer ausdruckslosen harten Maske geworden. „Es tut mir leid. Das hätte ich nicht sagen sollen. Ich bin zu weit gegangen. Aber du hättest mich auch nicht so reizen dürfen.“ Ihre Stimme klang gelassen, doch etwas in ihr starb. Dass es so zwischen ihnen endete – es hätte nicht schlimmer kommen können.
    „Ich verstehe. Es ist alles meine Schuld.“ Er nickte. „Ich wusste nicht, dass deine Meinung von mir so schlecht ist.“
    Sie beobachtete, wie er sich eine Scheibe Toast nahm, als ob ihre Meinung ihn keinen Deut kümmerte. Nachdenklich trank sie einen Schluck Tee. Er war kalt geworden. Wie sein Herz, dachte sie pathetisch. „Du zeigst deine andere Seite eben nicht.“
    „Mag sein, aber ich habe diese andere Seite.“
    Das wusste sie. Der Mann, den sie liebte, war ein höchst kompliziertes Wesen. Mal rätselhaft und kalt, mal witzig und warm. Ein Mann, der einen Gegner mit wenigen treffenden Worten vernichten konnte und doch keine Mühe scheute, das Strandgut der Gesellschaft zu retten.
    Wie unwiderruflich ihr Herz ihm gehörte, hatte sie zum ersten Mal erkannt, als ihr eine seiner guten Taten zu Ohren gekommen war. Für einen ehemaligen

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