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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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ab und betrachtete den Raum, der in dunklem und hellem Milchkaffeebraun gehalten war. Ohne Kinkerlitzchen, ohne Zierrat, jedoch luxuriös eingerichtet von dem breiten Bett bis hin zu dem riesigen Plasmafernseher mit integrierter Stereoanlage. Alles war genau so, wie er es mochte. Sein ganzes Leben war so, wie es ihm gefiel.
    Zumindest hat es mir bis vor Kurzem so gefallen …
    Er strich sich mit einer Hand über das Gesicht, seufzte und begann, rastlos im Zimmer herumzuwandern. Es fiel ihm verblüffend schwer, Gina aus seinem Leben ziehen zu lassen – und zu akzeptieren, dass sie so hoffnungslos in einen anderen Mann verliebt war.
    Ihm war nie in den Sinn gekommen, dass sie liiert sein könnte. Er hatte geglaubt, alles über sie zu wissen, von der Geburt bis zum gegenwärtigen Tag. Und dabei existierte schon die ganze Zeit ein Mann im Hintergrund, mit dem sie lachte und redete und schlief.
    Sein Magen verkrampfte sich. So sehr er auch versuchte, es mit Zorn auf den Schuft abzutun, der ihr das Herz gebrochen hatte, so war es eher die Vorstellung von den beiden im Bett, die er nicht verkraften konnte. Kurzum: Er war eifersüchtig.
    Sie konnte ebenso süß und witzig sein wie streng und ernst, doch sie war immer offen und ehrlich. Und sie war sehr sexy, ohne es zu wissen. Oft genug hatte er beobachtet, wie die Arbeiter alles stehen und liegen ließen und ihr mit Stielaugen hinterhersahen, wenn sie durch die Fabrikhalle ging.
    Aber ich kann ihr nicht geben, was sie braucht.
    Harry stieß einen heftigen Fluch aus. Er musste seine Gefühle in den Griff bekommen. Das Vernünftigste war, sie gehen zu lassen. Aus den Augen, aus dem Sinn – das hatte bei allen anderen Frauen nach Anna bestens funktioniert.
    Vergeblich versuchte er, sich durch tiefe Atemzüge zu entspannen. Er brauchte frische Luft, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Ein Blick zur Uhr verriet, dass ihm noch zwei Stunden blieben, bis er Gina wecken musste. Bis dahin galt es, sich unter Kontrolle zu bringen.
    Er zog sich an und ging lautlos die Treppe hinunter. Draußen im Garten sog er tief die würzige Luft ein und setzte sich auf die Holzbank an der Trockenmauer, die das Grundstück umgab. Von dort bot sich ihm ein ungehinderter Blick auf das Haus, das im frühmorgendlichen Licht schlummerte. Irgendwo in der Nähe gurrte eine Wildtaube. En Stück entfernt bei der Mauer verrieten raschelnde Geräusche, dass die putzigen Zwergmäuse, die dort Quartier bezogen hatten und sich manchmal auf den Steinen sonnten, auf den Beinen waren. Tief verborgen in den Spalten und Nischen befanden sich vermutlich unzählige Nester, in denen bereits Generationen dieser niedlichen Tiere zur Welt gekommen waren.
    Alles hier – das betagte Haus, der urwüchsige Garten, die urtümliche Landschaft ringsumher – erweckte den Eindruck von Dauerhaftigkeit, wie Harry ganz plötzlich bewusst wurde. Lag es zum Teil daran, dass er auf den ersten Blick Gefallen an dem Anwesen gefunden hatte?
    Er runzelte die Stirn. Diese Vorstellung gefiel ihm überhaupt nicht, denn sie passte so gar nicht in sein Bild von sich selbst und wirkte deshalb höchst beunruhigend – wie so vieles, was in den letzten vierundzwanzig Stunden passiert war.
    Erneut atmete er tief durch. Nur allmählich wirkte sich die friedliche Umgebung auf ihn aus, ordneten sich seine wirren Gedanken. Der Himmel wurde heller, Singvögel gingen auf die Suche nach ihrem Frühstück. Spatzen, die die Hecke zwischen dem Garten und dem Tennisplatz bevölkerten, zankten lautstark.
    Es war kalt. Sein Atem war als weiße Wolke sichtbar. Obwohl er fror, verharrte er lange Zeit reglos in dem erwachenden Morgen.
    Und mit einem Mal war alles ganz klar.
    Ich liebe sie, schon seit Monaten.
    Aus lauter Starrsinn hatte er es sich bisher nicht eingestanden, weil er Liebe in seinem Leben weder wollte noch brauchte. Und nun war es zu spät. Selbst wenn er sich ihr erklärte, konnte sie ihn nur abweisen – sanft und freundlich natürlich, wie es ihre Art war. Sie liebte nun einmal einen anderen. Welche Ironie!

7. KAPITEL
    Strahlender Sonnenschein fiel auf das Bett, als Gina aus einem extrem erotischen Traum erwachte, in dem sie selbst, Harry und sahniges Schokoladeneis die Hauptrollen spielten. Benommen streckte sie sich und öffnete die Augen. Ein Klopfen an der Tür verriet ihr, was sie aus dem Schlaf gerissen hatte.
    Benommen wie erregt als Nachwirkung des Traumes, rief sie mit rauer Stimme: „Schon gut, ich bin wach!“ Gleich darauf fuhr

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