Julia Extra Band 0294
endlich beginnen. Einverstanden?“
„Nicht sehr romantisch ausgedrückt … aber, ja, ich bin einverstanden.“ Sie bedachte ihn mit einem zärtlichen Lächeln, das er mit einem schelmischen Blick erwiderte.
„Romantisch kann ich auch sein. Später.“ Und damit hob er sie in seine Arme und trug sie in die Eingangshalle, in der Agata schon auf sie wartete. Die Haushälterin wirkte ein wenig ratlos und verlegen.
„Ist Renata wieder aufgetaucht?“, fragte Paolo.
„ Si, signor . Sie ist in der Küche. Allmählich wird sie …“, sie suchte nach dem richtigen Wort, „… ungehalten.“
„Gut.“ Er überreichte ihr die Schlüssel des Sportwagens. „Geben Sie ihr die. Und bitten Sie Mario, sie nach Hause zu fahren. Sie kann morgen, wenn sie wieder nüchtern ist, zurückkommen und ihren Wagen abholen.“
Dann schenkte er Lily jenes Lächeln, das ihre Knie stets weich werden ließ und ein Prickeln über ihren ganzen Körper sandte. Anschließend trug er sie die große geschwungene Treppe hinauf in sein Schlafzimmer.
Später zeigte er ihr tatsächlich seine romantische Seite. Und Lily ahnte, dass es nichts gab, worüber sie sich in ihrem weiteren Leben beklagen würde. Im Stillen schwor sie sich, dafür zu sorgen, dass auch ihm nie etwas dergleichen in den Sinn kam.
– ENDE –
Sharon Kendrick
Verführung über den Wolken
1. KAPITEL
Er kam nicht das erste Mal zu spät, doch zum ersten Mal hatte Xandros sich nicht einmal die Mühe gemacht, sie anzurufen.
Draußen regnete es, und die Straße glänzte dunkel, während Rebecca angestrengt zur Kreuzung blickte, um nach seinem Wagen Ausschau zu halten.
Ihre Handflächen waren feucht, sie presste die Lippen zusammen. Steter Tropfen höhlt den Stein … War das der Anfang vom Ende? Würde nicht ein großer Krach ihre Beziehung beenden, sondern ständige Rücksichtslosigkeit?
Sie lächelte gequält. Konnte man es überhaupt eine Beziehung nennen, wenn zwei Menschen auf verschiedenen Kontinenten lebten und sich immer nur kurz heimlich trafen?
Affäre war wohl eher die richtige Bezeichnung. Eine Affäre, auf die sie sich gar nicht erst hätte einlassen dürfen, gegen die sie sich gewehrt hatte … und dann doch schwach geworden war. Aber war das nicht das Besondere an Xandros? Mühelos schaffte er es, dass die Frauen ihm reihenweise erlagen. War das ein Wunder? Er besaß nicht nur eine unerhörte Ausstrahlung, sondern war auch ein mächtiger griechischer Milliardär. Rebecca seufzte. Erstaunlich, dass sie ihm überhaupt so lange widerstanden hatte.
Aber so war es, wenn man sich in einen Mann wie Alexandros Pavlidis – Xandros für seine Freunde – schließlich doch verliebte. Dann gab es nichts anderes mehr, alles drehte sich nur um ihn. Selbst wenn man sich einzureden versuchte, nicht in ihn verliebt zu sein, dass die wenigen aufregenden Verabredungen, der leidenschaftliche Sex mit ihm unmöglich Liebe sein konnten.
Wie oft hatte sie sich das schon vor Augen geführt! Und dann rief Xandros in letzter Minute an und lud sie mit sinnlicher Stimme zum Abendessen ein, und sofort spielte ihr Herz verrückt, die Welt erstrahlte in verklärtem Glanz. Und obwohl sie sich dafür hasste, jederzeit für ihn verfügbar zu sein, schaffte sie es nicht, Nein zu sagen.
Blendendes Scheinwerferlicht durchbrach die Dunkelheit, und Rebecca erkannte den blitzenden Kühler seiner schwarzen Luxuslimousine, die sich langsam näherte. Rasch trat sie zurück, ehe der Wagen vor ihrem Apartmentgebäude hielt. Es wäre entwürdigend, wenn Xandros sie ungeduldig wartend am Fenster entdeckte!
Hastig überprüfte sie ihr Aussehen im Spiegel. Ihr frisch gewaschenes Haar schimmerte seidig – sie trug es offen, wie Xandros es liebte –, das schmal geschnittene zartlila Kleid war günstig gewesen, aber es schmeichelte ihrer makellosen Figur. Er mochte es nicht, wenn sie zu viel Make-up trug, und sie auch nicht. Ein Hauch Lippenstift, etwas Wimperntusche, das war alles.
Es klingelte an der Tür. Lächelnd ging Rebecca öffnen. Doch ihr Lächeln erstarb, als sie den livrierten Mann mit der regentriefenden Chauffeurmütze erkannte.
„Miss Gibbs?“, fragte Xandros’ Fahrer höflich, als hätte er sie noch nie gesehen. Als wäre er nie Zeuge gewesen, wie sein griechischer Chef sie auf dem Rücksitz des Wagens verzehrend geküsst hatte oder ohne Krawatte, zerzaust und zufrieden lächelnd wieder aus ihrem Haus gekommen war.
Bei der Erinnerung daran brannten Rebeccas Wangen. „Wo ist
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