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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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Murphy gestatten, jene schmerzhafte Erinnerung in sein Gedächtnis zurückzuholen?
    Audrey riss sich den zerknitterten Schal vom Hals, den sie wegen möglicher Zugluft umgelegt hatte, und lief, getrieben von nervöser Energie, in ihrem wunderschön eingerichteten Schlafzimmer auf und ab. Sie war so erregt, dass sie weder die unaufdringliche Eleganz noch den ländlichen Charme des umgebauten Farmhauses, in dem sie untergebracht waren, genießen konnte.
    Obwohl sie kaum zwei Worte mit Romain während der Fahrt im Jeep gewechselt hatte, war die Spannung zwischen ihnen fast zum Greifen gewesen. An seiner überraschenden Geste und den verschwommenen Andeutungen konnte man schwer ein … sexuelles Interesse von seiner Seite aus festmachen, und die Hast, mit der er ihr Zimmer verließ, nachdem er es ihr gezeigt hatte, bestätigte diesen Eindruck noch.
    Dennoch rauschte ihr Blut so heiß und verlangend durch die Adern, dass sie beim besten Willen nicht wusste, wie sie sich in einer Stunde mit ihm und den anderen zum offiziellen Meeting an einen Tisch setzen sollte.
    Erschöpft ließ sie sich auf die Bettkante fallen und legte eine Hand auf ihr wild klopfendes Herz. Zwei Wochen! Wie sollte sie das nur aushalten …?
    Als Audrey gepeinigt die Augen schloss, sah sie plötzlich Lisa vor sich und das Jugendzentrum in Dublin. Da hatte sie ihre Antwort! Nicht nur, dass sie mit diesem Job vielleicht Lisas Existenz rettete; das Geld, das sie dabei verdiente, reichte aus, um den Unterhalt des Youth Outreach Centers für mindestens sechs Monate zu sichern.
    Sie hatte also keine Chance, sich zu drücken, egal, was passierte …
    „Es ist eine Liebesgeschichte. Neben einzelnen Aufnahmen werden auch Filmsequenzen abgedreht, die sich zu einer Art Foto-Lovestory zusammenfügen“, referierte Simon, der Kameramann.
    Audrey saß zwischen Simon und dem Fotografen Dominic an einem langen Tisch und versuchte angestrengt, sich zu konzentrieren. Das fiel ihr allerdings ausgesprochen schwer, denn direkt ihr gegenüber hatte Romain es sich bequem gemacht und betrachtete sie versonnen unter halb gesenkten Lidern.
    Als er vor wenigen Minuten, offensichtlich frisch geduscht, mit noch feuchtem, locker zurückgekämmtem Haar den Speisesaal des Landhotels betreten hatte, waren all ihre guten Vorsätze im Sekundenbruchteil verflogen. Sein frischer, maskuliner Duft – nach Seife und einem herben Rasierwasser – stieg ihr derart zu Kopf, dass sich Audrey unauffällig umsah, ob es den anderen vielleicht ähnlich erging. Und als sie es endlich wagte aufzuschauen, begegnete sie seinem stahlharten Blick aus kühlen grauen Augen, der sie frösteln ließ.
    Himmel, wenn das so weitergeht, stehe ich nicht einen Tag durch!, dachte sie voller Panik und versuchte, ihre Befangenheit abzuschütteln.
    „Tut mir leid, Simon, ich war kurz abgelenkt“, wandte sie sich mit einem entschuldigenden Lächeln an ihren Sitznachbarn. „Kannst du das noch einmal wiederholen?“
    Der Kameramann war ein netter, gut aussehender Londoner mit jungenhaftem Charme, der sehr schick gekleidet war und offenbar gern lachte. Doch mit Romain konnte er nicht mithalten.
    Fast hätte Audrey laut aufgestöhnt vor Frustration. Sie musste sich endlich in den Griff bekommen!
    „Wie Simon bereits erklärte …“, sprang Romain geschmeidig für den Kameramann ein. „Die einzelnen Fotoshoots werden gesondert als Anzeigenkampagne in Zeitschriften und auf Plakatwänden erscheinen und die Filmsequenzen als Werbeblocks von jeweils circa dreißig Sekunden im TV geschaltet.“
    Nur widerstrebend schaute Audrey Romain an, während er sprach, und wunderte sich, dass der Fotograf zu ihrer Linken sich bisher noch gar nicht geäußert hatte. Sie kannte Dominic aus jener schlimmen Zeit, die fast ihren Untergang bedeutet hatte, und war gleich unangenehm berührt gewesen, als sie ihn inmitten der Crew entdeckt hatte. Sein lauernder, wissender Blick verursachte ihr Übelkeit, obwohl sie reinen Gewissens war und nichts von ihm zu befürchten hatte.
    Deshalb wandte sie sich noch einmal an Simon und bat ihn um weitere Einzelheiten.
    „Wir folgen dir … und deinem Lover mit der Kamera auf einer romantischen Reise um die ganze Welt. An jedem neuen Ort erreicht eure Liebesbeziehung eine neue Intensität. Es fängt damit an, dass ihr euch zufällig begegnet und augenblicklich in heftiger Liebe zueinander entbrennt …“
    Warum musste ich ihn ausgerechnet in diesem Moment anschauen?, fragte sich Audrey mit klopfendem

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