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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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hätte sie jetzt nicht ertragen. Deshalb machte sie sich auf den Weg zur anderen Seite des Gartens und kam am Swimmingpool vorbei. Vor einigen Stunden hatte sie noch am Beckenrand gesessen und die Füße im Wasser baumeln lassen. Nun ließ sie sich in einen halb von blühenden Sträuchern verborgenen Liegestuhl sinken. Und dann endlich ergab sie sich der Flut von Tränen.
    Sie saß in der Falle.
    Auch wenn es sich um die Villa eines griechischem Milliardärs handelte, die mit jedem nur erdenklichen Luxus ausgestattet war – die Insel verlassen konnte sie ohne Kyros’ Erlaubnis nicht. Dazu benötigte sie seinen Privatjet oder das Segelboot. Ihr fiel ein, dass er einmal von einer Fähre gesprochen hatte, die mehrmals täglich zum Festland übersetzte. Theoretisch hätte sie also die Abenteurerin spielen und die Überfahrt wagen können.
    Nur legte das Schiff in einem Hafen an, von dem sie noch nie gehört hatte. Sie sprach kein Griechisch. Die Vorstellung, einen Linienflug zurück nach England zu buchen, erfüllte sie mit Panik. Im Moment glaubte sie nicht einmal, die Energie aufbringen und ihren Koffer packen zu können.
    Alice verbarg ihren Kopf in den Händen und weinte wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Sie weinte, bis sie keine Tränen mehr übrig hatte und ihr Schluchzen zu stockenden Atemzügen verebbte. Erst dann erlaubte sie sich, über die Möglichkeiten nachzudenken, die ihr geblieben waren.
    Im Grunde genommen waren es zwei. Gehen oder bleiben.
    Die Aussicht, ihr Leben mit einem Mann zu verbringen, dem sie nicht vertrauen konnte, war ihr unerträglich. Doch der Gedanke, nach England zurückzukehren, erfüllte sie mit demselben Unbehagen.
    Wie sollte sie ihren alten Freunden unter die Augen treten und ihnen gestehen, was auf Kalfera passiert war? Die mitleidigen Blicke auf ihre ringlosen Finger konnte sie sich nur allzu gut vorstellen. Der einen Hälfte wäre es zu peinlich, es überhaupt zu erwähnen, die andere würde sie nach jedem kleinen schmutzigen Detail ausfragen.
    Und was würden ihre Eltern sagen? Krank vor Sorge würden sie sein, wenn sie so emotional aufgewühlt und durcheinander zurückkehrte. War es nicht besser, erst nach Hause zu kommen, wenn ein bisschen Zeit verstrichen und eine gescheiterte Ehe nicht mehr so interessant war?
    Gedankenverloren saß sie da und beobachtete, wie die Sonne langsam über den Horizont wanderte. Plötzlich registrierte sie, wie durstig sie war. Ewig konnte sie sowieso nicht hier sitzen bleiben. Sie musste in die Villa zurückgehen und sich den Konsequenzen ihrer Entscheidung stellen.
    Auf direktem Weg marschierte Alice in die Küche. Dort trank sie zwei große Gläser Wasser und fühlte sich augenblicklich besser. Geräuschvoll setzte sie das Glas auf der Arbeitsplatte ab. Irgendwie erwartete sie, Kyros würde auftauchen und zumindest leise Anzeichen von Reue zeigen. Aber er kam nicht, was sie nur noch wütender machte.
    Sie lief die Treppe nach oben und schloss sich im Badezimmer ein. Eine Stunde verbrachte sie damit, sich die Beine zu rasieren und eine Gesichtsmaske aufzulegen. Dabei vermischte sich ihre abgrundtiefe Traurigkeit mit beständig wachsendem Zorn auf ihren abwesenden Mann, an dem sie nicht einmal ihre Wut abreagieren konnte.
    Kümmerte sie ihn gar nicht?
    Nein, natürlich nicht! Diesen kaltherzigen Mistkerl interessierte seine Ehefrau überhaupt nicht! Ihm ging es doch nur um seine eigenen Bedürfnisse! Ob er auf ihren Gefühlen herumtrampelte, spielte für ihn keine Rolle.
    Da sie wusste, wie sehr er Hosen hasste, zog sie trotzig ein Paar aus weißem Leinen an, dazu eine schwarze Weste. An schließend fönte sie die Haare und steckte sie zu dem kompliziertesten Zopf zusammen, der ihr einfiel. Er mochte es, wenn ihre Haare offen über die Schulter fielen, nicht wahr? Nun, wol len wir doch mal sehen, wie ihm das gefiel!
    Doch als sie wutentbrannt ins Schlafzimmer ging, erschrak sie fast zu Tode. Kyros saß auf dem Fensterbrett. Aufgrund der Duschgeräusche hatte sie ihn nicht hereinkommen hören. Aus irgendeinem Grund hatte sie angenommen, er würde ihrem privaten Bereich fernbleiben. Innerlich hatte sie sich gewappnet, ihm unten zu begegnen, nicht im Schlafzimmer.
    Sein schwarzes Haar war zerzaust, und seine bronzefarbene Haut glänzte, als habe er eine überstürzte Wanderung in der prallen Sonne unternommen. Er trug ein leichtes, am Hals offenes T-Shirt und verblichene Bluejeans. Auf seinem Gesicht lag nicht die geringste Spur von Reue.
    „Du

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