Julia Extra Band 0297
zur Seite. Dann machte er sich in Windeseile an den Knöpfen seiner Hose zu schaffen.
„Das wagst du nicht!“, keuchte sie, wobei ihr Blick wie gebannt auf seinem muskulösen Körper lag und ihr Herz wie wild pochte.
„Und ob ich das tue. Am besten ziehst du auch schon mal deine Sachen aus, meine allerliebste zukünftige Frau.“
„Deine was?“
„Du hast mich verstanden.“
„James!“, rief sie. „Meinst du das ernst? Wirklich ernst?“
„Ist das vielleicht der Körper eines Mannes, der es nicht ernst meint?“
„Ich meinte unsere Heirat, du Dummer!“
„Natürlich meine ich es ernst. Würde ein echter Earl lügen?“ Er beugte sich zu ihr und begann, ihre Bluse aufzuknöpfen. Marina bekam Schwierigkeiten, sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren als auf James’ Hände. Binnen Sekunden hakte er ihren BH auf.
„Willst du damit sagen, dass Lords grundsätzlich nie lügen?“, fragte sie ziemlich atemlos.
„Nicht dieser Lord.“ Jetzt, wo der BH verschwunden war, widmete er sich ihrer Jeans.
„Ich … ich dachte nicht, dass Lords Frauen wie mich heiraten.“
Er lachte. „Wo hast du denn diese verrückte Idee her? Lords haben schon oft genug Frauen geheiratet, die viel unpassender waren als du, mein Liebling. Schau dir nur meinen eigenen Bruder an“, fügte er hinzu und streifte ihr dabei die Jeans von den Beinen. „Er hat eins von den berühmt-berüchtigten Bingham-Mädchen geheiratet.“
Marina riss den Kopf hoch. „Die B…Bingham-Mädchen?“
Da James sich ausschließlich und mit aller Hingabe darauf konzentrierte, ihr das weiße Spitzenhöschen auszuziehen, bemerkte er ihren entsetzten Gesichtsausdruck nicht. „Ich nehme nicht an, dass du in Australien von den Binghams gehört hast, oder?“
Endlich sah er hoch. „Ihr Vater war Sir Richard Bingham, der für seine zweifelhaften Leistungen in Handel und Wirtschaft zum Ritter erhoben wurde. Ich habe noch nie einen ehrgeizigeren Gauner erlebt. Aber er war unverschämt reich und hat seine Töchter furchtbar verwöhnt. Eine wilde Bande, alle vier. Als sie in die Pubertät kamen, hatten sie bereits ihren Ruf weg. Aber sie waren verdammt schön, das muss man ihnen lassen. All ihre Namen begannen mit J.“
Er lachte. „Joy, die Frau meines Bruders, war die jüngste. Sie hatte eine Zwillingsschwester, die mit einem Stallburschen durchgebrannt ist – eine Woche bevor sie irgendeinen alternden italienischen Grafen heiraten sollte. Ich kann mich nicht mehr an ihren Namen erinnern. Jasmine? Nein, das war die älteste. Und Janet die mittlere. Jocelyn, genau! So war der Name.
Marina schnappte vor Schreck nach Luft.
James zog sie an seine Brust, sodass sich ihre nackte Haut berührte.
„Ja, ich weiß“, raunte er heiser. „Du raubst mir auch den Atem. Gott, seit heute Morgen denke ich an nichts anderes. Was meinst du wohl, warum ich so düsterer Stimmung war? Oder warum ich dir derart aus dem Weg gegangen bin? Ein Blick auf dich, und ich litt Höllenqualen. Außerdem dachte ich, du würdest mich verlassen, um in Australien diesen Shane zu heiraten.“
„Niemals“, schwor sie. In ihrem Kopf drehte sich alles.
„Wir müssen ganz schnell heiraten, Liebling. Ich kann dich nicht ständig zu unmöglichen Tageszeiten ins Bootshaus zerren. Nein, beweg dich nicht. Ich ertrage es nicht, wenn du dich bewegst. Oh, Gott, Marina, du bringst mich um den Verstand. Also gut, beweg dich. Oh, mein Liebling … mein Liebling …“
12. KAPITEL
„Du bist so still“, bemerkte James.
Sie waren auf dem Rückweg nach London. William kämpfte mit dem heftigen Sonntagnachmittagsverkehr, und Rebecca schlief mal wieder tief und fest – ihr Kopf lag auf einem Kissen auf Marinas Schoß.
„Hast du plötzlich Zweifel, was meinen Antrag angeht?“, fragte er ruhig.
„Hast du welche?“, antwortete Marina mit einer Gegenfrage.
„Überhaupt nicht. Und falls du dir Sorgen machen solltest, ob du als meine Ehefrau akzeptiert wirst – hör auf damit! Wie ich bereits vorhin sagte: Die Zeiten von dieser Art Snobismus sind längst vorbei. Du hast doch selbst gesehen, wie Mildred reagiert hat, als ich es ihr erzählt habe. Sie hat sich unheimlich gefreut. Und ich kann dir versichern, dass Talbot noch mehr als erfreut war. Er sagte, du seiest eine wunderbare Lady, und er hat uns alles Glück dieser Welt gewünscht.“
„Das ist alles schön und gut, aber was ist mit Henry? Ich glaube nicht, dass er besonders erfreut sein wird.“
„Henry wird sich an die
Weitere Kostenlose Bücher