Julia Extra Band 0299
er endlich wieder da, wo er hingehört.“
Am Ende rollte ihr doch noch eine Träne über die Wange. Ilana konnte noch immer nichts sagen. Sie beobachtete stumm, wie er sich aufrichtete. Als er sie von ihrem Stuhl hochzog und langsam an sich drückte, ließ sie es wie gebannt geschehen. Doch als er sie dann feurig küsste, presste sie sich an ihn und erwiderte seinen Kuss mit gleicher Leidenschaft, während sie alles um sich herum vergaß.
Es wurde ein langer Kuss. Erst als Xandro sich behutsam von ihr löste, kehrte Ilana in die Wirklichkeit zurück.
„Ich liebe dich“, bekannte sie schlicht. „Ich liebe dich mehr als sonst etwas auf der Welt.“
Am liebsten hätte er sie auf der Stelle auf den Arm genommen und im Sturmschritt nach Hause getragen, um ihr seine Liebe zu beweisen.
„Jetzt nur noch eins“, sagte er.
„Meine Antwort ist Ja.“
Xandro lachte leise. „Du weißt ja noch gar nicht, was ich sagen will.“
„Das brauche ich auch nicht zu wissen. Meine Antwort wird stets dieselbe sein.“
Er legte seinen Mund auf ihren, verharrte für einen Moment so und hob dann wieder den Kopf.
„Wenn ich dich das nächste Mal mit nach Hause bringe, will ich, dass du meine Frau bist.“
Nachdem sie zwei endlose einsame Wochen ohne ihn verbracht hatte, war es ihr unvorstellbar, auch nur noch eine einzige Nacht ohne ihn zu verbringen. Deshalb machte sie den Mund auf, um vehement zu protestieren, aber er legte ihr einen Finger über die Lippen.
„Ich habe alle nötigen Papiere für eine Heirat in der Tasche, und nebenan warten Lililana, Micki und ein Priester.“
Ihre Augen strahlten. „Ich glaube es nicht! Warst du dir wirklich so sicher?“
Sein Gesicht war ernst und wirkte fast verletzlich, als er ihr mit einem Finger über die Wange fuhr und erwiderte: „Nein, gar nicht – im Gegenteil.“ Die Aussicht auf den heutigen Abend hatte ihm schlaflose Nächte bereitet, weil er sich immer wieder gefragt hatte, wie er ohne sie weiterleben sollte.
„Ich konnte nur hoffen. Aber ich war wild entschlossen, es nicht noch einmal zu vermasseln.“
Kann ein Herz singen? Ilana hätte schwören mögen, dass ihres sang.
„Aber wenn du lieber eine traditionelle Hochzeit willst, können wir …“
Ilana versiegelte ihm mit einem Finger die Lippen. „Ich will es genauso, wie es ist. Es ist perfekt.“
„Meinst du wirklich?“
„Absolut“, versicherte sie ihm sanft, während sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um ihn auf den Mund zu küssen.
Xandro gab dem maître ein Zeichen, und innerhalb kürzester Zeit war ein in der Nähe stehender Tisch mit Votivkerzen und weißen Orchideen geschmückt.
Jetzt wurden der Priester, Liliana und Micki herbeigeholt. Die Frauen umarmten sich überschwänglich und konnten ihre Freudentränen kaum zurückhalten. Dann wurden Ilana und Xandro von dem Priester getraut.
Die Zeremonie war trotz des schlichten Rahmens bewegend und spirituell … und etwas ganz Besonderes. Ilana und Xandro gelobten, sich ihr Leben lang zu lieben und zu achten. Liliana reichte Xandro einen Ehering, den der Priester segnete, bevor Xandro ihn seiner Braut an den Finger steckte. Dann nahm Ilana von Micki den Ring für Xandro entgegen.
Anschließend wurde der Bräutigam aufgefordert, die Braut zu küssen. Xandros inniger Kuss, der ein Versprechen war, rührte Ilana zu Tränen. Nachdem die Zeremonie vorbei war, gab es Champagner, und es wurde viel gelacht. Ein Geiger erschien und spielte ein Potpourri aus Liebesliedern, während der Kellner noch mehr Köstlichkeiten auftischte.
Liliana machte mit ihrer Digitalkamera Fotos, allerdings nur für den Familiengebrauch. Gegen elf beschloss die fröhliche Runde, den Abend zu beenden.
„Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich für dich freue“, sagte Micki zum Abschied zu Ilana. „Einen besseren Ehemann hättest du nicht finden können.“
Ilana grinste und warf Xandro einen schelmischen Blick zu, während sie erwiderte: „Sag das um Himmels willen nicht zu laut.“
„Meine Frau versucht mich klein zu halten.“
Micki lachte. „Na, ob das wirklich klappt? Ich möchte es bezweifeln.“
Xandro lächelte nur und sagte nichts mehr. Er nahm Ilana bei der Hand und führte sie zu seinem Wagen. Während der Fahrt hing Ilana ihren Gedanken nach und lauschte den Regentropfen, die auf das Dach prasselten.
„Hast du mir gar nichts zu sagen?“, fragte Xandro.
Sie wandte den Kopf und schaute ihn an. „O doch. Zum Beispiel, dass ich dich
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