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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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ihr Selbstbewusstsein unter den Vorfällen ziemlich gelitten – was ihre seltsamen Reaktionen erklärte. Nein, auf ihr Urteilsvermögen war in dieser Situation kein Verlass mehr. Sicher würden ein paar Tage fern vom Druck der Öffentlichkeit ausreichen, um sich zu erholen: Sie würde ihre Angelegenheiten in Ordnung bringen – und könnte ihren Sinnen wieder trauen.
    Gedankenverloren betrat sie das kleine Wohnzimmer. Regale voller DVDs verdeckten die Wände, und im hinteren Teil bemerkte sie eine Bar. Direkt vor ihr standen einige Sessel, die im Halbkreis auf eine riesige Leinwand ausgerichtet waren.
    Beau saß in der ersten Reihe und teilte sich den Sessel mit Lily, die sich an ihn kuschelte.
    Der Anblick rührte Brooke. Obwohl er noch so jung war, versuchte Beau mitzuhelfen, so gut er es verstand. Und das bedeutete für ihn eben, auf seine kleine Schwester aufzupassen.
    Genauso hatte Simone damals auf sie aufgepasst, nachdem sie ihre Eltern verloren hatten. Allerdings war ihre Schwester achtzehn gewesen, sie selbst dreizehn. Der sensible Beau war erst sieben Jahre alt – und dennoch bemühte er sich schon, den Mann in der Familie zu ersetzen.
    „Wo soll ich sitzen, Beau?“, fragte Brooke, um Beau die Entscheidung zu überlassen.
    Er zuckte die Schultern. „Wir sind okay. Du kannst ja auspacken, wenn du willst.“
    „Ja, geh nur, Mum“, meinte auch Lily und lehnte den Kopf an Beaus Schulter. Zum ersten Mal schien er nichts dagegen zu haben. Zwei kleine Seelen – im Halbdunkel aneinandergeschmiegt. Brooke war dankbar, dass die beiden sich hatten. Der Verlust ihres Vaters hatte sie zusammengeschweißt, sie einander nähergebracht.
    „Seid ihr sicher, dass ihr den Film allein anschauen wollt?“, fragte Brooke gerührt und spürte einen Kloß im Hals. „Zwischendurch wird es doch ziemlich gruslig.“
    „So gruslig auch wieder nicht“, meinte Beau. „Hab schon Schlimmeres gesehen.“
    Mit der DVD in der Hand wartete Dan, ob Brooke ihre Meinung vielleicht noch ändern würde. Schließlich nickte sie ihm kurz zu.
    Er schob die DVD ein. „Also gut, Kumpel. Offensichtlich kannst du mehr verkraften als ich.“
    Als der Film begann und die Musik den Raum erfüllte, stellte sich Dan zu Brooke.
    „Was hast du noch für Überraschungen geplant?“, flüsterte sie. „Der Film dauert schließlich beinahe zwei Stunden. Was kommt danach?“
    „Mit der Filmidee kam ich mir schon unheimlich clever vor“, sagte er. „Über alles Weitere habe ich gar nicht nachgedacht. Jetzt gibst du mir das Gefühl, ein Stümper zu sein.“
    Brooke lachte. „Du wirst es überleben.“ Auf einmal war ihr viel leichter ums Herz.
    „Ich weiß nicht. Es ist schließlich mein Job, Ideen zu haben. Und du bringst mich dazu, an mir und meinen Fähigkeiten zu zweifeln.“
    „Unmöglich, Dan. Eher friert die Hölle zu, als dass du dein Selbstvertrauen verlierst.“
    Das breite Lächeln, das er ihr daraufhin schenkte, war mehr als nur warmherzig. Brooke erkannte, dass Dan sich zurückhielt, sich beherrschen musste …
    Wenn ihre weibliche Intuition sie nicht täuschte, genügte es ihm nicht, nur in ihrer Nähe zu sein. Er wollte sie berühren und hatte Mühe, sich zu zügeln.
    Dabei wurde ihr klar, dass auch sie ihm nahe sein wollte. Während die Kinder füreinander da waren und sich gegenseitig Trost spendeten, sehnte sie sich nach einer Umarmung. Zu gern würde sie sich an Dans starken Körper schmiegen – einfach alles vergessen und genießen, dass sie nicht mehr allein war …
    Alles nur dumme Träume. Nur wegen Cal hatten sie überhaupt miteinander zu tun gehabt und hatten sich nie richtig nahegestanden. Und nachdem Cal nicht mehr da war, brauchten sie einander, um mit dem Verlust fertig zu werden.
    Erst einmal musste sie wieder auf die Beine kommen, einen Job und eine eigene Wohnung finden. Sicher wären diese Gefühle, dieses unerwartete Verlangen dann rasch vergessen. Die Verbindung zwischen Dan und ihr würde sich allmählich auflösen.
    In diesem Moment drängelte sich Buckley zwischen ihnen hindurch. Mit seiner langen Zunge leckte er kurz Brookes Hand und sauste weiter zu den Kindern.
    Brooke schrie auf. „Buckley!“
    „Pst!“, beschwerte sich Beau, packte den neuen Freund am Halsband und zog ihn zu sich und Lily auf den Sessel.
    Damit löste sich der zauberhafte Bann, der Brooke gefesselt hatte. Sie musste ihrer Schwester mitteilen, wo sie und die Kinder untergekommen waren. Deshalb bat sie Dan, telefonieren zu

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