Julia Extra Band 0297
wieder im Bad vor sich stehen, und sie trug nichts als seidene Unterwäsche und ihren Stolz. Sie war tapfer, wunderschön und sehr verletzlich, ganz zu schweigen von dem fesselnden Ausdruck in ihren Augen.
Khalid hatte sich an ihrem Körper gar nicht sattsehen können. Maggie war mit einer zauberhaften Figur gesegnet, die sich an genau den richtigen Stellen sanft rundete. Um nicht spontan seinen Instinkten zu folgen und die Hände an ihre aufreizenden Brüste zu legen, hatte er Hals über Kopf das Badezimmer verlassen müssen. Ein solcher Ausrutscher wäre unverzeihlich gewesen!
Er dachte an die Frauen, mit denen er nach Shahina zusammen gewesen war. Attraktive, clevere, anpassungsfähige Frauen, die ihn körperlich gereizt hatten. Doch Gefühle waren dabei niemals im Spiel gewesen, und genauso wollte er es halten. Kurze, einfache Beziehungen, die ihm emotional nicht gefährlich werden konnten.
Heute Abend mit Maggie Lewis war es plötzlich anders. Die sexuelle Begierde war da, strömte wie flüssiges Feuer durch seine Adern, aber noch etwas Komplexeres als bloßes Verlangen beschäftigte Khalid. Er konnte es nicht genau benennen, aber er war sicher, dass er es nicht fühlen wollte.
„Möchtest du darüber reden?“, durchbrach er die Stille und rieb sich das Kinn. „Hat dir jemand wehgetan?“
„Es war meine Schuld“, gab sie kleinlaut zu.
Ein eisiges Gefühl überkam ihn. „Sag so etwas nicht!“
„Es stimmt. Ich war diejenige mit den unrealistischen Erwartungen.“
„Wenn sich dir ein Mann aufdrängt, obwohl du ihn abgewiesen hast, ist es niemals deine Schuld.“
Sie sah zu ihm hoch. „Nein, das hast du missverstanden.“ Ihr trockenes Lachen klang eher wie ein freudloses Schluchzen. „Niemand hat sich mir genähert.“ Maggie richtete sich kerzengerade auf. Dabei klaffte der Kragen ihres Bademantels leicht auf und gab so den Blick auf ihr zartes Dekolleté frei.
Hastig lenkte Khalid seinen Blick wieder ins Feuer und versuchte, das ziehende Gefühl in seinen Lenden zu ignorieren.
„Keine Sorge, absolut unberührt. Das bin ich“, sagte sie mit beißendem Sarkasmus.
„Wie bitte?“ Für einen Moment war er sprachlos und gab sich der aufregenden Vorstellung hin, dass sie tatsächlich noch jungfräulich war. Aber wahrscheinlich sprach sie nur vom heutigen Abend! So begehrenswert, wie sie war, konnte das unmöglich stimmen. Trotzdem war ihr etwas zugestoßen, das sie aus der Fassung gebracht hatte.
„Also, was ist los?“
Betrübt zuckte sie die Achseln. „Hat dich deine Menschenkenntnis schon einmal im Stich gelassen?“
„Natürlich. Das ist wohl jedem schon passiert.“
„Wie beruhigend.“ Sie machte eine Pause. „Nun, mir ist auch so ein Fehler unterlaufen. Ein riesiger Fehler!“ Bebend atmete sie durch, und Khalid vermied es, so gut er konnte, dabei in ihren Ausschnitt zu starren. „Heute habe ich herausgefunden, wie dumm ich eigentlich bin.“
Ihre trotzige Aussage berührte ihn, dabei ließ ihn sonst völlig unbeeindruckt, was die Frauen an seiner Seite beschäftigte. Sein Herz war mit seiner Ehefrau zusammen gestorben, und er hatte nicht vor, noch einmal einen so herben Verlust verschmerzen zu müssen.
„Wenigstens wirst du denselben Fehler nicht noch einmal machen“, versuchte er sie zu trösten.
Ihre Augen wirkten sehr ernst, aber um ihren Mund spielte ein leises Lächeln. „Bestimmt nicht. Ich habe meine Lektion gelernt.“
Beeindruckt beobachtete er, wie sich ihr betroffener Gesichtsausdruck in wilde Entschlossenheit verwandelte. Ihre Intelligenz und ihr Charakter waren noch weitaus interessanter als ihre Schönheit. Dabei war sie nicht hübsch im klassischen Sinne, aber sie verfügte über eine einzigartige Eleganz und Anziehungskraft.
Er wünschte, sie hätte beim Dinner neben ihm gesessen. Stattdessen war er gefangen gewesen zwischen einem Langweiler und einem flirtwütigen Dummchen.
„Idiot, wer immer er ist!“
„Er?“ Sie hob die Augenbrauen.
„Der Mann von heute Abend, der dir so viel Kummer bereitet hat.“
„Woher weißt du, dass es ein Mann war?“, fragte sie erschrocken.
Khalid lächelte über ihre Naivität. „Nur die Beziehung zwischen den Geschlechtern sorgt für so viel Aufregung.“
„Kaum vorstellbar, dass du derartige Schwierigkeiten hast“, murmelte sie finster, bevor sie sich zurückhalten konnte. „Oh, entschuldige! Ich wollte nicht …“
„Warum bist du überrascht? Reichtum ist keine Garantie für persönliches
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