Julia Extra Band 0297
er sich aus ihrer Umarmung und schob sie sanft von sich. „Du bist durcheinander. Es ist an der Zeit, dies hier zu beenden. Du willst doch nicht mit dem Feuer spielen?“
„Feuer?“ Normalerweise stellte sie sich nicht so begriffsstutzig an. Aber war es tatsächlich möglich, dass er ähnlich empfand wie sie?
Könnte er es auf mich, die unscheinbare Maggie Lewis, abgesehen haben?, wunderte sie sich fassungslos.
„Ich bin auch nur ein Mann, Maggie. Wenn wir jetzt nicht aufhören, werde ich dich nicht nur trösten und dir zuhören. Dann wird es weitaus intimer zwischen uns werden.“
Seine Worte klangen in ihrem Verstand wie ein Echo nach. Im Grunde hätte Maggie schockiert reagieren müssen, aber sein Geständnis hatte auf sie einen gegenteiligen Effekt. Vor Aufregung wurde ihr ganz schwindelig. Bis heute war sie vernünftig, vorsichtig und zurückhaltend gewesen, aber das hatte sich nun schlagartig geändert.
Zum ersten Mal wusste sie mit Sicherheit, dass sie einen Mann begehrte – mit jeder Faser ihres Körpers. Es war wie eine Kraft, der sie keinen Einhalt mehr gebieten konnte und die sie bis ins Mark erschütterte.
Jetzt blieben Maggie zwei Möglichkeiten. Sie konnte so tun, als gäbe es diese Kraft nicht, und sie mit aller Macht verdrängen. Oder dieser Gier einfach nachgeben und wagemutig sein. Was hatte ihr ein Leben voller Selbstaufopferung schlussendlich gebracht?
„Und du willst es nicht?“ Ihre Stimme war heiser, und ihre Kehle fühlte sich trocken an. Maggie konnte kaum glauben, dass sie sich wieder einmal in eine solche Position brachte. Vielleicht musste sie in wenigen Sekunden den nächsten Korb einstecken, trotzdem wollte sie wissen, woran sie war. Gespannt hielt sie den Atem an, während Khalid sie mit düsterem Blick betrachtete.
Endlich brach er sein Schweigen. „Ich sollte nicht.“ Mit einer Hand fuhr er sich unwirsch durch die Haare. „Ich sollte nicht, aber ja, bei Gott, ich will es!“
3. KAPITEL
Er durfte es nicht tun.
Diese Frau war völlig erschöpft und stand unter Schock. Das durfte er nicht ausnutzen, ganz egal, wie groß seine Lust war. Maggie hatte es verdient, dass man sie beschützte.
Ihre Augen schimmerten grün, und die Lippen hatte sie erwartungsvoll zu einem leichten Schmollmund verzogen.
„Du bist ziemlich mitgenommen“, begann er. „Aus dir spricht der Schmerz. Aber das hier ist nicht die Antwort. Du brauchst jemanden, der dir mehr geben kann als nur ein paar gestohlene Stunden.“
Mehr als einen Mann, der nur körperliche Befriedigung versprechen kann. Der vor Jahren jeden Gedanken an emotionale Bindung aufgegeben hat.
Einen absurden Moment lang war er eifersüchtig auf den Kerl, der Maggie Lewis eines Tages geben würde, wonach sie verlangte.
Würde und Enttäuschung brachten sie dazu, ihr Kinn zu heben. „Und wenn ein paar gestohlene Stunden genau das sind, was ich jetzt will? Wenn ich zu mehr überhaupt nicht bereit bin?“
Khalids innere Anspannung wurde allmählich unerträglich. Jeder Muskel in seinem Körper schmerzte, während er den Wunsch unterdrückte, Maggie in seine Arme zu schließen. Mit Verlangen konnte er umgehen, aber seine Gefühle für sie gingen darüber hinaus. Es fühlte sich viel bedeutender an als bloße sexuelle Gier, und das machte Khalid Angst. Es war echt, lebendig und erschreckte ihn zutiefst.
„Nein“, stieß er heiser hervor. „Ich kann nicht.“
„Schon gut. Ich verstehe das.“
Sein Atem ging stoßweise. Nein, er hatte das Richtige getan, davon durfte er jetzt nicht mehr abrücken.
„Tausend Dank für deine Hilfe“, fuhr sie unsicher fort. „Und es tut mir ehrlich leid, wenn ich dich in Verlegenheit gebracht habe.“ Sie schluckte. „Bestimmt drängen sich dir ständig alle möglichen Frauen auf.“
Entschlossen legte er eine Hand an ihre Wange, und Maggie umfasste spontan sein Handgelenk. „Du darfst dich nicht bei mir entschuldigen“, sagte er rau und wünschte, ihre Haut würde sich unter seinen Fingern nicht so seidenweich anfühlen.
Hoffentlich belohnte ihn das Schicksal einmal für diese übermenschliche Zurückhaltung! Es brachte ihn fast um, Maggies süßen Duft einzuatmen. Mit jedem Atemzug wurde die Verführung stärker als jede düstere Erinnerung aus der Vergangenheit.
Plötzlich zog Maggie sich zurück und wandte sich ab. „Ich sollte jetzt gehen.“ Ihre Stimme brach beim letzten Wort, und zudem sprach sie viel zu schnell.
Diese Frau war eine Kämpfernatur, das spürte Khalid
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