Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
Vom Netzwerk:
„Woher willst du das wissen, wenn er nie hier ist? Oh, sieh mich nicht so an! Ich habe keine Spione unter der Dienerschaft. Sie sind Seiner Lordschaft viel zu treu ergeben, um mir irgendetwas zu verraten. Aber einer der Untergärtner hat einen Sohn – Beppe, glaube ich –, der geistig zurückgeblieben ist. Er versteht nicht so ganz, was Loyalität bedeutet“, fuhr sie fort. „Er hat mir erzählt, dass mein lieber Cousin seit der Hochzeit kaum hier gewesen ist.“ Sie trank ihr Glas aus und stand auf. „Ist wohl wieder zu seinem alten Lebensstil zurückgekehrt. Hält sein kleines Frauchen im Haus und behauptet, er müsse Geld verdienen, was er dann für die nächste langbeinige Blondine ausgibt, die diesen Monat sein Interesse geweckt hat.“
    „Ich denke, du solltest jetzt gehen.“
    „Da bin ich mir sicher. Jedoch fühle ich mich nicht in der Verfassung, noch zu fahren. Also werde ich mir ein behagliches Bettchen suchen und eine Weile ausruhen. Dieses Haus ist immer noch Eigentum der Veninis. Und ich bin eine gebürtige Venini, keine angeheiratete.“ Schwankend ging sie an Lily vorbei zur Tür. „Oh, und sag schon mal dieser Haushälterin Bescheid, dass ich zum Dinner bleibe.“
    Lily schloss die Augen, um nicht in Tränen auszubrechen, und schluckte den schmerzhaften Kloß in ihrer Kehle hinunter. Sie wandte sich um und flüchtete aus dem Haus. Unwissentlich hatte Renata einen wunden Punkt getroffen, als sie von dem „kleinen Frauchen“ gesprochen hatte, das im Haus eingesperrt wurde.
    Tatsächlich fühlte sie sich oft wie eine Gefangene. Wenn sie irgendwohin wollte, fuhr Mario sie. Wenn sie durch die ausgedehnten Gärten spazierte, kam es ihr vor, als befänden sich immer Gärtner an ihrer Seite.
    Abrupt blieb sie auf dem Vorplatz der Villa stehen. Sie musste hier weg … wenigstens für eine kleine Weile. Um über alles nachzudenken. Wie bisher konnte es jedenfalls nicht weitergehen.
    Würde es ihr gelingen, Paolo lange genug in ihrer Nähe zu halten, um ihn um eine Annullierung ihrer Ehe zu bitten? Ihm zu gestehen, dass sie nichts von ihm wollte, würde immerhin die Last der Lüge, sie sei nur auf seinen Reichtum aus gewesen, von ihren Schultern nehmen.
    Eine Trennung würde Fioras und Ediths Glück jetzt bestimmt nicht mehr zerstören, oder? Hatte sie sich nicht erst heute davon überzeugt, wie großartig die beiden miteinander auskamen, und sich ihre Zukunftspläne angehört?
    Und was sie selbst anging … was sie tun würde, wenn sie nach England zurückgekehrt war … nun, sie würde sich schon etwas einfallen lassen.
    Tränen brannten in ihren Augen. Sie allein trug die Schuld an ihrer Situation, niemand sonst. Dabei hatte es genug Warnungen vor Paolos Charakter gegeben, sie hatte sie alle ignoriert. Er selbst hatte ihr gesagt, dass er sie nicht liebte und dass er sie nur aus praktischen Gründen heiraten wollte, aber auch das wollte sie einfach nicht wahrhaben!
    Nach einer Nacht voller Ekstase und nachdem sie sich hatte eingestehen müssen, sich in ihn verliebt zu haben, hatte sie geglaubt, dass ihre Ehe funktionieren und er ihr treu sein würde. Nun, auch das war ein Irrtum.
    Erst jetzt bemerkte sie, dass Renata die Schlüssel zu ihrem roten Sportwagen im Zündschloss vergessen hatte.
    Der flüchtige Gedanke, dass die andere Frau den Wagen sowieso nicht brauchte, bis sie ihren Rausch ausgeschlafen hatte, gab den Ausschlag. Lily nahm auf dem Fahrersitz Platz, startete den Motor und trat das Gaspedal durch.
    Mit quietschenden Reifen kam der Ferrari zum Stehen. Paolo stieg aus und eilte mit schnellen Schritten auf den Eingang der Villa zu, die friedlich in der Nachmittagssonne lag.
    Als seine Mutter sich heute Morgen bei ihm gemeldet hatte, wusste er sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie rief ihn nie bei der Arbeit an, es sei denn, es handelte sich um einen Notfall.
    Wie nebenbei hatte sie gefragt, warum Lily und er nicht wie geplant ihre Flitterwochen verbrachten. Er hatte es unterlassen, sie darauf hinzuweisen, dass Flitterwochen keinen Sinn hätten, wenn die Braut nichts mit dem Bräutigam zu tun haben wollte, und irgendeine Notlüge erfunden.
    „Lily hat uns vorhin kurz besucht. Sie ist dünner geworden. Das ist auch Edith aufgefallen. Und ihre Augen schauen so traurig aus. Wir vermissen ihr sonniges Lächeln. Sie hat zwar nichts gesagt, doch wir sind sicher, dass sie sehr unglücklich ist. Du bist ein mächtiger Mann, mein Sohn, aber du bist auch ein Ehemann, der einen großen Fehler

Weitere Kostenlose Bücher