Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
Vom Netzwerk:
ihre Uhr. „Ich habe Mario gebeten, mich abzuholen. Ich wollte nur wissen, wie ihr beiden miteinander zurechtkommt.“
    „Ganz fantastisch“, entgegnete Edith freudestrahlend. „Fiora bringt mir Italienisch bei … wenn auch mit mäßigem Erfolg! Und heute Morgen hat mich mein Makler angerufen, weil er ein gutes Angebot für das Cottage bekommen hat.“
    „Sobald das Geld auf ihrem Konto ist, gehe ich mit ihr einkaufen. Da kann deine Tante so viel protestieren, wie sie will, aber man ist nie zu alt, um den italienischen Stil auszuprobieren“, verkündete Fiora und schenkte allen noch Kaffee nach. „Morgen wollen wir uns den Boboli-Garten ansehen. Und bevor du dich aufregst, ich werde es selbstverständlich sehr ruhig angehen lassen.“
    Und so verstrich die letzte halbe Stunde ihres Besuchs ohne weitere unbequeme Fragen. Fiora erwähnte nicht mehr, ihren Sohn anrufen und nach den ausgefallenen Flitterwochen fragen zu wollen. Leider erfuhr Lily aber auch keine weiteren nützlichen Details über das Ende von Paolos erster Ehe.
    Pünktlich wurde sie von Mario abgeholt. Als er den Wagen durch das hohe Tor zu Beginn der Einfahrt zur Villa lenkte, bat Lily: „Lassen Sie mich hier aussteigen, Mario. Den Rest gehe ich zu Fuß.“
    Seit ihrem Hochzeitstag fühlte sie sich seltsam rastlos. Wieder wünschte sie, Paolo nicht belogen zu haben!
    Und jetzt bot sich ihr nicht mehr die Gelegenheit, Paolo die Wahrheit zu gestehen. Seit jenem Tag hatte sie ihn kaum zu Gesicht bekommen. Und wenn, dann verhielt er sich zwar höflich, aber distanziert. Er richtete es so ein, dass sie so wenig Zeit wie möglich gemeinsam verbrachten, womit er zugleich ihre Hoffnungen zunichtemachte, irgendein sinnvolles Gespräch in Gang zu bringen. Das würde ihre Ehe zwar auch nicht retten, aber zumindest hätte sie ihm gerne gesagt, dass sie nicht die oberflächliche, nichtsnutzige Person war, für die sie sich an ihrem Hochzeitstag ausgegeben hatte.
    Als sie nun um die letzte Kurve der Einfahrt bog, blieb sie stirnrunzelnd stehen. Wem der rote Sportwagen gehörte, wusste sie nicht, aber sie war nicht in der Stimmung für Besucher.
    Lily betrat die große, mit Marmor ausgelegte Eingangshalle der Villa. Die Haushälterin Agata begrüßte sie. Die sonst so ruhige Frau wirkte aufgeregt.
    „Signorina Renata ist hier und wartet im kleinen Salon auf Sie, signora . Sie hat mich angewiesen, ihr eine Flasche von sig nors bestem Wein zu bringen. Und als ich das letzte Mal nach ihr gesehen habe, war die Flasche bereits fast leer.“
    Heiße Wut stieg in Lily auf. Dennoch schenkte sie Agata ein Lächeln und dankte ihr. Renata Venini war der letzte Mensch, den sie jetzt sehen wollte. Außerdem mochte sie den kleinen Salon von allen Zimmern der Villa am liebsten, eben weil er kleiner und weniger überladen eingerichtet war. Oft saß sie dort allein, betrachtete die Blumen, die sie am Vormittag gepflückt hatte, um überhaupt eine Beschäftigung zu haben, und fand zumindest für eine kurze Weile Frieden. Sie hasste den Gedanken, dass diese hinterhältige Schlange nun ihren Zufluchtsort entweihte.
    Sie befahl sich, es gut sein zu lassen. Schließlich war es unfair, dem Überbringer schlechter Nachrichten die Schuld an ihnen zu geben. Lily stieß die Tür auf und trat über die Schwelle.
    „Da bist du ja endlich!“ Renata hatte es sich auf der cremefarbenen Chaiselongue bequem gemacht. Auf dem Tischchen daneben standen ein leeres Weinglas und eine Flasche, in der sich nur noch ein kümmerlicher Rest befand. „Es überrascht mich, dass du überhaupt noch hier bist.“
    „Wirklich?“ Bis sie ganz genau wusste, warum Paolos Cousine hier war, würde sie nichts von ihren Gefühlen preisgeben. Sie hoffte einfach nur, es würden nicht weitere Beweise dafür sein, dass Paolo sie betrog.
    Renata gähnte und betrachtete scheinbar interessiert ihre knallrot lackierten Fingernägel. „Absolut. Weißt du …“, sie schenkte den letzten Rest Wein ein, „… dass dies Solanges Lieblingszimmer war? Wegen der Aussicht auf den Springbrunnen und die Rosen.“
    Noch etwas, das ihr vergällt wurde! Lily biss die Zähne zusammen, damit sie Renata nicht anfuhr, sie solle sich zum Teufel scheren. „Warum bist du hier?“
    „Nur ein Freundschaftsbesuch. Wie gesagt, ich wollte wissen, ob du Vernunft angenommen hast und dorthin verschwunden bist, wo du hergekommen bist. Und wie geht es meinem lieben Cousin Paolo?“
    „Gut.“
    „Bist du dir da sicher?“ Sie lachte schrill.

Weitere Kostenlose Bücher