Julia Extra Band 0299
der Hochzeit deiner Schwester gebeten hast.“
Dagegen konnte Kenzie schlecht etwas einwenden. „Also gut, einverstanden“, stimmte sie widerwillig zu. „Ruf mich an, damit wir einen Termin abmachen können.“
„Keine Sorge, das werde ich. Und nimm dir vorläufig nichts für das Wochenende vor.“
Als Kenzie sich darauf kommentarlos umdrehte und demonstrativ zur Tür ging, folgte Dominick ihr schweigend.
Schon jetzt stand sie unübersehbar unter Stress, dabei hatte der Spaß noch nicht einmal angefangen …
8. KAPITEL
„Jetzt reicht es mir endgültig, Dominick! Ich lasse nicht zu, dass du weiter deine Spielchen mit mir treibst!“
Dominick riss sich vom Anblick der Themse los und schwang mit seinem Drehsessel herum. Vor seinem Schreibtisch stand eine wutentbrannte Kenzie und direkt dahinter seine Sekretärin, die stumm die Hände hob und offenbar auf seine Anweisungen wartete.
„Danke, Stella“, sagte er gelassen und entließ sie mit einem knappen Kopfnicken.
„Na dann viel Spaß euch beiden“, murmelte diese, bevor sie hinausging und leise die Tür hinter sich zuzog.
Sobald sie allein waren, wandte Dominick seine volle Aufmerksamkeit Kenzie zu. „Was meintest du noch gerade?“, erkundigte er sich höflich.
Kenzie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Am liebsten hätte sie ihm das selbstzufriedene Lächeln aus dem Gesicht gewischt. „Ich sagte, dass ich genug davon habe, wie du …“
„Schon gut, das habe ich verstanden“, unterbrach er sie und lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Ich wüsste nur gern, wovon du genug hast.“
„Das weißt du ganz genau! Was fällt dir ein, mich heute Morgen über deine Sekretärin für Punkt acht in ein Restaurant namens Tonio’s zu beordern? Glaubst du vielleicht, ich hätte die ganze Woche herumgesessen und nur auf deinen Anruf gewartet?“
„Ach, darum geht es …“ Dominick nickte bedächtig. „Wenn dir acht Uhr zu früh ist, könnten wir uns natürlich auch um neun oder halb zehn …“
„Ich kann heute Abend überhaupt nicht, wenn du es genau wissen willst“, warf sie ihm hitzig an den Kopf.
Es stimmte tatsächlich, aber selbst wenn es nicht so gewesen wäre, hätte Kenzie es behauptet, um seiner Selbstherrlichkeit einen Dämpfer zu verpassen.
Dominick betrachtete sie einen langen Augenblick schweigend. Kenzie sah einfach hinreißend aus, wenn sie wütend war. Ihre grünen Augen funkelten wie die einer Wildkatze, und der Ärger hatte ihre Wangen bezaubernd gerötet. Am liebsten hätte er sie gleich jetzt – mitten auf seinem Schreibtisch – genommen, bis sie um Gnade flehte. Er hütete sich jedoch, sich etwas von seinen animalischen Gelüsten anmerken zu lassen.
„Warum hast du das denn nicht Stella gesagt, als sie bei dir anrief?“, fragte er mild. „Morgen Abend hätte es mir genauso gut gepasst.“
Sein unerwartetes Entgegenkommen nahm Kenzie vorübergehend den Wind aus den Segeln, doch sie war weit davon entfernt, sich zu beruhigen. „Was genau bezweckst du eigentlich mit diesem Treffen?“, verlangte sie zu wissen.
Dominick zuckte lässig die Schultern. „Wie ich schon am Sonntag sagte: Wir essen zusammen und plaudern ein wenig. Aber falls du einen … interessanteren Vorschlag hast, bin ich gern bereit, darauf einzugehen.“
Seine letzte Bemerkung brachte Kenzie erneut auf die Barrikaden. „Offen gesagt erstaunt es mich, dass du dir für diese billigen Witze auf meine Kosten nicht zu schade bist“, bemerkte sie verächtlich. „Aber bitte, jeder, wie er mag. Allerdings sehe ich nicht ganz, aus welchem Grund wir uns unbedingt zum Dinner treffen müssen. Wie du siehst, bin ich hier. Also lass uns jetzt miteinander plaudern. “
Eins zu null für dich, dachte Dominick anerkennend. Dennoch war er nicht bereit, an diesem Punkt nachzugeben. Damit hätte er Kenzie die Kontrolle über die Situation gegeben, und das durfte er nicht zulassen.
„Leider steht mein Plan für unsere gemeinsame Unternehmung noch nicht ganz fest“, teilte er ihr mit. „Aber spätestens heute Abend müsste sich alles geklärt haben.“
Kenzie hatte die ganze Woche unentwegt darüber nachgedacht, was dieser obskure „Plan“ wohl beinhalten mochte. Das Einzige, wovon sie mit ziemlicher Sicherheit ausging, war seine Absicht, sie irgendwann in der nächsten Zeit dazu zu bringen, mit ihm ins Bett zu gehen – was bereits mehr als genug war, um sie in ein Nervenbündel zu verwandeln.
„Hast du dir das kommende Wochenende freigehalten, wie ich
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