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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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Judith so wütend an, dass die sich bemüßigt fühlte, ihrer Schwiegertochter hinterherzurufen: „Ich hoffe, du gehst nicht meinetwegen. Wenn ich dich verletzt habe, tut es mir leid.“
    Marilee hielt inne und wandte sich um. Sie war sich nicht bewusst, wie elegant sie in dem bodenlangen blauen Kaftan mit goldener Borte wirkte, den Justin ihr in der letzten Woche geschenkt hatte.
    „Das ist eine Lüge, Judith, und du und ich wissen das – aber ich verzeihe dir trotzdem. Du verbringst deine Zeit damit, dir ganz genau zu überlegen, wie du mich verletzen könntest. Ich würde mir wünschen, dass du damit aufhörst, denn es wird sowieso nicht funktionieren. Mein Glück hängt nicht von deinem Wohlwollen ab, und je eher du das verstehst, desto besser wäre es für uns alle.“
    Damit ging sie davon und ließ die drei einen Moment lang sprachlos zurück. Justin war der Erste, der reagierte. Er schob seinen Stuhl zurück und erhob sich.
    „Verdammt, Mutter. Du hörst wohl nie auf. Du bist wie ein kleines Kind mit einer Wunde – immer und immer wieder kratzt du daran herum, sodass sie einfach nicht heilen kann.“
    Judiths Augen funkelten zornig. „Das ist nicht wahr!“
    „Halt den Mund, Judith“, sagte Gavin scharf. „Du hast für heute schon genug gesagt.“
    Mit einem Ruck schob sie den Stuhl zurück und stand auf. „Nun, wenn das die Art ist, wie ich in diesem Haus behandelt werde, ziehe ich mich auf mein Zimmer zurück. Ich habe der Frau nur eine Freude machen wollen, und was habe ich davon? Es wird gegen mich verwendet. Ich habe große Lust, meinen Freunden zu sagen, dass die Babyparty abgesagt ist.“
    „Mach, was du willst“, erwiderte Justin. „Das tust du doch sowieso immer. Wenn ihr mich nun beide entschuldigen wollt? Ich werde mich um meine Frau kümmern.“
    „Aber Maria hat den Nachtisch noch nicht serviert!“, rief Judith.
    Gavin funkelte seine Frau zornig an, stand auf, ging ohne ein Wort hinaus und ließ sie allein im Speisezimmer zurück.
    Zornig nahm Judith ihr Wasserglas und warf es gegen die Wand, wo es in tausend Splitter zerbrach. Als sie begriff, dass sie soeben eines ihrer guten Kristallgläser zerstört hatte, brach sie unvermittelt in Tränen aus.
    Justin fand Marilee derweil draußen auf der Terrasse. Sie saß in einem Klubsessel und hatte Marias wohlgenährten Kater auf dem Schoß. Lächelnd blickte sie auf, als Justin aus dem Haus trat.
    „Ich habe nicht mehr genügend Platz auf meinem Schoß, um Gomez zu halten“, sagte sie, während sie den dicken gelben Kater hinter den Ohren kraulte.
    „Gomez scheint das nichts auszumachen“, erklärte Justin. Er zog einen Stuhl hervor, um sich neben sie zu setzen, und tätschelte abwesend den Kater.
    „Es tut mir leid“, sagte Marilee. „Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass sie mich provoziert. Es wäre besser gewesen, wenn ich einfach hinausgegangen wäre.“
    „Du musst dich doch nicht in deinem eigenen Haus verstecken“, entgegnete Justin, ließ den Kater los und legte seine Hand auf Marilees Arm. „Ich dachte, diese Feindseligkeiten würden sich irgendwann von selbst legen, aber da habe ich mich anscheinend getäuscht. Es ist nicht fair, dass du das alles erdulden musst. Ich werde morgen früh mit Dad reden.“
    Der Schreck war Marilee deutlich anzusehen. Obwohl sie wollte, dass Justins Eltern gingen und sie in Ruhe ließen, wusste sie doch auch, wie sehr er ihre Anwesenheit genoss. Vor allem schätzte Justin die Gesellschaft seines Vaters. Wenn sie ihretwegen gehen mussten, fürchtete sie, dass Justin sie ganz tief in seinem Inneren dafür verantwortlich machen und es ihr verübeln würde.
    „Lass es gut sein“, sagte sie. „Es stört mich nicht … ehrlich.“
    „Du lügst“, stellte Justin fest, beugte sich zu ihr herüber und küsste sie ganz zärtlich auf den Mund. „Aber es ist eine sehr süße Lüge.“
    Sie lächelte.
    „Frauen haben schon immer die verrücktesten Dinge für die Männer getan, die sie lieben“, sagte sie sanft.
    Justin sah sie an. Und in der Dämmerung verlor er sich in Marilees Anblick mit dem Kater auf ihrem Schoß und der tiefen Zuneigung, die in ihren Augen zu lesen war.
    „Weißt du, was ich mir in diesem Moment am meisten wünsche?“
    „Was?“, fragte sie.
    „Einen Blizzard.“
    „Einen Blizzard? Hochschwanger wie ich bin? Bitte nicht“, stieß Marilee hervor.
    Justin schmunzelte. „Es ist eher unwahrscheinlich, dass es in Lubbock im August schneit, also sind wir sicher. Aber

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