Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
Vom Netzwerk:
Schlüssel war ihr der Zugang zur Vorratskammer verwehrt. Und gerade jetzt benötigte sie dringend etwas aus der Kammer.
    So ein Pech, dass der Prinz ausgerechnet heute hier auftauchen musste! Seit ihrer Kindheit kannte sie das Chalet wie ihre Westentasche. Sie wusste, wie man hineingelangte. Seit Wiedereinsetzung des Fürstentums Anfang des Jahres stand das Haus eigentlich leer. Es war das ideale Versteck – jedenfalls hatte sie das gedacht.
    Verzweifelt dachte Abby über eine Möglichkeit nach, in die Speisekammer zu gelangen, ohne im Schlafzimmer des Prinzen nach dem Schlüssel suchen zu müssen, doch ihr wollte einfach nichts einfallen.
    Ein erneuter Donnerschlag machte ihr bewusst, dass sie in dieser Nacht kaum das Haus würde verlassen können, um an einem anderen Ort unterzukommen. Wieso musste der Prinz zu dieser Unzeit hier auftauchen? Sie hatte alles so sorgfältig geplant, und nun das! Seit Monaten hatte sich kein Mitglied der Familie hier blicken lassen. Warum also ausgerechnet jetzt?
    Nun, mit Jammern und Klagen kam sie nicht weiter. Entschlossen strich Abby sich das lange blonde Haar zurück, hielt den Atem an und öffnete leise die Tür.
    Der Prinz lag ausgestreckt auf dem riesigen Bett. Als ein Blitz das Zimmer kurz erhellte, sah Abby genauer hin. Er war ja halb nackt! Ob er wohl unter der Bettdecke noch etwas trug?
    Aber das spielte im Augenblick keine Rolle. Hoffentlich schläft er weiter, betete sie im Stillen. Wenn nicht, war sie verloren. Er hielt sie bestimmt für eine Einbrecherin. Der Prinz hatte eine Militärausbildung durchlaufen. Vermutlich würde er kurzen Prozess mit ihr machen.
    Beim nächsten Blitz entdeckte Abby, wonach sie suchte. Der Schlüsselbund lag direkt neben der Brieftasche auf dem Nachttisch. Sie atmete tief durch, hob den Saum ihres dünnen Nachthemds an und schlich zum Bett.
    Als eine Diele unter ihren nackten Füßen knarrte, zuckte sie kurz zusammen, ging aber sofort weiter. Vielleicht erwischte sie die Schlüssel und konnte entkommen, bevor der Prinz erwachte.
    Er bewegte sich und stöhnte leise. Erschrocken hielt Abby inne. Langsam dämmerte der Morgen, es wurde heller im Zimmer, trotz des Unwetters, und so konnte sie den Schlafenden besser erkennen. Natürlich hatte sie den Prinzen schon oft gesehen, und in ihren Augen war er der Attraktivste der drei Brüder. Doch noch nie war er ihr so schön vorgekommen wie jetzt. Sein muskulöser Körper wirkte so verführerisch, dass sie ihn am liebsten berührt hätte. Ihre Hände begannen zu zittern. Das sie dem Prinzen jemals so nah sein würde …
    Sie riss sich zusammen, beugte sich über ihn und angelte nach den Schlüsseln.
    Kaum hatte sie das Metall mit den Fingerspitzen berührt, ging alles schief. Er bewegte sich. Im nächsten Moment packte er sie, und sie lag rücklings auf dem Bett.
    „Nicht!“, rief sie panisch.
    „Suchen Sie etwas?“, fragte er kühl und musterte sie. Sein Gesicht war ihrem ganz nah.
    Abby hatte mit allen möglichen Gefahren gerechnet, doch nicht damit, im Bett des Prinzen zu landen, hart von ihm auf die Matratze gedrückt und unfähig, sich zu bewegen. Er hielt ihre Hände fest und sah sie herausfordernd an. Noch nie hatte sie den Körper eines Mannes gespürt. Das Gefühl war beängstigend und aufregend zugleich.
    „Lassen Sie mich los!“ Langsam erholte sie sich von dem ersten Schock und begann zu zappeln, um sich zu befreien. Doch dadurch machte sie alles nur noch schlimmer.
    „Das kann ich nicht riskieren“, antwortete er ruhig. Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen. „Wenn ich Sie jetzt loslasse, erwache ich aus meinem Traum. Das wäre schade, er gefällt mir gerade so gut.“
    Ungläubig funkelte Abby ihn an. Für ihn schien dies ein Spaß zu sein. „Was ist eigentlich mit Ihnen los? Ist es für Sie normal, unbekannte Frauen auf Ihr Bett zu ziehen?“
    „Keine Ahnung.“ Er beugte sich noch ein Stück weiter zu ihr hinunter und atmete ihren Duft ein. „Sie kommen mir gar nicht so unbekannt vor“, meinte er dann rau.
    Langsam wurde es Abby unheimlich. Immer wieder machten Gerüchte über erotische Eskapaden und romantische Abenteuer des Prinzen die Runde. Vielleicht waren es gar keine Gerüchte? Womöglich war es völlig normal für ihn, sich wahllos mit jeder Frau einzulassen, die zufällig in sein Schlafzimmer schneite?
    Es mochte ja verführerisch sein, diesem Mann so nahe zu kommen. Aber es gehörte sich nicht!
    „Lassen Sie mich endlich los!“, rief sie wieder

Weitere Kostenlose Bücher