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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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unserer Ehekrise gezogen hat.“
    Ein schwaches Lächeln huschte über Dominicks angespannte Züge. „Es ist mehr als großzügig von dir, das so zu sehen, Kenzie. Ich bezweifle sehr, dass ich unter vergleichbaren Umständen fähig wäre …“
    Doch Kenzie ließ ihn nicht ausreden. „Jetzt sag mir endlich, wann Jerome dir diese schrecklichen Lügen über mich erzählt hat“, drängte sie erneut.
    „Es war kurz nach einer unserer letzten Auseinandersetzungen.“ Bei der Erinnerung an diese Zeit wurde Dominick einmal mehr von heftigen Schuldgefühlen gepackt. „Welche genau es war, kann ich nicht mehr sagen, aber ich weiß noch, dass es dabei ironischerweise um das Baby ging, das du jetzt erwartest.“
    Ja, darin lag tatsächlich eine gewisse Ironie.
    Was Kenzie betraf, so liebte sie dieses Wesen schon jetzt von ganzem Herzen. Aber wie Dominick zu ihm stand, nachdem ihm inzwischen klar sein musste, dass er der Vater war, hätte sie nicht zu sagen vermocht.
    Schließlich unterbrach Dominick mit einem langen Seufzer die bedrückende Stille, die zwischen ihnen eingetreten war. „Mir ist jetzt klar, dass vieles zwischen uns anders gelaufen wäre, wenn ich mich dir gegenüber nicht so unnahbar verhalten hätte“, sagte er mit ausdrucksloser Stimme. „Aber nachdem ich mit ansehen musste, wie meine Eltern einander pausenlos verletzt und gedemütigt haben, war ich wild entschlossen, mich niemals selbst diesem Horror auszusetzen. Also habe ich mir geschworen, mich unter keinen Umständen zu verlieben.“
    Für einen Moment hielt er inne und betrachtete Kenzie nachdenklich. „Selbst als ich beschlossen hatte, dir einen Heiratsantrag zu machen, bin ich bei dieser Entscheidung allein einer logischen Argumentation gefolgt“, fuhr er fort. „Ich sagte mir, dass es mit siebenunddreißig allmählich Zeit für mich sei, einen solideren Lebenswandel einzuschlagen, und dass eine so schöne und kultivierte Ehefrau wie du mir geschäftlich einige Vorteile bringen würde. Vor allem aber begehrte ich dich wie verrückt, und da Sex vor der Ehe für dich nicht infrage kam, schien mir eine Heirat die zweckdienlichste Lösung zu sein.“
    Dominick verstummte erneut und senkte für einen kurzen Moment seinen Blick. „Ich kann einfach nicht glauben, was für ein arroganter Narr ich gewesen bin!“, murmelte er kopfschüttelnd. Als er bemerkte, dass Kenzie leise lächelte, korrigierte er sich eilig: „Na schön, was für ein arroganter Narr ich immer noch bin.“
    „Glaubst du das wirklich?“, fragte Kenzie sanft.
    „Nein“, gab er widerstrebend zu. „Im Grunde hat mich schon die Trennung von dir von meinem hohen Ross heruntergeholt. Diese vier Monate ohne dich waren für mich die Hölle. Allerdings habe ich mir damals eingeredet, dass der Grund dafür nicht dein Entschluss war, mich zu verlassen, sondern die Tatsache, dass du mich wochenlang hintergangen hast, um dich bei der erstbesten Gelegenheit mit Carlton nach New York abzusetzen.“
    „Weil Jerome dir weisgemacht hat, dass er eine Affäre mit mir hat“, warf Kenzie ein und verspürte dabei einen schmerzlichen Stich im Herzen. Denn in einem Punkt hatte Jerome recht gehabt: Hätte sich ihre Ehe mit Dominick auf Liebe und Vertrauen gegründet, wäre es nie zu diesem Missverständnis gekommen.
    „Im Nachhinein kommt mir der Mann, der ich damals war, wie ein Fremder vor“, murmelte Dominick, mehr zu sich selbst, als an Kenzie gewandt. „Weiß der Teufel, was mich veranlasst hat, selbst mit Carlton zu reden, nachdem du dich entschieden hattest, diesen Vertrag abzuschließen …“ Er lachte hart auf. „Vermutlich, weil ich der Meinung war, die ganze Welt – einschließlich deiner Person – sei nur dazu da, nach meiner Pfeife zu tanzen. Selbst bei der Kinderfrage habe ich nicht …“
    „Darüber können wir später reden“, unterbrach Kenzie ihn eilig. Die winzige Flamme der Hoffnung, die gestern in ihr aufgeflackert war, brannte mit jeder Minute heller. „Das Wichtigste ist, dass du jetzt weißt, dass ich dich weder mit Jerome noch mit einem anderen Mann betrogen habe.“
    „Aber verstehst du denn nicht?“, stieß er heftig hervor, „Das Problem ist doch, dass ich dir damals hätte glauben müssen. Hätte ich dir vertraut, wäre das alles nie passiert. Dabei hast du mir immer wieder gesagt, dass du mich liebst und …“
    „Du hattest nicht gerade viel Erfahrung mit der Liebe, Dominick“, hielt Kenzie ihm vor Augen.
    „Nein!“, wehrte er entschieden ab.

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