Julia Extra Band 0297
Vorstellung gewöhnen.“
„Nicht in einer Million Jahren! Er weiß ganz genau, wie dein Leben aussehen und welche Frau an deiner Seite stehen soll – und ich bin das garantiert nicht“, fügte sie unglücklich hinzu.
„Ich glaube nicht, dass du Henry so gut kennst, wie du meinst. Einer der Gründe, weshalb er Tiffany so stark die Treue gehalten hat, liegt darin, dass Rebecca sie so mag. Wenn er erst einmal begreift, dass Rebecca genauso verrückt nach dir ist wie ich, wirst du einen neuen Verehrer haben, das versichere ich dir.
Er wird keinen Hinderungsgrund mehr sehen, warum er dir nicht zu Füßen liegen sollte, und ich bin sicher, dass er sich das insgeheim wünscht.“
„Henry, mir zu Füßen liegen?“, rief Marina ungläubig, auch wenn James’ Worte sie etwas beruhigt hatten. „Nie im Leben! Das würde er nie tun.“
„Zu lächeln ist Henrys Art, jemandem zu Füßen zu liegen. Wenn er erst einmal anfängt, dich anzulächeln, hast du ihn für dich gewonnen.“
„Er hat mich beinahe einmal angelächelt“, entgegnete sie nachdenklich.
Da strahlte James. „Siehst du? Was habe ich dir gesagt? Du musst dir deshalb keine Sorgen machen.“
Abgesehen davon, dass ich dir noch nicht gesagt habe, dass ich eins von den berühmt-berüchtigten Bingham-Mädchen bin, dachte Marina ängstlich.
Im Krankenhaus war Rebecca den Tränen nahe.
„Und du kommst ganz bestimmt zurück?“, weinte sie und klammerte sich fest an Marina. „Du wirst Onkel James auch wirklich heiraten, ja?“
Zum Abschied drückte Marina das Kind fest an sich. „Keine zehn Pferde könnten mich von dir fernhalten, Sweetie. Oder von deinem Onkel James.“
Sie hob den Kopf und schaute ihn durch tränenverschleierte Augen an, bevor sie das weinende kleine Mädchen noch ein bisschen mehr umarmte. „Du wirst sehen, ich bin ganz schnell wieder zurück. Aber ich muss noch einmal nach Australien, um das Haus meiner Mutter zu verkaufen. Danach holen dein Onkel und ich dich aus dem Krankenhaus, und dann musst du nie wieder hierher. Außer vielleicht für ein paar Nachuntersuchungen, aber dann bin ich bei dir und lasse dich keine Sekunde allein.“
Rebecca rückte ein kleines Stückchen von ihr ab und sah sie aus ihren großen grünen Augen herzzerreißend an. „Versprochen?“
„Versprochen“, erwiderte Marina und hob die Finger zum Schwur.
Das Kind schlang die Arme um sie. „Oh, Marina, ich hab dich so lieb!“
„Ich hab dich auch sehr lieb, mein Schatz. Aber jetzt müssen wir dich ausziehen und ins Bett stecken, bevor ich Ärger mit der Schwester bekomme. Du willst doch nicht, dass das passiert, oder?“
„Du gehst fantastisch mit ihr um“, sagte James auf dem Weg nach Mayfair. Sie saßen gemeinsam auf dem Rücksitz des Bentleys. Sein Arm lag auf Marinas Schulter, und ihr Kopf ruhte auf seiner Brust.
Marina biss sich auf die Unterlippe. Im Moment fühlte sie sich furchtbar zerbrechlich. Was, in aller Welt, würden sie nur tun, wenn es Rebecca bei ihrer Rückkehr nicht besser ging? Wenn die Transplantation nicht anschlug? Wenn der Krebs mit aller Macht zurückkam?
Plötzlich überwältigten all die vielen Ängste sie. „Oh, James!“, weinte sie und drückte ihr Gesicht gegen seine Brust. Die Tränen, mit denen sie bereits im Krankenhaus gekämpft hatte, flossen jetzt ungehindert.
„Ja, ich weiß“, entgegnete er ruhig und hielt sie fest an sich gedrückt. „Aber jemand ganz Wundervolles hat mir vor Kurzem gesagt, dass wir Vertrauen haben müssen. Dass wir glauben müssen. Und das tue ich, Marina. Ich glaube fest daran, dass es kein Zufall war, dass dein Name in der Kartei stand. Das Schicksal hat dich hierher geschickt, um Rebeccas Leben zu retten.“
„Oh!“, keuchte Marina, setzte sich ruckartig auf und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Das begreife ich ja erst jetzt! Ich hatte solche Angst, dass du nicht glücklich darüber sein würdest. Aber jetzt weiß ich, wie dumm das von mir war, weil ich es bin, die du liebst, und nicht die Tochter von irgendjemand. Trotzdem ist die Tatsache, dass ich die Tochter einer bestimmten Person bin, dafür verantwortlich, dass ich als Spenderin so perfekt passe. Oh, James, Liebling, du hast recht. Es war Schicksal!“
Er umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen und sah ihr tief in die Augen. „Marina, ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, wovon du sprichst.“
„Nein, natürlich nicht. Wie solltest du auch? Ich hatte auch keine Ahnung – bis heute Morgen. Im Bootshaus
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