Julia Extra Band 0297
Geschäftspartner nichts dagegen?“
Dagegen? Als ob irgendein Mann auf diesem Planeten es ablehnen würde, eine hübsche Blondine mit smaragdgrünen Augen anzuschauen! Kyros lachte auf. „Oh, ich denke, Leon wird schon damit zurechtkommen“, murmelte er. Dann schob er seine Hand unter ihren Morgenmantel und grinste, als sich erneutes Verlangen in ihren Blick stahl. „Zieh einfach dein schönstes Kleid an“, fügte er hinzu und presste seine Lippen auf ihre seidenweiche Haut. „Wahrscheinlich gehen wir in ein recht adrettes Restaurant.“
Das Restaurant als „adrett“ zu bezeichnen ist die Untertreibung des Jahrhunderts, ging es Alice durch den Kopf, als das Taxi hielt und ein Portier heraneilte, um die Wagentüren zu öffnen. Ein Blick reichte aus, um zu wissen, dass dieses Restaurant die finanziellen Mittel Normalsterblicher bei Weitem überstieg.
„Was ist los, glyka mou?“, drängte Kyros. „Warum runzelst du die Stirn?“
„Bist du sicher, dass dies die richtige Adresse ist?“
„Natürlich. Warum fragte du?“
Sie wandte sich zu ihm um. „Kennst du dieses Restaurant?“, fing sie an und schüttelte dann den Kopf, als könne sie die Frage selbst beantworten. „Wahrscheinlich nicht. Das ist das teuerste Restaurant in Paris. Sogar die Brötchen kosten mehr, als andere Menschen für ihr komplettes Menu ausgeben würden!“ Sie dachte an die Größe von Kyros’ Olivenhain. Wie viel Öl konnte man wohl damit produzieren? „Ich hoffe, dein französischer Freund übernimmt die Rechnung.“
Ein seltsames Lächeln umspielte Kyros’ Mundwinkel. „Natürlich zahlt Leon. Schließlich ist er ein sehr wohlhabender Mann. Und jetzt zerbrich dir darüber keine Sekunde länger dein hübsches Köpfchen, Alice mou.“
Die Alice, die voller Wut auf eine solch sexistische Ansprache reagiert hätte, schien im Augenblick sehr weit weg zu sein. Fast schien es, als habe Kyros’ einzigartige Macht von ihr Besitz ergriffen und sie in eine jener Frauen verwandelt, die sich damit zufriedengaben, ihrem Liebhaber bewundernde Blicke zuzuwerfen.
„Meinst du, ich bin für diese Umgebung angemessen gekleidet?“, fragte sie ängstlich, als sie einen von Kristalllüstern erhellten Raum betraten. Mit zittrigen Händen strich sie den weiten Rock des kurzen silber-grauen Kleides glatt.
„Das habe ich dir doch schon hundert Mal versichert. Das Kleid ist perfekt. Du bist perfekt. Die einzige Unvollkommenheit besteht darin, dass du es überhaupt trägst!“ Er senkte die Stimme. „Jeder Mann hier wird dich ansehen und sich wünschen, er könne mit dir tun, was ich vor nicht einmal einer Stunde gemacht habe.“
„Kyros!“ Wie war es nur möglich, dass sie wie ein naives Schulmädchen bei jeder erotischen Anspielung errötete? Vor allem in Anbetracht ihrer gemeinsamen Vergangenheit! Aber manchmal fühlte sie sich genauso wie eine Frau, die … Eine Frau … Alice schluckte. Auf keinen Fall! Sie würde den Gedanken nicht zu Ende denken. Sie war nicht in Kyros verliebt – und selbst wenn, erwidert wurde ihre Liebe definitiv nicht.
Sie war sich bewusst, dass alle Männer sie tatsächlich anstarrten, während sie und Kyros dem maître de quer durch das Restaurant zu einem etwas abseits stehenden Tisch folgten. Zunächst glaubte sie, die Aufmerksamkeit gelte Kyros – da er doch für gewöhnlich alle Blicke auf sich zog. Heute jedoch war sie es, die unfreiwillig im Mittelpunkt stand.
„Warum schauen mich alle an?“, fragte sie einigermaßen verwirrt, als sie auf ihren Stühlen Platz nahmen.
Kyros bedachte sie mit einem seltsamen Lächeln. „Weil du etwas besitzt, agape mou, das man mit all dem hier versammelten Reichtum nicht kaufen kann. Du bist jung und schlank. Dein Haar ist von einem natürlichen Blond und fällt in wundervollen Wellen bis zur Hüfte. Und du bist umgeben von einer Art Leuchten, wie man es niemals durch Make-up erreichen könnte. Und obwohl dein Kleid nicht teuer war, sieht es an dir blendend aus … besser als die vielen Couturekleider, die hier zur Schau gestellt werden.“ Er senkte die Stimme. „Und weil ich nicht der Einzige bin, der es dir gerne ausziehen möchte.“
„Was flüsterst du ihr zu, dass sie so zauberhaft errötet, du boulevardier?“, fragte jemand hinter ihnen mit spöttischem Unterton.
„Leon, dein Timing ist wie immer perfekt“, entgegnete Kyros trocken. Alice blickte auf. Ihr gegenüber stand ein ungewöhnlich attraktiver Mann in einem maßgeschneiderten Anzug.
„Ja,
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