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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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nicht.“
    „Ich verstehe sehr wohl, Khalid. Erinnere dich, ich habe dich mit Shahina gesehen. Und jetzt sehe ich dich mit Maggie. Ich weiß genau, wie du fühlst.“
    „Darum geht es aber nicht. Ich weiß, was ich tue.“
    Maggies Knie gaben nach, als sie Khalids scharfen Tonfall hörte.
    „Sie ist nicht Shahina“, entgegnete Hussein leise. „Vergiss das nie!“
    „Meinst du, das weiß ich nicht?“, zischte Khalid. „Jedes Mal, wenn ich sie ansehe oder sie berühre, spüre ich den Unterschied.“ Mit einem Arm holte er aus und schlug sich selbst mit der Faust gegen die Brust. „Ich fühle es hier!“
    Vielleicht war es die gewalttätige Geste, vielleicht auch sein harscher Tonfall, der Maggie gequält aufstöhnen ließ. Sie lehnte sich gegen die Wand, um nicht entdeckt zu werden.
    „Hast du ihr erzählt, wie es dir geht? Du musst dir die Zeit nehmen, es ihr zu erklären!“
    Doch Maggie benötigte keine weitere Erklärung. Sie stolperte zurück zum Korridor, zu aufgewühlt, um zu bemerken, wie sich ihr eisblauer Seidenschal in einer Kletterrose verfing.
    Khalid hat sich klar genug ausgedrückt, überlegte sie verzweifelt. Ich kann das einfach nicht länger ertragen!
    Kraftlos suchte sie immer wieder Halt an der Wand. Sie musste endlich irgendwo hingehen, wo sie wieder durchatmen konnte! Die Luft in diesem Garten erstickte sie.
    Orientierungslos durchschritt sie zwei weitere Torbögen und stand plötzlich auf einem großen Vorplatz. Wo früher Schlachtrösser auf ihren Einsatz gewartet hatten, stand heute eine Reihe von Geländewagen bereit, mit denen man die Umgebung erkunden konnte.
    Maggie sah auf ihre Uhr. Wenn sie die Bewohner des nächsten Dorfes, die ihr schüchtern ihre Gastfreundschaft angeboten hatten, nicht enttäuschen wollte, musste sie jetzt aufbrechen. Wahrscheinlich hatte Khalid diesen Termin längst vergessen, sonst hätte er Maggie nicht so lange allein gelassen.
    Sollte sie sich auf die Schnelle eine andere Begleitung suchen? Andererseits konnte sie in diesem Augenblick gut und gern auf einen Aufpasser verzichten.
    Soweit sie wusste, lag das nächste Dorf nur fünfzehn Autominuten entfernt. Es war noch helllichter Tag, und die Straßen schienen in diesem Teil der Provinz fast alle befestigt zu sein. Außerdem war Maggie es gewohnt, sich auf steinigen Wegen zurechtzufinden.
    Khalid würde wissen, wohin sie gefahren war, und sich keine weiteren Sorgen machen.
    Entschlossen straffte sie die Schultern. Sie wollte sich nicht in eine Ecke verkriechen und das beweinen, was niemals sein konnte. Deshalb hatte sie schließlich die Konfrontation mit Khalid gesucht – um sich endlich auf ihr Leben zu konzentrieren.
    Schnell entschied sie sich für den Wagen, der dem Ausgang am nächsten stand. Der Schlüssel steckte, und ohne einen Blick zurückzuwerfen, fuhr Maggie über die schmale Brücke auf die Bergstraße.
    Nach vier Kilometern entdeckte sie die Abzweigung, auf die Khalid sie wenige Stunden zuvor aufmerksam gemacht hatte. Sie bog ab und fühlte sich immer beschwingter, je weiter sie sich von der erdrückenden Atmosphäre des Schlosses entfernte, das Khalids und Shahinas Heim gewesen war. Dort war Maggie sich lediglich wie ein unerwünschter Eindringling vorgekommen.
    Arbeit war schon immer die beste Ablenkung gewesen. Maggie wollte sich auf ihr Baby und auf die Projekte mit den Frauen von Shajehar konzentrieren. Vielleicht konnte sie auf diese Weise eines Tages über ihre unerwiderte Liebe hinwegkommen und an Khalid denken, ohne dass ihr dabei heiße Tränen in die Augen stiegen.
    Sie fuhr um eine Kurve und erstarrte vor Schreck, als sie eine Horde Ziegen nur wenige Meter vor ihr über die Straße springen sah. Abrupt trat sie auf die Bremse und kam ins Schleudern, weil die Räder auf dem losen Kies an Halt verloren. Ihre Reflexe waren zu langsam, und die Hände rutschten vom Steuer ab, als Maggie den Wagen wieder auf Kurs zu bringen versuchte.
    Endlose Sekunden vergingen, während das Auto auf den Abgrund zurutschte und schließlich gegen einen großen Felsen prallte. Sie wurde hart nach vorn geschleudert und hielt dabei beide Arme über ihren Bauch, um ihr Baby, so gut es ging, zu schützen.
    Ein schrilles Quietschen zerriss ihr fast das Trommelfell, als das Wagenblech vom Gestein aufgeschlitzt wurde. Maggie hatte sich den Kopf stark angeschlagen, und sie wehrte sich gegen den Schwindel, der ihre Sinne betäubte.
    Endlich stand der Geländewagen still, und das unerträgliche Geräusch war

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